Als ich 28 Jahre war, hörte ich zum erstenmal von der Christlichen WissenschaftChristian Science; sprich: kr’istjən s’aiəns.. Ich konnte weder lesen noch schreiben, da ich nur einige Monate die Schule besucht hatte. Mein Mann, unsere sechs Kinder und ich waren immer krank. Eine Tochter litt an Asthma und Gelenkrheumatismus. Da sie bereits elf Jahre war und nicht gehen konnte, sagte der Arzt, daß es keine Rettung mehr für sie gebe. Eine andere Tochter war neun Jahre. Sie hatte Nierenentzündung, und ihr Körper war geschwollen. Der Arzt sagte, sie dürfe nur bestimmte Nahrung zu sich nehmen. Die jüngste Tochter war zwei Jahre. Seit sie drei Monate alt war, hatte sie ein Magenleiden, das ihr Leben bedrohte.
Ich konnte mir selbst nicht helfen, da ich eine chronische Krankheit hatte. Eines Tages kam mein Mann mit zwei Exemplaren des Herolds der Christlichen Wissenschaft nach Hause, die ihm ein Freund gegeben hatte. Aber für mich schien alles vorbei zu sein, weil ich nicht lesen konnte. Mit Hilfe meines lieben Mannes, der sich große Mühe gab und mir vorlas, hatte ich eines Tages den Wunsch, lesen zu lernen.
Als ich mich eineinhalb Tage ins Zimmer setzte, um lesen zu lernen, dachte ich: „Wenn ich nur lesen könnte, wäre ich gesund.“ Und was geschah? Ich war gesund. Ich spürte Gottes Gegenwart. Ich nahm sofort den Herold und gab ihn unserer elfjährigen Tochter. Sie konnte etwas deutsch lesen. Es dauerte nur wenige Tage, da war sie geheilt und konnte gehen. Sie war auch von Asthma geheilt.
Wir besorgten uns sogleich das Lehrbuch, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, und das Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft und fingen an, die Lektionen zu studieren. Die neunjährige und die zweijährige Tochter wurden durch die Wissenschaft geheilt.
Eines Sonntagmorgens, als wir mit dem Lesen fertig waren, ging unser 15 jähriger Sohn das Pferd füttern, das einem Freund gehörte. Es dauerte nicht lange, da kam ein Nachbar und sagte, der Junge sei tot oder bewußtlos; er liege im Gras. Wir waren nicht erschrocken; wir wußten ganz sicher, daß der Junge nicht tot, sondern in Wirklichkeit Gottes geistiges Kind war. Es war ein weiter Weg zur Koppel. Ich sagte zu meinem Mann: „Ich gehe hin, du bleibst hier.“
Auf dem Hinweg dachte ich, daß Gott nur gut ist und der Junge nur Gutes getan hatte. Als ich ihn sah, waren andere Leute bei ihm. Ich ging nicht bis zu ihm; ich rief, er solle nach Hause kommen, aber er reagierte nicht. Er war immer noch besinnungslos. Er hatte das Pferd reiten wollen; es war aber kein Reit-, sondern ein Zugpferd.
Als der Junge nach Hause kam, kamen auch alle Nachbarn und wollten ihn zum Arzt bringen, denn er fing an, Blut zu brechen. Sie sagten: „Der Junge stirbt.“ Und er fing an, wirr zu reden. Da bat ich die Leute, meinen Mann und die Kinder wegzugehen, denn ich wollte mit unserem Sohn allein sein. Ich setzte mich neben ihn und sprach „die wissenschaftliche Erklärung des Seins“, die im Lehrbuch, Seite 468 zu finden ist. Ich wiederholte sie immer und immer wieder. Der Junge redete noch einige Zeit lang nur Unsinn und erbrach Blut.
Es war schwer, einen Ausüber der Christlichen Wissenschaft zu rufen, denn wo wir wohnten, gab es keine Wissenschafter. Ich kann mich nicht mehr entsinnen, was ich ihm alles vorlas, als wir beteten. Ich weiß nur, daß ich ihm immer wieder sagte, daß der Mensch das Kind Gottes sei, das geistige Bild und Gleichnis von Wahrheit, Leben und Liebe, und daß er der Sprößling Gottes sei. Dann wachte er auf und sagte: „Mama, gib mir was zu essen. Ich will auf den Fußballplatz gehen.“ Er stand auf, aß ein Stück Kuchen, trank eine Tasse Milch und ging weg.
Ich hatte keine Angst, sondern war von der Liebe Gottes so inspiriert, daß ich danken konnte. Ich wußte noch nicht viel von der Wissenschaft, aber ich hielt an dem fest, was ich wußte. Als er nach Hause kam, sagte er, daß alles in Ordnung sei. Und er ist vollkommen in Ordnung geblieben.
Ich kann mit den Worten der Bibel sagen (Luk. 10:21): „Ich preise dich, Vater und Herr Himmels und der Erde, daß du solches den Weisen und Klugen verborgen hast und hast es den Unmündigen offenbart.“ Im Lehrbuch lernen wir, mit dem „Einmaleins der Christlichen Wissenschaft“ zu beginnen. Mrs. Eddy sagt (S. 326): „Den Vorsatz und den Beweggrund, recht zu leben, können wir heute gewinnen. Hast du diesen Punkt erreicht, dann hast du so angefangen, wie du solltest. Du hast mit dem Einmaleins der Christlichen Wissenschaft begonnen, und nichts als unrechte Absicht kann deinen Fortschritt hindern.“
Für alle diese Heilungen und Segnungen danke ich unserem Vater-Mutter Gott — daß Er uns zur Christlichen Wissenschaft geführt hat. Ich bin dankbar für Mitgliedschaft in Der Mutterkirche und für Klassenunterricht. Danken möchte ich besonders für unseren Meister, Christus Jesus, und für Mrs. Eddy, die uns in ihren Schriften die Wahrheit erklärte.
Marechal Cândido Rondon, PR, Brasilien