Das Herz wird in der Bibel und in anderen Schriften im übertragenen Sinne als die Quelle des Verstandes und der Tätigkeit betrachtet. Wir lesen in den Sprüchen: „[Aus dem Herzen] quillt das Leben.“ Spr. 4:23; Und in den Psalmen: „Das Gesetz seines Gottes ist in seinem Herzen.“ Ps. 37:31; Und Salomo betete um „ein gehorsames Herz“ 1. Kön. 3:9;. Das Herz gilt als der Sitz unserer Gefühle, die Grundlage unserer Überlegungen, der Speicher und das richtungweisende Zentrum für das Denken, Wollen, Fühlen und Gewissen.
Wir lernen in der Christlichen Wissenschaft: jede körperliche Wirkung hat eine mentale Ursache, und wie der Mensch „in seinem Herzen denkt, so ist er“ Spr. 23:7 [n. der engl. Bibel] ;. Allzuoft lesen wir, daß jemand einen Herzanfall erlitten hat, als ob das Herz den Menschen angegriffen hätte. Ist es aber nicht vielmehr so, daß der Mensch sein Herz angreift, indem er es durch die falsche Auffassung, daß das Leben materiell sei und durch materielle Gesetze regiert werde, langsam abschnürt? Er glaubt, er könne Haß, Furcht oder Rachsucht empfinden, den tausenderlei Formen des sterblichen Denkens und Handelns frönen, und dann erntet er die Schwierigkeiten, die sein Denken gesät hat. Sind nicht dies die Dinge, die das Herz binden und verstricken, bis es mehr oder weniger versagt?
Wie können wir Herzbeschwerden verhüten? Wir müssen den alten Menschen ausziehen und den neuen anziehen. Das bedeutet, in unseren Gebeten und in unserem Leben an der Wahrheit festzuhalten, daß der Mensch geistig ist, das Kind Gottes, frei von sterblicher Disharmonie. Christus Jesus lehrte, daß diejenigen, die reines Herzens sind, Gott schauen. Ein neues, geläutertes Herz gehört unbedingt zu dem neuen Menschen. Die Christliche Wissenschaft vermag uns dieses neue Herz zu geben, dieses neue Bewußtsein, diesen neuen Charakter und diese Art des Denkens, die sterbliche Beschwerden durch Liebe und die Wahrheit, die uns frei macht, ersetzt.
Wenn wir die wahre Beziehung des Menschen zu Gott, unsere geistige Einheit mit Ihm, zu verstehen beginnen, verdrängt allmählich der geistige Begriff von dem zu Gottes Gleichnis erschaffenen Menschen die allgemeine materielle Auffassung. Die Irrtümer, die die Herzbeschwerden verursachten, vergehen und befreien das Herz von selbstauferlegten Beengtheiten.
Mrs. Eddy hat folgende Frage in ihr Buch Vermischte Schriften aufgenommen: „Glauben Sie an einen Wandel des Herzens?“ Ihre Antwort lautet zum Teil folgendermaßen: „Wir glauben, und was mehr ist, wir verstehen, daß die menschlichen Neigungen, Wünsche und Ziele sich wandeln und daß sie sich dem göttlichen Richtmaß angleichen müssen: ,Darum sollt ihr vollkommen sein‘, und wir glauben und verstehen auch, daß sich die Annahme, das Herz sie Materie und erhalte das Leben, wandeln muß zu dem Verständnis, daß Gott unser Leben ist, daß wir im Gemüt bestehen, durch das Gemüt leben und unser Sein haben. Dieser Wandel des Herzens würde die Menschen von Herzkrankheit befreien und die Christenheit hundertfach fördern.“ Verm., S. 50.
Vor vielen Jahren litt ich unter furchterregenden Herzbeschwerden, die wahrscheinlich auf die Annahme zurückzuführen waren, daß ich außerordentlicher Belastung ausgesetzt war, als ich mit aller Energie, die ich aufbringen konnte, dem Geld nachjagte. Furcht ergriff mich und verschlimmerte das Problem, bis ich einen Ausüber der Christlichen Wissenschaft um Hilfe bat, der mir empfahl, mir für gründliches, hingebungsvolles Studium der Christlichen Wissenschaft Zeit zu nehmen. Der Ausüber wies mich darauf hin, daß ich innehalten und mir klarmachen müßte, wer ich wirklich war und woher meine Versorgung kam. Ich dachte ruhig darüber nach, was Mrs. Eddy in bezug auf Versorgung lehrt, und stellte fest, daß es nicht notwendig war, dem Geld um seiner selbst willen nachzujagen. Das menschliche Hasten war vorüber.
Mein Studium hatte in kurzer Zeit eine vollständige Heilung zur Folge. Versorgung kam in erstaunlichem Überfluß. Hier war der Beweis und die feste Überzeugung, daß niemand unter Herzkrankheit zu leiden braucht. Wenn ich nun über meine Heilung nachdenke, ist mir klar, daß sie dadurch zustande kam, daß ich mich einfach an die Quelle alles Guten wandte. Sich einfach von den vermeintlichen Gesetzen und Annahmen der Materie dem oben erwähnten „göttlichen Richtmaß“ zuzuwenden, das ist es, was notwendig ist. Wenn wir studieren und mit einem ehrlichen und empfänglichen Herzen beten, wird Heilung folgen; dessen können wir sicher sein. Das Reich Gottes ist tatsächlich gegenwärtig. Trachte danach und sei geheilt!
