Unser erstes Zeugnis erschien in den zwanziger Jahren im Herold der Christlichen WissenschaftChristian Science; sprich: kr’istjən s’aiəns. (deutsche Ausgabe); das zweite im Februar 1935 im Christian Science Journal. Diese Demonstrationen waren auf den Felsen, die Wahrheit, gegründet.
In unserer Heimat, der Schweiz, war der Bibelunterricht in der Schule Pflichtfach von der ersten bis zur letzten Klasse. Ich lernte ein Kapitel nach dem andern auswendig, erfaßte aber nicht die geistige Bedeutung. Als ich das Studium der Christlichen Wissenschaft aufnahm, wurde die Bibel ein offenes Buch für mich. Alle Fragen, die ich hatte, wurden im Lehrbuch, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, der Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, beantwortet.
Während der ersten drei Jahre nach unserer Ankunft in den Vereinigten Staaten verließ ich mich auf die materielle Medizin — ich unterzog mich auch einer Operation —, um meine Gesundheit wiederzuerlangen. Es war alles ohne Erfolg. Im Februar 1916 besuchte uns ein Arzt, und nachdem er eilig weggegangen war, ging er im Dorf in den Laden und bat die Besitzer, jemanden zu uns zu schicken, der sich um zwei kleine Kinder kümmern würde, deren Mutter im Sterben läge.
Eine Kundin von auswärts, die deutsch sprechen konnte und sich gerade in dem Laden befand, bemerkte, daß hier Sprachschwierigkeiten vorlagen, und kam zu uns. Sie sah so strahlend und glücklich aus, und sie fragte mich sofort, ob ich die Bibel kennte. Ich antwortete: „Ja — von Anfang bis zu Ende —, aber was hilft das? Wo ist der Christus, der heilte?“ Sie sagte: „Ebenhier. Christus ist niemals gestorben. Die Christliche Wissenschaft erklärt die Bibel und wie durch Gebet Heilungen erzielt werden.“
Sie gab meinem Mann die Adressen von drei Ausübern in der Stadt. Er kam strahlend nach Hause. Er sagte, er habe Hilfe gefunden und ich könne geheilt werden, wie die Bibel verheißt. Er hatte Hilfe für mich erbeten, doch er selbst erlebte eine augenblickliche Heilung von der Gewohnheit des Rauchens und Trinkens, und sie war von Dauer. Er gab mir einen deutschen Herold, der viele meiner Fragen beantwortete.
Eine Woche später konnte ich wieder meine Familie versorgen. Ich warf alle materiellen Heilmittel weg, die ich benutzt hatte, doch ich ließ die Medizin für die Kinder vorsorglich auf dem Regal stehen. Das Baby hatte seit seiner Geburt nie eine normale Verdauung gehabt. Als ich ihm gerade mit einer Arznei helfen wollte, warf ich sie plötzlich weg. Es wurde mir klar, daß ich das erste Gebot: „Du sollst keine anderen Götter haben neben mir“ (2. Mose 20:3) nicht befolgt hatte. Das Kind hörte auf zu schreien und war endgültig geheilt. Ich warf sofort alle übrige Arznei weg.
Bald darauf übernahmen wir eine Käserei auf dem Lande. Eines Tages war unsere Kleine aus ihrem Laufställchen verschwunden. Ich suchte sie bei den Gebäuden und fand sie in einem großen, mit Molke gefüllten Trog, der Flüssigkeit, die sich bei der Quarkgewinnung absondert. Ein Mann mit einem Gespann, der zufällig vorbeikam, half das Kind herausziehen, und wir legten es auf den Boden.
Auf die Frage, wo mein Mann sei, zeigte ich in Richtung auf das Kolonialwarengeschäft, das ungefähr zehn Kilometer entfernt war. Er drehte sein Gespann um. Unterwegs traf er meinen Mann und sagte ihm, daß das Baby tot sei. An der Wand hing ein Telefon, doch ich war der englischen Sprache nicht mächtig. Ich kniete neben dem Kind nieder und sprach das Gebet des Herrn mit seiner geistigen Auslegung, die wir in Wissenschaft und Gesundheit auf Seite 16 und 17 finden. Jedesmal wenn ich an die Stelle kam: „Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Übel“ und Mrs. Eddys Auslegung: „Und Gott führt uns nicht in Versuchung, sondern erlöst uns von Sünde, Krankheit und Tod“, konnte ich nicht weitersprechen. Beim drittenmal kam mir die Offenbarung, daß der Tod ebenso unwirklich ist wie die Sünde. Jesus hatte dies bewiesen. Da setzte sich das Kind auf und lächelte. Ich wusch es, und als sein Vater ins Haus gelaufen kam, spielte es fröhlich. Es zeigten sich keine Nachwirkungen.
Jahre später, als einer unserer Söhne mit seinem Motorrad von einem Pfadfindertreffen zurückfuhr, hatte er einen Unfall, und der andere Fahrer hatte die Flucht ergriffen. Wir wurden ins Krankenhaus gerufen, wo ich den Arzt bat, den Jungen mit nach Hause nehmen zu dürfen, da wir Christliche Wissenschafter seien und viele Heilungen durch Gebet gehabt hätten. Der Arzt sagte, unser Sohn würde nicht am Leben bleiben; sollte er aber davonkommen, könne er kein normales Leben führen, da er eine Gehirnverletzung erlitten habe. Doch er sagte uns, daß er uns nicht daran hindern werde, christlich-wissenschaftliche Hilfe hinzuzuziehen, aber sein Vater und seine beiden älteren Brüder müßten Tag und Nacht bei dem Jungen im Krankenhaus bleiben, was sie auch taten.
Am dritten Tag gingen zwei meiner Töchter mit mir, um die drei Männer abzulösen. Eine Krankenschwester warf einen Blick auf meinen Sohn und rief eine andere Schwester, die den Arzt holen sollte, da mein Sohn im Sterben läge. Ich schloß meine Augen und dankte Gott, daß Er uns näher ist als unsere eigenen Hände und Füße. Eine geliebte Stimme sagte: „Hallo, Mutter!“ Unser Sohn setzte sich auf. Am zehnten Tag wurde er entlassen. Als erwachsener Mann hat er jetzt eine verantwortungsvolle Position in einer großen Firma. Er ist in Angelegenheiten des Gemeinwesens aktiv. Seine Heilung hat unseren Glauben und unser Vertrauen gestärkt, daß „bei Gott... alle Dinge möglich [sind]“ (Matth. 19:26).
Vor einigen Jahren wurde mein Mann schwer krank. Einige Familienangehörige glaubten nicht, daß er am Leben bleiben würde. Ein Ausüber der Christlichen Wissenschaft hatte die Behandlung übernommen. Ich konnte dieses sterbliche Bild nicht akzeptieren. Mein Denken war von den Worten eines Liedes erfüllt: „Ich weiß von keinem Sterben,/Dieweil ich leb’ in Dir“ (Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, Nr. 135). Wir sind alle sehr dankbar, daß mein Mann wieder vollkommen hergestellt wurde.
Wir sind auch sehr dankbar für die Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft. Die Kinder wurden meine Lehrer! Ein Sonntagsschullehrer machte den Kindern klar, daß sie die Lösung ihrer Probleme immer Gott überlassen könnten, denn Er ist immer bereit zu helfen. Eine Tochter wurde von einer schweren Verletzung am Finger geheilt. Die Bibel sagt uns (Jes. 11:6 — n. der engl. Bibel): „Ein kleines Kind wird sie führen.“ Ihr Finger wurde nur ganz einfach verbunden und war in bemerkenswert kurzer Zeit geheilt. Bei dieser Gelegenheit lernte ich aus dem einfachen Glauben des Kindes eine große Lektion.
Ich selbst hatte schnelle körperliche Heilungen, wenn ich Gottes Liebe fühlte. Bei einer Gelegenheit sah ich, wie wichtig es ist, nicht über die Vergangenheit nachzugrübeln, sondern an der steten Gegenwart der Wahrheit und Liebe festzuhalten.
Wir haben nicht nur körperliche Heilungen erlebt, sondern auch finanzielle Probleme wurden auf wunderbare Weise dadurch gelöst, daß wir die Lehre der Bibel in die Praxis umsetzten, nämlich nach der Weisheit Gottes anstatt nach Silber und Gold zu trachten.
Wir sind dankbar für Mitgliedschaft in Der Mutterkirche und einer Zweigkirche Christi, Wissenschafter, für die Bibellektionen im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft und für alle unsere Zeitschriften. Wir brauchen sie alle als Stütze. Wir sind Gott dankbar für unseren Meister Christus Jesus und für Mrs. Eddy, daß sie diese praktische Religion gegründet hat.
Lacona, New York, USA