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Aufkeimendes Leben

Aus der April 1974-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Christus Jesus brachte Leben zum Ausdruck, ununterbrochenes Leben, das sich selbst ausdrückt. Welch unbegrenzten Begriff er uns doch gab! Wie doch dieser Begriff die Spinngewebe von einem zeitlichen Anfang und Ende zerstört! Wie er die Denker herausfordert, die Antwort auf das Warum des Daseins außerhalb der Materie zu suchen!

Auf vielen Wissensgebieten befassen sich nachdenkliche Menschen mit dem Leben und seiner Erhaltung. Die Achtung vor dem Leben und die Liebe zum Leben sind für Ökologen charakteristisch. Für sie ist das Leben etwas, was beschützt und erhalten werden muß. Viele haben das Empfinden, daß ein Gesetz des Lebens in der Natur regiert und daß die ganze Schöpfung sich in Übereinstimmung mit dem Rhythmus dieses Gesetzes entfaltet. Sie sehen, wie Lebewesen zueinander in Verbindung stehen. Schaden für einen bedeutet Schaden für alle. Ein Segen für einen ist ein Segen für alle.

Auch der Christliche Wissenschafter achtet das Leben. Er lernt durch diese Wissenschaft eine grundlegende und fundamentale Tatsache verstehen: daß Leben Gott ist und daß Gott in Seiner Macht immer gegenwärtig und unvergänglich ist. Dieses immer gegenwärtige Leben besitzt eine unaufhaltsame Macht, sich in intelligenter Harmonie zu bekunden, denn die Christliche Wissenschaft lehrt nicht, daß jeder ein privates Leben hat und es mit dem anderer in Einklang zu bringen versucht, sondern daß es nur ein Leben gibt, Gott, das sich als das Leben von allem ausdrückt. In dieser Beziehung zueinander kann es keinen Konflikt, keine Vergeudung, keine Umweltverschmutzung geben.

In gewisser Weise könnte ein Christlicher Wissenschafter ein geistiger Ökologe genannt werden. Er sieht, wie die Schöpfung in ununterbrochener Beziehung zu ihrem Schöpfer, Gott, steht, und er arbeitet daran, diese konstruktive Beziehung in seinem Kontakt mit anderen herauszustellen. Der wachsame Christliche Wissenschafter beweist mehr und mehr, daß der Mensch als das Ebenbild Gottes von diesem unfehlbaren Leben regiert wird. Jede Einzelheit seines Seins — seine Gesundheit, sein Fortschritt, die Art, wie er für andere sorgt —, all dies hängt davon ab, wie er in seinem ganzen Leben das Leben widerspiegelt, das Liebe ist.

Wenngleich der Christliche Wissenschafter ein offenes Auge für die Wunder der Natur hat, so geht doch sein Verständnis von seiner Umwelt über das hinaus, was die materiellen Sinne wahrnehmen. Die Frische des Frühlingsgrüns, das sich entfaltende Farnkraut und die aufwärts gerichteten Knospen sind Symbole von Schönheit, die man schätzen sollte. Sie sagen ihm etwas über die erneuernde Kraft dieses immer gegenwärtigen Lebens. Mary Baker Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von dieser Kraft: „Durch eigenes Wollen sprießt kein Grashalm hervor, knospet kein Strauch im Tal, entfaltet kein Blatt seine schönen Umrisse, kommt keine Blume aus ihrer klösterlichen Zelle hervor.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 191;

Vor einiger Zeit ging ich mit einer Freundin zu meinem Auto, das auf ihrer asphaltierten Einfahrt abgestellt war. Es war ein Frühlingstag, und Zeugen neuen Lebens waren rings um uns her zu sehen. Plötzlich blieben wir beide stehen und hielten den Atem an. Dort vor unseren Füßen hatte ein Maiglöckchen sich durch die harte Oberfläche der Straße ans Licht gezwängt. Es schien undenkbar, daß sich dieses zarte Ding seinen Weg durch den Asphalt bahnte. Aber da war es, es brachte Leben zum Ausdruck und sang sein eigenes Lied der Freude zum Himmel empor. Es hatte sich geweigert, erdrückt zu werden.

Scheinen wir unter der harten Kruste irgendeines Problems gefangen zu sein? Haben wir enttäuschte Hoffnungen als Teil unseres Lebens akzeptiert? Lassen wir es zu, daß Gleichgültigkeit aufkommt und unsere Energie schwindet? Denken Sie an die zarte Pflanze. Empor durch den Asphalt!

Die Energie und Hingabe, die wir einer von Gott gelenkten fortschreitenden Tätigkeit zuteil werden lassen, sollten nicht nur als persönliche Anstrengung betrachtet werden, als eine Triebkraft, die nachläßt. Sie sind Widerspiegelungen des unermüdlichen Lebens, das Gott ist, und als solche bringen sie ihre rechtmäßigen Früchte hervor. Die grünen Schößlinge unseres geistigen Denkens, unsere emporstrebenden Eingebungen, die uns die Richtung weisen, sind, wie jene zarte Pflanze, dazu bestimmt, in Taten Gestalt anzunehmen und zu erblühen. Aber wir sollten es nicht zulassen, daß unser Denken wie der Zement ist, der dem Aufkeimen Widerstand leistet.

Furcht und Zweifel wirken als Hindernisse. Sterbliche Spekulationen und Vermutungen über unsere Gesundheit und unsere Versorgung, über uns selbst und unsere Möglichkeiten, sind begrenzende Zäune, die wir um uns herum errichten. Sie sind Unreinheiten, die von dem fleischlichen Gemüt ausgehen. Sie werden zur festen Überzeugung für denjenigen, der seinen Blick auf die Materie richtet. Er verliert die Handlungsfähigkeit des Lebens aus den Augen.

Durch das Studium der Christlichen Wissenschaft lernen wir, das göttliche Leben als unser eigenes Leben in völliger Widerspiegelung zu akzeptieren. Der Funke und die Energie, die man mit diesem Leben identifiziert, kommen im Menschen als dem Ebenbild Gottes zum Ausdruck. Wenn wir erkennen, daß wir in Wirklichkeit hier und jetzt dieser Mensch sind, werden wir neu belebt. Unser geistiges Auge ist für die Wunder und Möglichkeiten offen, die in unserer Reichweite sind, für die ungeahnte Fülle, die schon für uns bereitet ist. Wir lernen etwas von jener wahren Umwelt verstehen, die in den Evangelien das Himmelreich genannt wird.

Christus Jesus besaß ein einzigartiges Verständnis von der Ökologie. Er erkannte die Einheit des Seins, in der Schöpfer und Schöpfung in unauflöslicher Liebe miteinander verbunden sind. Diese Liebe war für ihn so universal und allumfassend, daß er sagen konnte: „Was ihr getan habt einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“ Matth. 25:40; Ein göttlicher Haushalt, der alles umfängt.

Christus Jesus hinterließ keine Spur von Unordnung — von unvollendeten Aufgaben, ungelösten Problemen und ungeheilten Patienten. Seine Arbeit wurde sofort und ordentlich erledigt. Keine Verzögerung, keine Vergeudung gab es in seinem Leben. Wir sehen, wie sich während seiner ganzen Mission endloses Leben ausdrückt. Er sagte: „Der Vater aber, der in mir wohnt, der tut seine Werke.“ Joh. 14:10;

Die grausamen Krankheitsbilder wichen der Gesundheit. Die Begrenzungen von Zeit und Raum lösten sich auf. Er erbrachte den Beweis für das Leben, das nicht verstümmelt oder verkrüppelt, ausgelöscht oder getötet werden konnte. Weder Krankheit noch Sünde konnten ihn besiegen. Mrs. Eddy schreibt: „Der Prophet von Nazareth konnte die Unwirklichkeit beider in einem Augenblick ersichtlich machen.“ Vermischte Schriften, S. 60.

Denken Sie einmal an die Möglichkeiten, die sich uns bieten, wenn dieses Leben sich in unseren Angelegenheiten und Beziehungen entfaltet, wenn wir das aufgeben, was wir gern unsere menschliche Natur nennen, sie der göttlichen Natur weichen lassen — unsere wirkliche Identität leuchten lassen! Hier gibt es keinen Platz für Langeweile, für freudlose Arbeit, für stumpfsinnige Eintönigkeit. Ihr Leben und mein Leben wird — wenn wir es als die Widerspiegelung des göttlichen verstehen — ein spannendes geistiges Abenteuer. Neue Entdeckungen unseres wahren Wesens schnellen uns in die unerforschten Bereiche des Denkens und Handelns empor.

Denken Sie daran, welche Macht wir ausüben können, wenn Liebe uns zu unbegrenzten Anschauungen von uns selbst und unserer Welt vorwärtsdrängt — die Macht des Guten, ein neues Image von Brüderschaft zu formen! Diese Liebe, die wir empfinden, verlangt, in die Tat umgesetzt zu werden.

Weisheit ermahnt uns: Übe Liebe, oder du wirst sie verlieren.

Das aufkeimende Leben erklärt: Lebe die Liebe, und gib Liebe!

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