Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

[Urtext in deutscher Sprache]

Ich möchte Gott, unserem Vater, von ganzem...

Aus der August 1975-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ich möchte Gott, unserem Vater, von ganzem Herzen danken für eine wunderbare Erfahrung, die ich im Sommer 1974 mit unserer Familie erlebte.

Wir fuhren eine Woche nach Dänemark, um Zeltferien zu machen. Es waren wirklich herrliche Tage, und wir verbrachten fast jede Minute am Meer, das nur wenige Schritte von unserem Zeltplatz entfernt lag. Schon vor der Abreise hatte ich das Gefühl gehabt, daß ich mich einfach nicht so richtig auf die Ferien freuen könnte, als ob etwas Unerfreuliches auf mich zukommen würde. Ich verwarf diesen Gedanken aber sofort, denn mir wurde klar, daß wir nie und in keiner Situation von Gottes Allmacht und Gegenwart getrennt sein können. Diese Erkenntnis beruhigte mich sehr, aber dennoch hatte ich das Bedürfnis, immer mit Gott in Verbindung zu sein. Ich tat dies durch wunderbare Gespräche, die ich mit Gott führte. Ich führte sie während der sehr langen Autofahrt und jeden Tag im Zelt, meistens nachts vor dem Einschlafen. Ich hatte nie das Gefühl, allein zu sein, sondern das Gefühl, in Gott zu sein. Und dieses In-Gott-Sein gab mir Kraft und Freude, die Irrtumsgedanken von Furcht zu verscheuchen.

Am letzten Tag unserer wundervollen Ferien gingen wir zum Strand. Im Norden Dänemarks, wo wir uns befanden, weht gewöhnlich ein rauher Wind, und das Meer ist bewegt. Richtig schwimmen kann man dort nie, aber es ist trotzdem lustig, sich im prikkelnden Meerwasser zu tummeln. Nachdem wir es uns nun in einer Düne bequem gemacht hatten, gingen Mutti, meine Schwester Minni und ich ins Wasser. Wir lasen erst später, daß es im Meer Sandbänke gibt, die sich laufend verschieben, und daß es zwischen den Sandbänken Strömungen gibt, die einen in Sekundenschnelle hinaus ins offene Meer treiben. Wir waren vernünftig und gingen nur bis zum Bauch ins Wasser. Auch hielten wir uns an den Händen, damit keiner verlorengehen konnte, denn die Wellen hatten eine ungeheure Kraft und peitschten uns richtig. Plötzlich rief Mutti: „Schwimmt, schwimmt!“ Ich wußte nicht, wie mir geschah. Aber ich schwamm einfach.

Und mit einem Male schlugen haushohe Wellen über meinem Kopf zusammen. Ich bekam entsetzliche Angst. Mutti war bereits spurlos verschwunden. Mignon war sofort ans Ufer gespült worden. Währenddessen kämpfte ich vergebens mit den Wellen. Ich wurde hochgehoben und immer weiter hinausgetrieben. Ich begriff nicht, wie das so schnell hatte geschehen können. Alle Leute waren plötzlich aus dem Wasser verschwunden, und sie verließen den Strand in Scharen. Keiner war da, der uns hörte oder uns hätte helfen können. Ich hatte entsetzliche Angst um Mutti. Die Strömung und die kräftigen Wellen zogen mich hinaus. Plötzlich sah ich Muttis Badekappe weit draußen auftauchen. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie Mutti gerettet werden könnte. Ich war so verzweifelt, am liebsten hätte ich es aufgegeben, aber das hätte niemandem genützt.

Plötzlich, in all meine Dunkelheit hinein, hörte ich eine Stimme, die ganz deutlich rief: „Warum willst du aufgeben, wenn ihr doch nie von Gott getrennt sein könnt?“ In dem Moment überkam mich eine unbeschreibliche Freude, und ich vergaß alle Wellen und Strömungen um mich her. Ich fühlte mich nur noch von Gottes Gegenwart getragen und umsorgt, und ich wußte auch, daß für Mutti genau das gleiche galt. Auf einmal spürte ich wieder festen Grund unter den Füßen, und ich schleppte mich an den Strand. Ich war gerettet, aber Mutti?

Keine Menschenseele war mehr da. Minni kam zurück, aber sie hatte Papi vor lauter Aufregung nicht finden können. Mutti war so weit draußen im Meer, und nur ab und zu tauchte ihre grüne Badekappe auf. Ich fing an, inbrünstig zu beten. Ich wußte, daß die Liebe schon da war, um Mutti zu retten, daß alles schon geregelt war und ich mir keine Sorgen zu machen brauchte. Gott ist immer da, sagte ich zu mir, so ist Er jetzt auch bei Mutti da draußen im Meer. Ich dankte Gott für Seine Allgegenwart, mit der Er sie jetzt umgab.

Während dieser Zeit blickte ich zu Boden, und kaum sah ich wieder auf, da kamen geradewegs zwei junge Dänen auf mich zu. Die Rettung war bereits da! Ich gestikulierte mit den Händen und zeigte auf das Meer hinaus, weil ich kein Wort Dänisch sprechen konnte. Einer von ihnen verstand mich, zog sein Hemd aus und sprang in die wilden Fluten. Ich hatte keine Furcht, obwohl der Däne sein Leben riskierte. Aber ich wußte auch da, daß schon von Gottes Liebe vorgesorgt worden war. In scheinbar sehr kurzer Zeit kam er mit Mutti zurück. Sie war zu erschöpft, um etwas zu sagen, und ich zu glücklich und dankbar. Wir vermochten nur „tak“ zu stammeln, was auf Dänisch „danke“ heißt. Der Däne aber zog sein Hemd wieder an und ging lächelnd mit seinem Freund weiter, als ob nichts geschehen wäre. Mutti erzählte mir später, daß die Rettung sie daran erinnert habe, was sie in der Bibel gelesen hatte, wie nämlich Jesus seinen Jüngern während eines Sturms auf dem Galiläischen Meer erschien.

Wenn ich heute zurückdenke, weiß ich, daß, wenn ich die Gespräche mit Gott nicht geführt und Ihm nicht so vertraut hätte, wir wahrscheinlich ertrunken wären.

Ich bin so dankbar für diese Erfahrung, die mich gelehrt hat, Gottes immerwährende Allgegenwart zu erkennen und mich ganz vom materiellen Irrtum, dem falschen Sein, loszulösen.

Auch bin ich tief dankbar, daß ich schon mehrere Probleme mit Gottes Fürsorge und der Wahrheit — der Christlichen Wissenschaft
Christian Science; sprich: kr’istjən s’aiəns. — lösen konnte und daß ich nun schon dreizehn Jahre lang, seit meinem dritten Lebensjahr, die christlich-wissenschaftliche Sonntagsschule besuchen darf, die mich viel lehrt, was mir in meinem späteren Leben von großem Nutzen sein wird.


Dank der christlich-wissenschaftlichen Erziehung meiner Tochter bin ich vor dem Ertrinken bewahrt worden. Ich bin von Herzen dankbar für dieses unvergeßliche Erlebnis, hat es uns doch wie schon so oft bewiesen, daß Gott tatsächlich „eine Hilfe in den großen Nöten“ ist (Ps. 46:2). Auch bin ich sehr dankbar, Klassenunterricht gehabt zu haben, für unsere christlich-wissenschaftliche Literatur und die Ausüber, die uns stets so selbstlos beistehen. Täglich bemühe ich mich, unser Einssein mit Gott mehr und mehr zu empfinden und zu demonstrieren.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / August 1975

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.