Als vor über 35 Jahren mein erstes Zeugnis im Herold der Christlichen Wissenschaft veröffentlicht wurde, dankte ich für die Heilung von einem langjährigen Asthmaleiden. Heute kann ich dankbaren Herzens bestätigen, daß diese Heilung sich als von Dauer erwiesen hat.
Mein Interesse für die Christliche Wissenschaft wurde durch eine Kundin meines Vaters erweckt, die nicht müde wurde, mir immer wieder zu sagen, daß diese göttliche Wissenschaft mich heilen würde. Ich ging mit ihr zu einem Sonntagsgottesdienst. Es war der erste Sonntag im Monat, und das Verlesen von Artikel VIII Abschnitt 1 aus dem Handbuch Der Mutterkirche von Mary Baker Eddy, „Eine Richtschnur für Beweggründe und Handlungen“, beeindruckte mich so tief, daß ich sofort bereit war, die Christliche Wissenschaft anzunehmen. Die Bestimmung lautet auszugsweise: „Weder Feindseligkeit noch rein persönliche Zuneigung sollte der Antrieb zu den Beweggründen oder Handlungen der Mitglieder Der Mutterkirche sein. In der Wissenschaft regiert allein die göttliche Liebe den Menschen.“
Was mein Interesse erweckte, war weniger das Verlangen nach Heilung als der Wunsch, diese Religion, die von ihren Mitgliedern solch hohe ethische Werte verlangt, kennenzulernen. Ich habe mehr als Heilung gefunden; ich fand zu Gott und Seinem Christus. Das Kirchenhandbuch ist mir durch diese erste Erfahrung mit den weisen Anordnungen Mrs. Eddys besonders lieb geworden.
Heute kann ich dankbar bezeugen, daß Gott mich wunderbar geführt hat. Ich heiratete, und mein Mann nahm die Christliche Wissenschaft ebenfalls an und liebte sie wie ich. Wir durften herrliche Erfahrungen machen und waren sehr dankbar für Gottes Schutz während des Krieges. Nachdem mein Mann aus der Kriegsgefangenschaft heimgekehrt war, wurde auf wunderbare Weise das Problem eines notwendigen neuen Heimes gelöst. Wir bauten ein Haus und erlebten solch großen Schutz während des Bauens, daß es sogar unseren Nachbarn auffiel.
Einmal brach ein Gerüst zusammen, als mein Mann einen vollen Kübel schlecht darauf gestellt hatte. Dieser Kübel war so auf meinen Mann gefallen, daß ich ihn davon befreien mußte. Wir taten sofort unsere gebeterfüllte Arbeit und machten uns klar, daß es in Gottes Reich keine Unfälle geben kann. Das Ergebnis war, daß mein Mann schon eine Stunde später wieder bei der Arbeit war. Dieser ganze Bau wurde eine einzige Demonstration der Macht und Liebe Gottes, der für Seine Kinder zärtlich sorgt.
Vor einigen Jahren hatte ich wieder eine sehr bemerkenswerte Heilung. Mein Mann war einige Monate zuvor weitergegangen, und ich trauerte um ihn. Ich erkältete mich ziemlich heftig, ich betete aber nicht für mich, noch arbeitete ich metaphysisch, wie ich es früher getan hatte. Es stellte sich Fieber ein, und die Schmerzen im ganzen Körper waren so stark, daß ich kaum atmen konnte. Schließlich erkannte ich, daß ich mir der Wahrheit des Seins bewußt werden und mich ganz und gar auf Gott verlassen mußte. Ich blieb in meiner Wohnung mit dem festen Entschluß, niemanden hereinzulassen, ehe ich nicht meine Demonstration gemacht hatte. Es war ein großer Kampf mit Selbstbedauern und Eigenliebe, und immer wieder schlich sich die Frage nach dem „Warum“ meines plötzlichen Alleinseins ein.
Ich begann den Rat, den uns Mrs. Eddy im Lehrbuch Wissenschaft und Gesundheit (S. 392) gibt, sehr genau zu befolgen: „Steh Wache an der Tür des Gedankens.“ Ich überwachte jeden meiner Gedanken, um alle umzukehren, die falsch und nutzlos waren. Nach drei Tagen war ich völlig frei und hatte einen besseren Begriff vom Leben bekommen. Ich verstand plötzlich, daß das Sein tatsächlich ewig und daß Gott für jede Seiner Ideen Leben ist. Es war eine ungeheure Erleichterung für mich; ich hatte das Gefühl, Gott ein Stück nähergekommen zu sein.
Für diese Heilung, für alle Einrichtungen unserer Kirche und für die Literatur, mit der wir so reichlich versorgt werden, bin ich sehr dankbar. Ich bin dankbar, daß Gott uns durch Christus Jesus den Weg zeigte und Mrs. Eddy befähigte, uns diesen Weg in ihren Schriften so klarzumachen.
Stuttgart, Bundesrepublik Deutschland