Voller Freude und aus Dankbarkeit gegen Gott möchte ich davon Zeugnis ablegen, daß die Christliche Wissenschaft heilt, wenn alle anderen Methoden versagt haben.
Bereits seit zwei Jahren war ich wegen eines chronischen Leidens der Oberschule ferngeblieben, als ich schwer erkrankte. Ich hatte Lungenentzündung, Gehirnhautentzündung und ein inneres Geschwür, das zu einer Bauchfellentzündung führte. Nachdem ich einen Monat im Delirium gewesen war, sagte der Arzt, daß ich nur noch einige Tage zu leben hätte. Meine Schwester rief eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft in einer entfernten Stadt an und bat um Hilfe durch Gebet. Sie versprach, mir durch Gebet zu helfen, wenn meine Schwester die Genehmigung meiner Eltern erhalten würde, den Arzt zu entlassen. Aber meine Eltern wußten nichts von der Christlichen Wissenschaft und waren sehr ängstlich. Sie wollten warten und sehen, wie es mir ginge, wenn der Arzt am nächsten Tag seine Visite machte.
Aber als er kam, sagte er zu meiner Mutter ― und die Tränen rollten ihm die Wangen hinunter ―: „Ihrer Tochter geht es besser. Dies ist das Werk Gottes. Es gab so viele Komplikationen, daß ich hilflos war. Ich war nur gekommen, um Sie zu trösten.“ Douaufhin wurde der Arzt entlassen. Am nächsten Tag war ich in der Lage, Angehörige meiner Familie zu erkennen, und nach zwei Wochen konnte ich aufstehen und im Haus umhergehen. Die schwere Krankheit war geheilt. Die Heilung der chronischen Krankheit ging allmählich vonstatten, und ich konnte wieder zur Schule gehen.
Durch die anhaltende Führung der Ausüberin gewann ich ein größeres Verständnis von Gott und vom Verhältnis des Menschen zu Ihm. Eine Erklärung aus Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy, die mir gegeben wurde, lautete: „, Ich und der Vater sind eins‘ ― d. h. eins in Qualität, nicht in Quantität. Wie ein Wassertropfen eins ist mit dem Ozean, wie ein Lichtstrahl eins ist mit der Sonne, so sind Gott und der Mensch, Vater und Sohn, eins im Wesen“ (S. 361). Sie sagte mir auch, daß ich „die wissenschaftliche Erklärung des Seins“ auswendig lernen sollte, ferner das Gebet des Herrn mit seiner geistigen Auslegung und besonders die umfassende Definition von Gott aus Wissenschaft und Gesundheit, in der es unter anderem heißt, daß Er „Prinzip; Gemüt; Seele; Geist; Leben; Wahrheit; Liebe“ ist (S. 587). Es war eine freudige Entdeckung zu lernen, daß Gott Leben, mein Leben, ist, die Quelle meines wahren Seins. Diese Wahrheitserklärungen haben mir geholfen, in den mehr als sechzig Jahren, in denen Gott mein einziger Arzt war, viele Arten von Problemen zu überwinden.
Als ich mich erst seit sehr kurzer Zeit mit der Christlichen Wissenschaft befaßte, verbrannte ich mich sehr. Der Schmerz schien heftig zu sein, aber folgende Zeile aus der „wissenschaftlichen Erklärung des Seins“ machte mir Gottes unendliche, allumschließende Liebe bewußt, und der Schmerz verschwand augenblicklich (Wissenschaft und Gesundheit, S. 468): „Alles ist unendliches Gemüt und seine unendliche Offenbarwerdung, denn Gott ist Alles-in-allem.“ Ich war überglücklich zu sehen, daß die geistigen Wahrheiten unverzüglich bewiesen werden können. In kurzer Zeit verschwanden auch die äußeren Anzeichen der Brandwunde, ohne eine Narbe zu hinterlassen.
Viele Jahre später, als mein Mann plötzlich weiterging, erinnerte ich mich schnell daran, daß das größte Geschenk Gottes für den Menschen ewiges Leben ist. Ich wußte, daß ein liebender Gott, der Leben ist, Seinen Sprößlingen nicht Leben geben würde oder könnte, um es ihnen dann wieder zu nehmen, ebensowenig wie die Sonne ihren Strahlen das Licht nehmen könnte. Daher war kein Grund zur Trauer vorhanden.
Einige Tage darauf bemerkte ich jedoch, daß ich an mich selbst als eine Witwe dachte und daß mir dies ein Gefühl von Verlust verursachte. Das Wort „Witwe“ erschien mir abstoßend, als ich an die „arme Witwe“ dachte (Mark. 12:42), von der in der Bibel berichtet wird. Die Erleuchtung kam mit den Worten Jesajas: „Der dich gemacht hat, ist dein Mann“ (Jes. 54:5). Ich dachte: „Gott ist mein Vater und meine Mutter, mein Mann, mein Alles, mein Hirte, mir kann nichts Gutes mangeln.“ Das Wort „Witwe“ verschwand aus meinem Denken, und ich war von Selbstbedauern und Einsamkeitsgefühl geheilt.
Das geistige Verständnis, das ich durch das Studium und die Anwendung der Christlichen Wissenschaft gewonnen habe, und die Gelegenheiten, anderen davon zu erzählen, haben mir mein Leben versüßt und Freude hineingetragen. Ich bin für diesen großen Segen sehr dankbar.
Medford, Oregon, USA
