Die schrecklichen Ereignisse der vergangenen Woche hatten mit Jesu Kreuzigung schnell einen Höhepunkt erreicht. Da sich seine Jünger noch nicht von ihrem Schreck, der sie verfolgte, erholt hatten, waren es die Frauen, die an jenem ersten Ostermorgen zum Grab zu gehen wagten und die als erste die gute Nachricht erhielten, daß die Todesbande gebrochen waren.
Die Verfasser der Evangelien weichen in der Beschreibung derjenigen, die den Besuchern am Grab begegneten, voneinander ab. Doch die Botschaft ist praktisch dieselbe. Jesus war nicht im Grab zu finden. Er lebte, und die Frauen wurden aufgefordert, zu sehen, wo er gelegen hatte. Dann sollten sie eilends zu seinen Jüngern gehen und ihnen die gute Nachricht übermitteln, daß er auferstanden war und daß er vor ihnen her nach Galiläa gehen würde. Zwischen Furcht und Freude schwankend, liefen Maria Magdalena und ihre Begleiterinnen davon, um es den Aposteln zu erzählen „und Petrus“ — eine Einzelheit, die von Markus hinzugefügt wird, der der Überlieferung gemäß Petrus’ enger Nachfolger war (s. Mark. 16:1–7; Matth. 28: 1–8; Luk. 24:1–10; Joh. 20:1, 2).
Neun der verbliebenen Elf standen offenbar dem, was sie hörten, skeptisch gegenüber (s. Luk. 24:11), doch Petrus und — wie uns im vierten Evangelium berichtet wird — „der andere Jünger“ (man nimmt an, daß damit Johannes gemeint war) gingen zum Grab, um es mit eigenen Augen zu sehen. Sie fanden keine Spur von Unordnung oder einem Kampf. Es herrschte Frieden und vollkommene Ordnung, wie aus Johannes’ feinfühliger Beschreibung der leinenen Grabtücher hervorgeht. Diese beiden treuen Jünger scheinen noch nicht verstanden zu haben, was sich wirklich zugetragen hatte, selbst nachdem sie das leere Grab gesehen hatten. Johannes sagt, daß sie den Garten verließen und nach Hause gingen (s. Joh. 20:3–10; Luk. 24:11, 12).
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