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Heiraten

Aus der Mai 1975-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Welchen Wert haben absolute geistige Wahrheiten für diejenigen, die jung verheiratet sind oder vorhaben zu heiraten? Schließlich lehrt doch die Christliche Wissenschaft die reinen absoluten Wahrheiten über die Natur des Menschen, der Schöpfung, zwischenmenschlicher Beziehungen und des Lebens, nicht wahr? Sie versichert, daß der Mensch rein geistig ist, daß er als Idee im Gemüt lebt und nicht als ein Sterblicher in der Materie. Sie besteht darauf, daß Gott, Geist, absolut alles ist und daß die Einheit von Geist und seinem Ausdruck, dem Menschen, unverletzlich ist.

Wenn die Christliche Wissenschaft verlangte, daß man, um ein Christlicher Wissenschafter zu sein, augenblicklich jede letzte Spur des Glaubens an ein menschliches Leben ablegen müsse, dann müßte man zugeben, daß diese Wissenschaft nur eine sehr geringe Beziehung, wenn überhaupt, zu der Situation eines jung verheirateten Paares haben kann. Die Christliche Wissenschaft verlangt jedoch geistiges Wachstum, das sich auf ein zunehmendes Verständnis gründet und mehr durch ein Festhalten an moralischen Normen, die göttlichen Ursprungs sind, gestützt ist als durch metaphysische Spitzfindigkeiten.

Die Wirkung eines Verständnisses von der reinen Wirklichkeit besteht nicht in der Aufhebung des menschlichen Lebens, sondern in seiner fortschreitenden Bereicherung, bis es schließlich völlig dem Göttlichen weicht. „Erhebe dich allmählich“, rät uns Mrs. Eddy, „aus der Materie in den Geist. Bilde dir nicht ein, daß du das geistige Endziel aller Dinge vereiteln kannst, sondern komme in natürlicher Weise in den Geist hinein, durch bessere Gesundheit und Moral und als Folge geistigen Wachstums.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 485;

Wenn von den Christlichen Wissenschaftern erwartet würde, daß sie sofort jedes Gefühl persönlichen Daseins völlig und für immer fallen lassen, dann würde diese Wissenschaft, anstatt uns zu helfen, uns in Verwirrung bringen und einen Verlust an klarer und vernünftiger Leitung in unserem Leben herbeiführen. Aber ein Verständnis des wirklichen Menschen, unserer geistigen Identität, und unserer Einheit mit Gott, Geist, gibt uns eine sehr bestimmte Leitung. Die Christliche Wissenschaft vertreibt nicht sofort alles menschliche Denken und Leben, sondern gibt ihm eine geistige Richtung und moralische Stütze.

Die Christliche Wissenschaft gibt uns zwar moralische Leitung, aber sie kann nicht allgemein bindende Regeln aufstellen, die jede besondere Einzelheit des menschlichen Lebens betreffen, und sie tut es auch nicht. Im Gegenteil, sie zieht in hohem Maße die Individualität, Verschiedenartigkeit und Einmaligkeit aller in Betracht. Die Christliche Wissenschaft sagt uns nicht in allen Einzelheiten, wie wir unser Leben gestalten sollen — ob wir Kinder haben sollen oder nicht oder wie viele Kinder wir haben sollen. Keine autoritäre Instanz entscheidet, ob zwei jung verheiratete Leute, die Christliche Wissenschafter sind, ihre Familie planen sollten oder nicht, noch bestimmt die Wissenschaft, wie man dies, von einem materiellen Standpunkt aus, tun sollte.

Die Christliche Wissenschaft gibt uns eine feste Grundlage für unser Leben und unsere zwischenmenschlichen Beziehungen. Aber die Christliche Wissenschaft gibt nicht genaue Anweisungen in häuslichen Angelegenheiten, wie z. B., ob die Frau arbeiten sollte oder wie lange, oder wie eng die Beziehungen jung Verheirateter zu Angehörigen sein sollten. Sie besteht nicht darauf, daß Christliche Wissenschafter andere Christliche Wissenschafter heiraten oder daß der eine Partner, falls er kein Christlicher Wissenschafter ist, mit dem anderen zur Kirche gehen sollte.

Was die Christliche Wissenschaft aber tut, ist höchst bedeutsam und praktisch. Sie bietet eine unwandelbare geistige Grundlage, von der aus all diese Ehefragen und viele andere als eine Angelegenheit individueller Demonstration durch ein Verständnis der Wissenschaft vom Menschen gelöst werden können. Sie führt den einzelnen und das einzelne verheiratete Paar dazu, ihr Leben zu einer Veranschaulichung des harmonischen Ausdrucks des göttlichen Gemüts zu machen, der den Selbstausdruck des Lebens darstellt und uns durch den Christus, die Idee Gottes, erscheint. „Ich bin gekommen“, erklärte Christus Jesus, „daß sie das Leben und volle Genüge haben sollen.“ Joh. 10:10;

Die Christliche Wissenschaft gibt uns die metaphysische Grundlage für unsere ehelichen Entscheidungen und zur Stärkung unserer moralischen Haltung. Durch geistiges Verständnis wird das menschliche Leben von der göttlichen Wirklichkeit auf die Art berührt, die für uns am geeignetsten ist. Unser Leben schließt die Einzelheiten und Erfahrungen ein, die uns am klarsten Gottes Unendlichkeit und Güte vermitteln.

Das Verständnis, daß Gott Leben und Wahrheit, Prinzip und Seele ist und daß der Mensch Seine unveränderliche Widerspiegelung ist, enthüllt große Möglichkeiten für jung verheiratete Paare wie für alle Menschen. Durch die Christliche Wissenschaft können wir uns die grenzenlose Intelligenz des Gemüts und die besondere Weisheit zunutze machen, die vom wissenschaftlichen Verständnis herrührt. Anstatt nur unter dem Druck zu handeln, sich den vorherrschenden Sitten anzupassen — eine zweifelhafte Haltung einzunehmen, weil diese in der Gesellschaft vorherrscht —, werden Entscheidungen und Handlungen individueller sein, weil sie mehr das Ergebnis von Inspiration sind. Die Resultate werden, als Folge von Demonstration, der Individualität der Betreffenden besser angepaßt sein.

Mrs. Eddys Schriften enthalten zwar besondere Stellen über die Ehe (einschließlich eines ganzen Kapitels in dem Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit), aber auch der ganze übrige Inhalt ihrer Bücher — da sie sich mit den grundlegenden Tatsachen des Seins befassen — hat eine enge Beziehung zu dem Thema Ehe, Heim und Familie und ist moralisch richtungweisend.

Entscheidungen, die mit Ehefragen verbunden sind, werden nicht nur dann am besten getroffen, wenn der Rat anderer gesucht wird. Mrs. Eddys weiser und reifer Ratschlag an uns alle ist: „Rühret nicht an anderer Leute Ehebeziehungen: zwei Menschen sollten für sich bleiben können.“ Vermischte Schriften, S. 290.

Moralische Stärke wird wirkungsvoll entwickelt, wenn wir einen reineren individuellen Begriff vom wirklichen göttlichen Sein suchen, prüfen und finden. Eine höhere Bindung an den unwandelbaren Christus, die Wahrheit, anstatt Reaktion auf sich ständig verändernde kulturelle Werte führt zu vernünftigen Antworten auf Fragen der Moral und des Verhaltens. Entscheidungen in Ehefragen sind wirklich zuverlässig, wenn sie darauf ausgerichtet sind, das geistige Verständnis zu vertiefen. Dann können weder menschlicher Rat noch sich wandelnde kulturelle Vorbilder die Beziehung erschüttern, abwegig machen oder entstellen.

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