Niemals werde ich meine erste Heilung in der Christlichen Wissenschaft vergessen, die ich als junges Mädchen erlebte. Kurz zuvor hatte ich von meiner Schwester, die in der Schweiz einige Christliche Wissenschafter kennengelernt hatte, etwas über die Christliche Wissenschaft gehört.
Damals hatte ich eine starke Erkältung und eine schmerzhafte Ohrenentzündung, die Knochenfraß nach sich zog. Der Arzt sagte meiner Mutter, daß er mir nicht helfen könne, aber er empfahl uns, einen Spezialisten in Stockholm aufzusuchen. Er befürchtete, daß es zu spät war, mein Leben zu retten. Ich hatte heftige Schmerzen und war mir nur halb bewußt, was um mich her vorging.
In dieser schweren Stunde wandte sich meine Mutter an die Christliche Wissenschaft und bat eine Ausüberin in Stockholm um Hilfe. Da wir unweit von Stockholm wohnten, kam die Ausüberin an mein Krankenbett und blieb einen Tag lang bei uns. Die Worte, die sie mir aus der Bibel vorlas, waren aus dem Brief des Jakobus (1:17): „Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab, von dem Vater des Lichts, bei welchem ist keine Veränderung noch Wechsel des Lichts und der Finsternis.“ Während sie las, vergingen die quälenden Schmerzen, und allmählich erfüllten ein unaussprechlicher Frieden und eine unaussprechliche Harmonie, wie ich sie nie zuvor gekannt hatte, mein ganzes Bewußtsein. Ich wurde in einen Himmel des Lichts und der Liebe emporgehoben.
Nach einigen Stunden öffnete sich die Geschwulst und entleerte sich, ohne daß ich Schmerzen verspürte. Das war tatsächlich ein Fall von mentaler Chirurgie. Es dauerte ungefähr eine Woche, bis ich das Bett verlassen konnte, aber nach vierzehn Tagen war ich Brautjungfer bei der Hochzeit meiner Schwester. Ich benötigte ungefähr einen Monat, um das heftige Brummen in meinem Kopf zu überwinden, das gleich nach dem Aufwachen einsetzte und den ganzen Tag über anhielt. Während dieses Monats besuchte ich täglich die Ausüberin in Stockholm und studierte Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy in deutscher Ubersetzung. Ich war überaus dankbar, als diese Schwierigkeit nach Ablauf eines Monats ebenfalls der Wahrheit wich. Mein Gehör war wieder ganz in Ordnung, und die Heilung war vollständig.
Diese wunderbare Erfahrung änderte meine gesamte Lebensauffassung. Schon vorher hatten wir geplant, daß ich das folgende Jahr in Paris verbringen sollte, und nun hatte ich dort die Gelegenheit, für ein Jahr die christlich-wissenschaftliche Sonntagsschule zu besuchen, bis ich zwanzig wurde.
Einmal stürzte ich bei einem Skiausflug in Lappland und verletzte mir das Knie. Die Schmerzen waren sehr stark. Folgende Worte aus Wissenschaft und Gesundheit gaben mir die Kraft zum Aufstehen (S. 393): „Erhebe dich in der Stärke des Geistes, um allem zu widerstehen, was dem Guten unähnlich ist. Gott hat den Menschen dazu fähig gemacht, und nichts kann die dem Menschen göttlich verliehene Fähigkeit und Kraft aufheben.“ Es gelang mir, wenn auch unter großen Schwierigkeiten, ungefähr zehn Kilometer über einen Berg auf Skiern zurückzulegen, bis ich die Berghütte erreichte, in der wir wohnten.
Am nächsten Tag, als wir die Rückfahrt nach Stockholm antreten sollten, war mein Knie sehr stark geschwollen, und ich konnte es nicht beugen. Freunde schienen es für einen Kniegelenkerguß zu halten. Während der nächsten Tage mußte ich zunächst auf einem Rentierschlitten, dann in einem Pferdeschlitten und schließlich mit dem Zug nach Stockholm fahren, wo eine Ausüberin sofort in der Christlichen Wissenschaft für mich zu beten begann. Entgegen den Vorhersagen meiner Freunde — Bewegungsunfähigkeit für lange Zeit und schwere Nachwirkungen fürs ganze Leben — war ich nach etwas mehr als einer Woche vollkommen wiederhergestellt und konnte das Knie normal bewegen. Ich bin äußerst dankbar für diese wunderbare Heilung.
Ein Familienangehöriger erlebte einmal mit, wie eine schwere Infektion in meinem Daumen geheilt wurde, und er sagte, er würde ebenfalls das Studium der Christlichen Wissenschaft aufnehmen, wenn sie diesen Fall — wo er Arzt und Operationsmesser für notwendig erachtete — heilen könne. Später wurde er auch Christlicher Wissenschafter.
Als unsere jüngste Tochter erst ein paar Jahre alt war, hatte sie einmal Fieber. Ihr Atem ging so schnell, daß es mir schwer wurde, nahe bei ihr zu sein, ohne Angst zu bekommen. Ich wußte aber, wo die Hilfe zu suchen war, denn ich selbst hatte so oft Beweise von Gottes heilender Macht erlebt. Doch es wurde schlimmer mit unserer Tochter, und als die Haushaltshilfe, die wir zu der Zeit hatten, uns bittere Vorwürfe machte, weil wir keinen Arzt gerufen hatten, hielten wir es für weise, das zu tun. Der Arzt kam und stellte eine Lungenentzündung fest; er fragte, ob er dem Kind Penicillin geben solle. Als ich sagte, daß wir es vorzögen, wenn er es nicht täte, war er sehr überrascht und meinte, daß er uns dann nicht helfen könne.
Wir verbrachten die ganze Nacht im Gebet. Der 91. Psalm half mir sehr, und die Worte (V. 11): „Er hat seinen Engeln befohlen, daß sie dich behüten auf allen deinen Wegen“ gaben mir die innere Überzeugung, daß Gottes Gedanken die Aufgabe hatten, für uns zu sorgen, und daß daher weder Furcht noch Böses irgendwelcher Art in unser Bewußtsein eindringen konnte. Ich wurde ruhig, und am Morgen war unsere Tochter fieberfrei und atmete normal, und nach wenigen Tagen war sie wiederhergestellt.
Ich bin wirklich dankbar für diese Heilungen und für die unermüdliche, selbstlose Arbeit der Ausüber.
Ich bin Mrs. Eddy äußerst dankbar dafür, daß sie uns die Schätze der Bibel erschlossen hat, so daß sie zu einem lebendigen Buch, zu einer Quelle des Lebens, geworden ist, aus der man Kraft und Inspiration schöpfen kann. Das hat es der Menschheit sogar ermöglicht, einen Schimmer von dem neuen Himmel und der neuen Erde zu erhaschen, von denen der Offenbarer Johannes in der Bibel spricht.
Für Mitgliedschaft in Der Mutterkirche, Mitarbeit in einer Zweigkirche und das Vorrecht des Klassenunterrichts bin ich tief dankbar.
Göteborg, Schweden