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Das Wort in der eigenen Sprache hören

Aus der Mai 1975-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Als sich die Jünger am Pfingsttage in Jerusalem versammelt hatten, wurden sie mit dem Heiligen Geist erfüllt und fingen an zu predigen in anderen Zungen. Die Wirkung ihrer geistigen Erleuchtung auf die Menschen verschiedener Nationalitäten, die dort versammelt waren, wird wie folgt beschrieben: „Die Menge... wurde bestürzt; denn ein jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden.“ Apg. 2:6;

Jeder hörte das Wort Gottes in seiner eigenen Sprache, auf die Art, wie er individuell vorbereitet war, es zu verstehen. Das Wort wurde jedem Hörer in der Weise wirksam vermittelt, wie es seinen eigenen Bedürfnissen entsprach.

Es ist hilfreich, die Bedeutung des Pfingsterlebnisses in Verbindung mit den christlich-wissenschaftlichen Gottesdiensten heute zu vergleichen. Haben wir nicht das Verlangen, daß jeder Besucher des Gottesdienstes das inspirierte Wort in seiner eigenen Sprache hören möge? Wir haben, mit anderen Worten, das Verlangen, daß jeder Zuhörer erkennen möge, daß die geistigen Wahrheiten, die während des Gottesdienstes geäußert werden, genau seine Bedürfnisse ansprechen, sei es nun das Bedürfnis nach Heilung, Trost, Führung oder Frieden.

Häufig machen Menschen die Erfahrung, daß sie neues Licht erhalten — ein erweitertes geistiges Verständnis von einem Vers aus der Bibel oder einer Stelle aus Mrs. Eddys Buch Wissenschaft und Gesundheit —, wenn sie die Lektionspredigt im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft; Sonntag morgens vom Pult hören. Wie kommt es, daß sie oft gerade dann inspiriert werden, obwohl sie doch den Vers oder die Stelle die Woche zuvor schon sorgfältig studiert haben?

Eine Antwort ist in der Apostelgeschichte zu finden, wo wir lesen: „Als der Tag der Pfingsten erfüllt war, waren sie alle einmütig beieinander an einem Ort.“ Apg. 2:1 [n. der engl. Bibel]; Die Jünger waren eines Gemüts. Sie waren Zeugen der Auferstehung und Himmelfahrt gewesen, des höchsten Beweises alles dessen, was ihr geliebter Meister gelehrt hatte. Ehe Christus Jesus sie verließ, hatte er ihnen geboten, der ganzen Menschheit die Bedeutung seines großen Lebenswerkes kundzutun. Gehorsam versammelten sie sich in Jerusalem mit einmütigem Herzen und Vorsatz. Dem göttlichen Impuls folgend, teilten sie dann der Menge die herrlichen Wahrheiten mit, die sie gelehrt worden waren.

Unter der Randüberschrift „Pfingsten wiederholt“ in Wissenschaft und Gesundheit schreibt Mrs. Eddy in bezug auf die Erfahrung der Jünger: „Bis dahin hatten sie nur geglaubt; jetzt verstanden sie. Mit der Ausgießung des Heiligen Geistes ist das Kommen dieses Verständnisses gemeint, jenes Einströmen der göttlichen Wissenschaft, das den Tag der Pfingsten erleuchtete und das heute seine alte Geschichte wiederholt.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 43;

Was können wir als einzelner und in Gemeinschaft mit anderen tun, damit jeder christlich-wissenschaftliche Gottesdienst ein Pfingstereignis wird, bei dem jeder Anwesende das Wort Gottes in seiner eigenen Sprache hört? Wir können eines Gemüts sein, sowohl bei der gebeterfüllten Vorbereitung wie im Gottesdienst selbst.

Wir können uns vereint auf den Sonntagsgottesdienst vorbereiten, indem wir in unseren Gebeten während der Woche seinen heilenden Zweck unterstützen. Wir können daran festhalten, daß dieser Zweck in dem Maße erfüllt wird, wie den Anwesenden während des Gottesdienstes geistige Wahrheiten über das Wesen Gottes und den wirklichen Menschen, der zu Seinem Bild und Gleichnis geschaffen ist, enthüllt werden. Und wir können anerkennen, daß jeder Teil des Gottesdienstes, die Lieder, der Sologesang, das stille Gebet, das Gebet des Herrn und die Lektionspredigt, dazu beitragen wird, diesen Zweck zu erfüllen, indem er die heilende Macht des Wortes vermittelt.

Der geistige, vollkommene Mensch, Gottes Widerspiegelung, empfängt unablässig klare, vollständige und stärkende Kommunikationen von seinem Schöpfer. Wir können wissen, daß es das ist, was während des Gottesdienstes tatsächlich vor sich geht. Wie immer, teilt sich Gott dem Menschen durch Sein Wort mit, und der Mensch empfängt die geistigen Ideen, die ihm enthüllt werden. Diese Kommunikation ist individuell und spezifisch.

Die Wahrheit spricht zu jedem Menschen in seiner eigenen Sprache. Sie berührt jedes Bewußtsein genau dort, wo das menschliche Bedürfnis zu bestehen scheint, und zwar, indem sie die geistige Gegentatsache enthüllt, die den Irrtum oder das Böse berichtigt oder ersetzt. Wir können uns klarmachen, daß diese heilende Tätigkeit des Christus, der Wahrheit, den ganzen Gottesdienst hindurch andauert.

In unserer gebeterfüllten Arbeit für den Gottesdienst können wir auch daran festhalten, daß nichts auf die Kommunikation von Gott zu Seiner Idee, dem Menschen, störend einwirken kann. Wir können uns vergegenwärtigen, daß nichts vorhanden ist, was die Macht hätte, die heilenden Ströme der Wahrheit aufzuhalten oder daran zu hindern, der Gemeinde durch das inspirierte Wort zuzufließen. Es kann auch keinen Mangel an Empfänglichkeit für das Wort geben. Es ergeht keine gefälschte Kommunikation an den Menschen von einem falschen Gemüt die Gleichgültigkeit, Skeptizismus oder Widerstand gegen die Wahrheit nahelegt. Die Einheit und Allheit des alltätigen Gemüts verneinen die Existenz oder Aktivität eines anderen Gemüts. Das göttliche Bewußtsein, das in Wirklichkeit jeder der Anwesenden vollständig widerspiegelt, ist sich nur der ununterbrochenen, ungehemmten Entfaltung geistiger Ideen bewußt.

Ein anderer sehr wichtiger Aspekt unserer Vorbereitung auf den Sonntagsgottesdienst ist das tägliche, nachdenkliche Studium der Lektionspredigt. Während wir uns bei diesem Studium mit anderen in der ganzen Welt vereinen, können wir wissen, daß ihre Botschaft mit Klarheit und Macht hinausgehen und im Herzen und Denken aller Zuhörer am Sonntag bereitwillig Aufnahme finden wird. Wenn wir uns während der Woche hingebungsvoll bemühen, in gewissem Maße die wissenschaftlichen Wahrheiten zu beweisen, die diese Lektion enthält bringen wir zum Gottesdienst die tiefe geistige Überzeugung mit, daß die Christliche Wissenschaft heilt.

Wenn wir am Sonntag „alle einmütig ... an einem Ort“ zusammenkommen, dann lassen Sie uns die Erwartung mitbringen, daß jeder Anwesende in der folgenden Stunde in bezug auf sein gegenwärtiges Bedürfnis eine heilende Antwort erhalten wird. Dann werden die, die zum Gottesdienst gekommen sind, um geheilt zu werden, fühlen, wie die erneuernde Macht des Wortes ihre Denken erhebt und ihren Körper aufbaut. Wir haben das Recht, zu erwarten, daß diejenigen, die göttliche Führung suchen, ihren Weg erleuchtet sehen werden. Und wir können überzeugt sien, daß die von Sorge oder Sünde Gefesselten fühlen werden, wie die befreiende Macht der göttlichen Liebe sie frei setzt.

Diese gebeterfüllte Vorbereitung und Erwartung von Heilungen sorgt für eine Atmosphäre, in der jeder Hörer spontan eine neue Offenbarung der geistigen Wahrheit erleben mag.

Aber lassen Sie uns auch im klaren darüber sein, daß unsere gebeterfüllte Unterstützung des heilenden Zwecks des Gottesdienstes auch während des Gottesdienstes selbst fortdauern sollte.

Das stille Gebet bietet allen Anwesenden Gelegenheit, in selbstloser Liebe die ganze Gemeinde einzuschließen, damit der Heilige Geist, oder die göttliche Wissenschaft, sich auf das Verständnis aller derer herabsenke, die sich in Seinem Namen versammelt haben.

Während das Gebet des Herrn mit seiner geistigen Auslegung von Mrs. Eddy gemeinsam gesprochen wird, sollten wir daran denken, daß das geistige Verständnis dieses Gebets jedes menschliche Bedürfnis stillt. Die Bitte

„Unser täglich Brot gib uns heute.
Gib uns Gnade für heute; speise die
darbende Liebe“ ebd., S. 17;

erinnert uns daran, daß das wichtigste menschliche Bedürfnis zunehmendes geistiges Verständnis ist.

Wenn wir dem Verlesen der Lektionspredigt aufmerksam zuhören, finden wir es hilfreich, uns folgendes zu vergegenwärtigen: Die Wahrheiten, die durch den unpersönlichen Pastor, die Bibel und das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit, verkündet werden, sind in ihrer Bedeutung unendlich und in der Anwendung universell und sprechen zu jedem der Anwesenden in seiner eigenen Sprache.

Der Gottesdienst schließt mit dem Lesen aus Wissenschaft und Gesundheit und der entsprechenden Schriftstelle aus dem ersten Brief des Johannes, 3. Kapitel. An dem Punkt tun wir gut daran, uns bewußt zu sein, daß diese tiefgreifenden Wahrheitserklärungen für die Gemeinde noch einmal all das zusammenfassen, was sie während des ganzen Gottesdienstes gehört hat.

Mrs. Eddy schreibt: „Seid ,eines Sinnes‘, ,an einem Ort‘, und Gott wird einen Segen über Euch ausgießen, wie Ihr ihn nie zuvor empfangen habt.“ Vermischte Schriften, S. 134. Wenn wir uns miteinander in selbstloser, gebeterfüllter Vorbereitung auf den Sonntagsgottesdienst und der Teilnahme daran vereinen, wird jeder Gottesdienst ein Pfingsterlebnis werden. Jeder der Anwesenden wird das Wort Gottes in seiner eigenen Sprache hören, wird die heilenden Botschaften der göttlichen Wissenschaft seinem Verständnis entsprechend empfangen.

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