Der neunjährige Karl hatte ein neues Spielzeug bekommen; mit Gummipfeilen und einer dazugehörigen Schießscheibe. Er befestigte die Scheibe im Hof an einer Wand und begann sich zu üben. Der erste Schuß ging daneben. Aber allmählich ging es besser, und bald traf ein Schuß ins Schwarze.
In diesem Augenblick kam Erhard, der Nachbarsjunge, vorbei. Erhard wurde im allgemeinen von den anderen Kindern gemieden, weil er immer gleich Streit anfing und grob zuschlug. Wenn die anderen Kinder sich wehrten, rannte Erhard zu seiner Mutter und suchte bei ihr Hilfe. Doch heute freute sich Karl, daß Erhard kam. Zu zweien um die Wette zu schießen machte sicher viel mehr Spaß als allein.
Erhard stellte sich aber sehr ungeschickt an und schoß immerfort neben die Scheibe. Das machte ihn so ärgerlich, daß er wieder und wieder schoß. Karl erinnerte ihn daran, daß sie doch abwechselnd schießen sollten, aber Erhard wollte nicht. Als Karl nach dem Bogen griff, schlug Erhard ihn ins Gesicht. Das empörte Karl so, daß er zurückschlug. Da lief Erhard laut weinend nach Hause.
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