Ich hörte zum erstenmal von der Christlichen Wissenschaft in meinem vierten Semester an der Hochschule, als ich eine Buchbesprechung schreiben mußte. Ich wählte eine Biographie Mrs. Eddys, doch ich kann bis auf den heutigen Tag nicht sagen, warum, denn ich hatte noch nie etwas von der Christlichen Wissenschaft gehört. Ich interessierte mich nicht weiter dafür bis zu meinem achten Semester, als ich eine Anhängerin dieser Religion kennenlernte, die später meine Frau werden sollte.
Wenn ich auch nicht den Wunsch hatte, Untersuchungen über die Heilkraft des Gebets anzustellen, so wußte ich doch, daß meine Frau etwas davon verstand, und ich bat sie einmal, mir zu helfen, das Unbehagen einer Grippe zu lindern. Ich war über Nacht geheilt und von diesem Beweis der liebevollen Fürsorge Gottes so beeindruckt, daß ich alle Arzneien wegwarf, die ich jahrelang gegen Verdauungsstörungen eingenommen hatte. Von diesem Tag an hatte ich niemals mehr das Verlangen, Medizin irgendwelcher Art zu nehmen.
Eine Heilung, die noch nicht lange zurückliegt und für die ich tief dankbar bin, erfolgte, als ich mit meiner Familie nach Kalifornien zog. Ungefähr 26 Jahre lang hatte ich eine Geschwulst am Nacken, die so groß geworden war, daß ich einen ungewöhnlich weiten Hemdkragen benötigte. Der Kragen verdeckte die Geschwulst nicht, und gelegentlich machte jemand eine Bemerkung darüber; es wurde mir sogar geraten, sie operativ entfernen zu lassen. Eines Tages dann, als meine Frau und ich unsere Sachen für den Umzug an die Westküste aussortierten, wurde uns klar, daß wir uns von einigen Sachen, die wir nicht mitnehmen konnten, trennen mußten. Als meine Frau darüber nachdachte, sagte sie: „Weißt du, dies erinnert mich an die Geschwulst an deinem Nacken. Das ist etwas, was du nicht mitzunehmen brauchst.“ Sie sah die Geschwulst als ein Symbol falschen Denkens und ungelöster Probleme, die ich während meiner ganzen Ehe mit mir herumgeschleppt hatte, ohne gegen sie anzugehen.
Als wir darüber zu beten begannen, war meine erste Reaktion, daß ich wissen wollte, wie eine harte Geschwulst jemals anders als durch eine Operation entfernt werden konnte, doch wir arbeiteten mit einigen machtvollen Wahrheiten, die wir in der Bibel und im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft fanden. Beim Studium wurde ich auf eine Erklärung im Lehrbuch hingewiesen, wo Mrs. Eddy sagt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 242): „Laßt uns in geduldigem Gehorsam gegen einen geduldigen Gott daran arbeiten, daß wir mit dem universalen Lösungsmittel der Liebe das harte Gestein des Irrtums — Eigenwillen, Selbstrechtfertigung und Eigenliebe — auflösen, das gegen die Geistigkeit ankämpft und das Gesetz der Sünde und des Todes ist.“ Ich sah so klar, daß dies die Fehler in meinem Leben waren, die aufgedeckt und berichtigt werden mußten.
Nach einigen Tagen bemerkte meine Frau, daß sich die Geschwulst verändert hatte. Als wir in Kalifornien eintrafen, war keine Spur mehr davon zu sehen. Die Heilung war von Dauer.
Ich bin dankbar für die Liebe und Geduld meiner Frau, die mir in Zeiten, wo ich unter großem Streß litt, zur Seite stand und mir half, mein wahres Selbst zu finden. Ich darf ebenfalls nicht vergessen, liebe Freunde zu erwähnen, die immer da waren, wenn wir sie brauchten, und selbstverständlich die treuen Ausüber, die jederzeit, Tag und Nacht, bereit sind, für uns zu beten. Der Klassenunterricht hat mich gelehrt, wie ich ein besserer Christlicher Wissenschafter werden kann, und hat mir eine tiefe Wertschätzung von Mrs. Eddys Platz als Entdeckerin, Gründerin und Führerin der Christlichen Wissenschaft vermittelt. Ich werde niemals aufhören, vor der Zeitlosigkeit ihrer Schriften Ehrfurcht zu empfinden. Und ich schätze Christi Jesu unermeßliches Geschenk für die Menschheit immer mehr.
Westminster, Kalifornien, USA