Wenn ein Freund in großer Not wäre und Sie etwas hätten, von dem Sie wüßten, daß es ihm bestimmt helfen würde — daß es ihm Trost und Heilung brächte —, würden Sie ihm das nicht schnellstens anbieten? Würden Sie es zurückhalten aus Furcht, er könnte Sie für anmaßend halten oder er würde es nicht bereitwillig annehmen? Wenn Sie wirklich auf sein Wohl bedacht wären, würden Sie alle diese Zweifel beiseite schieben. Sie würden beschließen, es ihm zu geben, und auf den Augenblick warten, wo Sie wüßten, daß er es annehmen würde; und dann würden Sie es ihm mit Ihrer ganzen Liebe darbieten. Sie würden ihm das Beste geben, was Sie hätten!
Es gibt ein solches Geschenk, das wir unserm Nachbarn geben können. Die Tatsache über sein wahres Sein, die Wahrheit über das, was in seinem Leben tatsächlich vor sich geht, die Art und Weise, wie er für sich selber beten kann — das und noch viel mehr ist in diesem Geschenk mit enthalten. Es ist Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, das Lehrbuch der Christlichen WissenschaftChristian Science; sprich: kr’istjən s’aiəns.. Dieses Buch erklärt das Wort Gottes. Wer würde das einem Freund in Not vorenthalten? Gibt es einen Grund für eine Verzögerung?
Mitunter stellen wir fest, daß wir deshalb zögern, einem Freund das Lehrbuch zu leihen oder zu schenken, weil wir glauben, es sei für ihn zu schwierig. Vielleicht würde er es nicht verstehen. Vielleicht würde er eine Broschüre, eine Zeitschrift oder einen Vortrag leichter verstehen. Aber ist es nicht wichtig, sich daran zu erinnern, daß es in dem kostbaren Band ein ganzes Kapitel gibt — 100 Seiten —, das von authentischen Heilungen von Menschen berichtet, die nur durch das Lesen des Lehrbuchs Hilfe erhielten? Sie hatten zu ihrer Unterstützung keine Ausüber, niemanden, der ihnen die Wissenschaft erklärte. Sie lasen einfach das Buch, und die darin enthaltene Wahrheit tat die Arbeit.
In dem Kapitel „Früchte“ haben wir ein wunderbares Beispiel für die heilende Kraft von Wissenschaft und Gesundheit. Es stammt von einer Frau, die alle Hoffnung auf Genesung aufgegeben hatte. Sie schreibt: „.. . eines Tages legte ein lieber Freund Wissenschaft und Gesundheit auf mein Klavier.. . Froh, von meinen armseligen Gedanken wegzukommen, schlug ich das ‚Büchlein‘ auf und fing an zu lesen. Ich hatte erst eine kurze Zeit gelesen, als eine wunderbare Umwandlung stattfand. Ich war wie neugeboren! Worte versagen, um das Erlebnis der großen Erhebung zu schildern, das mich an die Pforten des Himmels trug. Als ich das Buch zu lesen begann, war mir das Leben eine Last, aber ehe ich das Buch zum erstenmal beendet hatte, tat ich all meine Hausarbeit, und zwar mit Leichtigkeit; und seit jenem herrlichen Tage bin ich ein gesunder Mensch gewesen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 667; Was wäre nun geworden, wenn der Christliche Wissenschafter, der die Not seiner Nachbarin sah, es versäumt hätte, das „Büchlein“ auf dem Klavier zurückzulassen? Wie hätte er in seinen Bemühungen, den andern zu erreichen, versagt!
Der Begriff „den andern erreichen“ wird heute viel gebraucht. Viele Männer und Frauen erwachen zu der Notwendigkeit, ihrem Mitmenschen die Hand entgegenzustrecken — etwas für ihn zu tun, ihm etwas zu geben, was ihn aus seinen Sorgen, seinen Befürchtungen, seiner Krankheit und seiner Armut heraushebt —, ihn mit Liebe zu trösten. Da dieser Kontakt jedoch vielfach auf einer rein menschlichen Basis gesucht wird, fühlen sie sich in ihren Bemühungen bald enttäuscht. Es ist nicht gut genug, was sie tun.
Mrs. Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, erkannte dies. Sie sagt uns in dem Buch Vermischte Schriften: „Ein gewisser Kernspruch eines Talmud-Philosophen deckt sich mit meiner Anschauung, Gutes zu tun. Er heißt:, Die vornehmste Mildtätigkeit ist, es dem Menschen zu ersparen, Mildtätigkeit anzunehmen, und das beste Almosen ist, einem Menschen zu zeigen, wie er ohne Almosen auskommen kann.‘ “ Verm., S. ix; Wie wirkungsvoll tut Wissenschaft und Gesundheit gerade dies! Welch eine größere Hilfe könnte es geben, als dieses machtvolle Buch an unseren Mitmenschen weiterzugeben? Es bedeutet, ihm das Beste zu geben!
Ich bin der lieben Frau, die meiner Mutter vor über 50 Jahren ein Exemplar des Lehrbuchs gab, ständig dankbar. Sie war eine Nachbarin, die häufig in unser Haus kam, um zu telefonieren. Wir sahen sie einige Tage nicht, und meine Mutter fragte die Nachbarn, warum sie nicht mehr käme. Wir erfuhren, daß unsere Besucherin meistens gekommen war, um mit einer Ausüberin der Christlichen Wissenschaft zu telefonieren, daß sie jedoch der Annahme war, meine Mutter stünde der Christlichen Wissenschaft ablehnend gegenüber, und daß es ihr unangenehm war, zu kommen.
„Oh, ich weiß nichts über die Christliche Wissenschaft“, erwiderte meine Mutter. „Ich würde gern etwas darüber hören.“ Die Nachbarin brachte schnell ein Exemplar des Lehrbuchs. Sie ließ es bei uns und versprach, wiederzukommen und uns von der Wissenschaft zu erzählen. Sie wartete, bis sie glaubte, meine Mutter würde von dem Buch selbst berührt sein, und dann kam sie wieder, um ihr zu zeigen, wie die Lektionspredigt aus dem Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft gelesen wird. Sie nahm sie zur Kirche und mich zur Sonntagsschule mit (ich war noch nicht ganz drei Jahre alt) und liebte unsere Familie richtig in die Wissenschaft hinein. Diese Frau ging wirklich den ganzen Weg. Sie erreichte uns wirklich. Und sie begann mit dem Lehrbuch.
Interessant war, daß zur gleichen Zeit, als meine Mutter das Lehrbuch erhielt, mein Vater, der auf einer Geschäftsreise war, schrieb, daß er einen schweren Autounfall gehabt habe und sich nun in einer entfernten Stadt erhole. Meine Mutter erzählte ihm in ihrer Antwort, daß sie etwas gefunden habe, was ihn heilen werde; sie werde ihm sofort nach seiner Rückkehr davon berichten. Könnte es Wissenschaft und Gesundheit sein? fragte er. Das Buch war ihm gerade gegeben worden, und er las es.
Mein Vater kam einige Tage später nach Hause zurück. Nach einer eingehenden Unterredung nahmen er und meine Mutter einen großen Waschkorb, gingen ins Badezimmer und räumten jeden Tropfen Medizin aus, der sich auf den Regalen befand. Von damals bis zum heutigen Tage hat unsere Familie keine Medizin irgendwelcher Art mehr genommen. Und die göttliche Liebe, wie das Lehrbuch sie enthüllt, war unser einziger Arzt.
Die Nachbarin, die uns das Büchlein gab, sah den Jungen, den sie mit zur Sonntagsschule nahm, zu einem jungen Mann heranwachsen und zu einem Mitarbeiter in der christlich-wissenschaftlichen Bewegung werden, der dann selbst in der Lage war, vielen anderen das Buch zu geben.
Die Verfasserin von Wissenschaft und Gesundheit vermochte das Buch und ihre eigene Rolle in diesem Zusammenhang objektiv zu sehen. Sie erkannte, daß es die Botschaft enthielt, die Christi Jesu Prophezeiung von dem „andern Tröster“ Joh. 14:16; erfüllte. Sie sah sich als den Boten, der der Menschheit das befreiende Wort der Wahrheit direkt von Gott brachte. Sie sagt uns in Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes: „Nicht ich selbst, sondern die unendlich hoch über mir stehende göttliche Macht der Wahrheit und Liebe war es, die, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift‘ diktierte. Ich habe die höhere Bedeutung dieses Buches verstehen gelernt, seit ich es schrieb.“ Verschiedenes, S. 114; Und sie fährt fort: „Ich müßte erröten, von, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift‘ so zu schreiben, wie ich es getan habe, wenn es menschlichen Ursprungs und ich, getrennt von Gott, seine Verfasserin wäre. Aber da ich nur ein Schreiber war, der die Harmonien des Himmels in der göttlichen Metaphysik widerhallen ließ, kann ich in meiner Bewertung des Lehrbuchs der Christlichen Wissenschaft nicht zu bescheiden sein.“ ebd., S. 115;
Sie selbst studierte dieses Buch, und sie erwartete von uns, daß wir es ebenfalls tun. Sie setzte es zusammen mit der Bibel zum Pastor ihrer Kirche ein. Jeden Sonntag und jeden Mittwochabend hält das Büchlein gemeinsam mit der Bibel in allen christlich-wissenschaftlichen Kirchen in der ganzen Welt den nach Wahrheit Hungernden eine Predigt. Es spricht unpersönlich und liebevoll Gottes Wort und heilt diejenigen, die für eine Heilung bereit sind.
Wie groß doch sein Wirkungskreis ist! Jeder Lehrer der Christlichen Wissenschaft, jeder Ausüber, jeder Anhänger dieser großen Religion fühlt die Notwendigkeit, sich in dieses Buch zu vertiefen, wie gut er auch dessen Inhalt schon zu kennen glaubt. Wie oft stellt er fest, daß eine neu entdeckte Idee sich ihm aus den inspirierten Seiten so enthüllt, als wäre ein neuer Satz eingefügt worden, seit er das Buch zuletzt gelesen hatte! Es ist so geschrieben, daß es für alle Entwicklungsstufen in der Wissenschaft hilfreich ist, für den Neuling ebenso wie für den, der sie sein ganzes Leben lang studiert hat.
Für ein ernsthaftes Studium der Christlichen Wissenschaft gibt es nichts, was man mit Wissenschaft und Gesundheit selbst vergleichen kann. Das Büchlein enthält verborgene Schätze, die nur durch ein tiefes, gebetvolles Studium enthüllt werden. Es ist die reine, unverfälschte Wahrheit, die da heilt. Sie ist die Christliche Wissenschaft, die von allen verstanden werden kann. Eins unserer Lieder faßt das zusammen:
Geh hin, nimm von des Engels Hand
Das Büchlein, aufgetan !
Verschling, versteh der Wahrheit Wort,
O nimm es freudig an !
Du wirst, wenn schon der Donner dröhnt,
Durch dieses Wort mit Heil gekrönt.Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, Nr. 74.
