Sie fanden ihr Heim
Fünfzehn Jahre lang hat Fünfte Kirche, West-Berlin, ihre Gottesdienste in einer Schulaula (in der 2. Etage) abgehalten. Die Handvoll Mitglieder kam sich in dem Raum mit mehreren hundert Sitzplätzen ganz verloren vor.
Zudem befand sich das Lesezimmer in einem anderen Stadtteil, und für die Mitglieder war diese Situation alles andere als ideal. Jahrelang beteten sie — geduldig und getreulich — und lauschten auf Gottes Weisung.
Im Herbst sah ein Vorstandsmitglied eines Sonntagmorgens auf dem Wege zur Kirche in einer verkehrsreichen Straße an zwei nebeneinander gelegenen Läden das Schild: „Zu vermieten“. Mitglieder des Vorstandes und des Baukomitees besichtigten die Räumlichkeiten, und was sie sahen, gefiel ihnen. Manches mußte umgebaut werden. Doch die Kirche hatte einen bescheidenen Fonds dafür, und so suchten sie nach einem Architekten — und beteten weiterhin.
Jahre zuvor hatten sie von einem Architekten gehört, der, wenn sie soweit wären, mit dem Bau zu beginnen, ihren Vorstellungen wahrscheinlich entsprechen würde. Infolge einer Namensgleichheit wandten sie sich jedoch nicht an ihn, sondern an einen der bekanntesten Architekten in ganz Berlin. Und sein Kostenvoranschlag lag im Rahmen dessen, was sie aufwenden konnten!
Als die Wand zwischen den beiden Geschäften entfernt war, hatten sie genügend Platz für einen Raum mit 40 Sitzplätzen, ein Zimmer für die Leser und an der Straßenseite ein Lesezimmer mit zwei großen Schaufenstern. Sonntags helfen Flügeltüren das Lesezimmer in eine Sonntagsschule umzugestalten.
Eine kleine elektronische Orgel, eine besondere Decke für bessere Akustik und eine schöne Beleuchtung vervollständigen das Bild. Die Mitglieder freuen sich aber noch viel mehr über die zunehmende Zahl der Gottesdienstbesucher. Ehemalige Besucher finden wieder zurück, und die Umsätze im Lesezimmer sind gestiegen.
Die stets befreienden Worte „Gott ist Liebe“, die heute allen beim Eintritt in das neue Kirchenheim entgegenleuchten, strahlen „unsere große Dankbarkeit und Ehrfurcht vor Gottes Führung“ aus, wie die Mitglieder berichten. Jahrelang hielten sie gebetvoll daran fest, daß Gott ihr Heim ist; daß Er ihnen den Ort zeigen würde, an dem sie Ihn am reinsten und vollkommensten zum Ausdruck bringen und anziehend für Wahrheitssuchende in Erscheinung treten könnten, und daß das göttliche Gemüt ständig am Wirken ist.
Lesezimmer: ökumenischer Stil
Angehörige aller Glaubensrichtungen stellen fest, daß die Lesezimmer der Christlichen Wissenschaft nicht nur für Christliche Wissenschafter da sind.
• Ein Lehrer an einer Hebräischen Akademie kam in ein Lesezimmer. Er suchte nach Wegen, wie er seinen Schülern helfen könnte zu lernen, wie und worum sie beten sollten. Er interessierte sich so sehr für das Kapitel über Gebet in Wissenschaft und Gesundheit, daß er sich das Buch auslieh.
• Eine Sonntagsschullehrerin der Baptistenkirche kaufte Kinderbücher, die sie in einem Lesezimmer sah, um sie im Sonntagsschulunterricht zu benutzen.
• Ein Geistlicher der Pfingstgemeinde verbrachte vier Stunden in einem Lesezimmer, um sich Ideen für eine Predigt über „Erlösung von Sünde“ zu verschaffen. Er erwähnte, daß er viele Schriften Mrs. Eddys besitz und daß ihr Studium ihm viel gegeben habe.
Die Lesezimmer berichten häufig, daß Geistliche verschiedener Kirchen hereinkommen, um Material für Predigten zu sammeln und um etwas zu kaufen. Ein Geistlicher einer Freikirche behauptet, daß das Lesezimmer „die beste Bücherei in der Stadt“ sei. Er verteilt sogar christlich-wissenschaftliche Literatur an die Besucher seiner Gottesdienste.
• Ein Lesezimmer in Australien erhielt einen Brief von einem Mann, in dem dieser sich für die inspirierenden Stellen bedankte, die im Schaukasten aufgeschlagen waren. Er schrieb, daß er Katholik sei, „doch ich lese gern die Bibelstellen, die Sie markieren“.
Diese zunehmende Aktivität in den Lesezimmern rührt von einem größeren Verlangen her, die Christliche Wissenschaft an andere weiterzugeben. Mehr Lesezimmer befinden sich jetzt in Geschäftsvierteln der Innenstadt oder in vielbesuchten Einkaufszentren, wo sie für Menschen aller Glaubensrichtungen leichter zu erreichen sind. Außerdem vermitteln mehr Lesezimmer den Eindruck, allen offenzustehen: Fenster ohne Vorhänge oder Gardinen zerstreuen jedes „Geheimnis“ darüber, was in einem Lesezimmer vor sich geht; Bücher, die wie in einer Buchhandlung auf offenen Regalen stehen, ermuntern die Menschen, hereinzukommen und sich umzusehen.
Besser als feines Gold
„Für mich ist Mitgliedschaft in Der Mutterkirche eine Aufforderung, meinen Standpunkt zu vertreten und mich als Christlicher Wissenschafter zu erkennen zu geben — in die Tat umzusetzen, was ich gelernt habe und noch lernen werde, und mein eigenes Leben und das der Menschen um mich her zu bereichern.“
Die Abteilung des Schriftführers hat zahllose Briefe dieser Art, in denen Mitglieder Der Mutterkirche in Worte zu kleiden versuchen, was ihre Mitgliedschaft für sie bedeutet.
Ein Student schreibt über seinen Entschluß, Mitglied Der Mutterkirche zu werden: „Es erweiterte meinen Ausblick von der Sonntagsschule und der Familie her und half mir, mich mit der weltweiten Bewegung zu identifizieren.“
Ein Großvater, der schon über 50 Jahre lang Mitglied Der Mutterkirche ist, schreibt: „Ich habe meinen Söhnen und Enkeln gesagt, daß Mitgliedschaft in Der Mutterkirche eines der wertvollsten Besitztümer ist, die ich jemals hatte. Sie wurde für mich zu einem Standard in der Welt.“
Hingebungsvolle Christliche Wissenschafter sind tief dankbar für ihre Mitgliedschaft in Der Mutterkirche, weil sie wissen, daß ihr geistiger Fortschritt damit zusammenhängt. „Mitgliedschaft“, schreibt ein Mitglied aus Puerto Rico, „hat zahllose Segnungen in mein Leben gebracht — einen höheren moralischen Standard, erneute Gesundheit und eine engere, unschätzbare Beziehung zu Gott.“
Oft entspringt der Wunsch, Mitglied zu werden, tiefer Dankbarkeit. Ein Mann, Kirchenmitglied in Chile, schreibt über seine Tochter, die Rechtswissenschaft studiert und „eine augenblickliche Heilung in der Christlichen Wissenschaft von Frostbeulen an den Händen, von Hautausschlag und Haarausfall erlebte. Aus tiefer Dankbarkeit bewarb sie sich sofort um Mitgliedschaft in Der Mutterkirche.“
Ein anderes Mitglied schreibt: „Mitglied dieser Kirche zu sein hat mich gelehrt, was Liebe ist, in einer Weise, wie Worte allein es niemals vermocht hätten.“
Die Frau erwähnt auch die verschiedenen Ämter, in denen sie ihrer Zweigkirche gedient hat, und fährt fort: „Wie wundervoll auch alle diese Tätigkeiten sind, der größte Segen ist eine umfassendere Liebe zu meinen Mitmenschen und ein wachsendes Gewahrwerden des immer gegenwärtigen Guten. Das ist doch der springende Punkt bei diesen Tätigkeiten, nicht wahr?“
Eine Frau, die von frühester Kindheit an christlich-wissenschaftlich erzogen worden war, bemerkt folgendes: „Mitgliedschaft in Der Mutterkirche gibt uns Kraft, weil wir durch sie Teil einer starken, aktiven Gemeinschaft sind. Durch die unpersönlichen Gebete der Mitglieder schützen sie sich gegenseitig.
Mitgliedschaft“, so sagt sie, „bedeutet, daß wir eine rein geistige Lehre erkannt und angenommen haben — daß wir unser Leben vom göttlichen Prinzip leiten und regieren lassen wollen. Sie hilft uns bei unseren Bemühungen, das Selbst zu läutern und zu erneuern, indem sie Gehorsam gegenüber Artikel VIII des Kirchenhandbuchs von Mary Baker Eddy verlangt.
Sich mit der Kirche zu vereinigen macht es möglich, die Menschheit durch gemeinsames Bemühen zu segnen. Menschliche Hilfe und menschliche Fürsorge können es nicht allein vollbringen. Mitgliedschaft in Der Mutterkirche zeigt uns, wie die Menschheit wirklich gehoben werden kann.“
[Auszüge aus der Spalte Church in Action aus dem Christian Science Journal.]