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Daheim im Himmelreich

Aus der April 1976-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Als einige der ersten Nachfolger Jesu ihn fragten: „Rabbi — das ist verdolmetscht: Meister —, wo bist du zur Herberge?“, forderte er sie auf, zu kommen und für sich selbst zu sehen. „Sie kamen und sahen's und blieben den Tag bei ihm.“ Joh. 1:38, 39; Der Meister teilte sein Heim mit ihnen und benutzte die Gelegenheit vielleicht dazu, ihnen mehr von seiner bevorstehenden Mission zu erklären. An jenem strahlenden, erhabenen Tag, den die Jünger in der Gesellschaft Jesu verbrachten, mag es ihnen wohl einfach und natürlich erschienen sein, dort zu wohnen, wo der Meister wohnte. Aber unter dem Druck und Aufruhr menschlicher Umstände und der Ungewißheit weltlicher Wohnstätten würde dies nicht so einfach sein.

Später hatte der große Lehrer viel über die ewige Wohnstätte des Menschen im Himmelreich zu sagen. „In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wenn's nicht so wäre, würde ich dann zu euch gesagt haben: Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten?“ 14:2; Eine Definition von Wohnung ist „Ruhepunkt“. Da der Mensch die Widerspiegelung Gottes ist und eine Widerspiegelung dort sein muß, wo ihr Ursprung ist, hat der Mensch schon jetzt einen Ruhepunkt im Hause des Vaters, in dem Bewußtsein der Liebe. Daher kann sein wirkliches Heim nicht örtlich festgelegt werden. Es ist nicht in der Materie zu finden. Es ist nicht innerhalb von vier Wänden, noch besteht es als ein materieller Gegenstand. Das Heim ist nicht in erster Linie ein Ort, wo der Mensch lebt, sondern eine göttliche Idee, das fortdauernde Bewußtsein von Harmonie oder vom Himmel.

Als die zusammengesetzte Idee Gottes, des Guten, schließt der Mensch den wahren oder geistigen Begriff von Heim in sich. Jesus sagte, daß das Himmelreich in uns sei (s. Luk. 17:21), und so finden wir den wahren Begriff von Heim in unserem gottverliehenen Bewußtsein. Da das Heim ein göttlicher Bewußtseinszustand ist, der sich immerdar im Menschen als der Widerspiegelung des göttlichen Gemüts kundtut, können wir verstehen, daß wir niemals ohne Heim sind, und wir brauchen niemals Zweifel zu hegen, wo unser Heim ist. Wir können unser Heim immer in dem Bewußtsein der Liebe finden, das das Himmelreich ist. Und aus diesem Grunde brauchen wir niemals von unserem Heim getrennt zu sein, noch können wir unseres wahren Heims beraubt werden. Wenn wir erkennen, daß der Mensch — Ihre und meine wahre Selbstheit — die wahre Idee von Heim immer in vollem Maße wahrnimmt, dann verstehen wir diese Idee und besitzen sie daher oder schließen sie in uns ein.

Der wahre, geistige Begriff von Heim setzt sich aus göttlichen Eigenschaften zusammen wie Stetigkeit, beständige Schönheit und Vollkommenheit, Vollständigkeit, Gesundheit, Fülle, Herrlichkeit, Freude, Sicherheit, Schutz und Friede. Dieses Heim ist unversehrt, unzerstörbar, unveränderlich. Es ist eine strahlende, aktive Idee des einen Gemüts. Heim drückt die ewige Stille der allumfassenden Liebe aus und ist niemals der Verwirrung oder Ungewißheit unterworfen. Wie Paulus erklärt: „Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens.“ 1. Kor. 14:33;

Das wirkliche Heim des Menschen, das göttliche Bewußtsein von Harmonie oder vom Himmel, schließt kein einziges Element des Mißklangs in sich. Es kann niemals Krankheit, Mangel, Spannung, Ungewißheit oder Disharmonie beherbergen. Es kann niemals ein Schauplatz widerstreitender menschlicher Meinungen werden. Wir lernen in der Christlichen Wissenschaft, daß Gottes Wille allerhaben ist. Er ist das Gesetz der göttlichen Liebe, das immer Harmonie bringt, wenn es verstanden wird. Unter diesem Gesetz wird der Mensch weder andere beherrschen, noch wird er von ihnen beherrscht, denn alle spiegeln die Regierung Gottes wider. Wenn wir dies erkennen, beweisen wir, daß menschliches Wollen keine Herrschaft über unser Heim hat.

Wenn wir zu dem wahren Wesen des Menschen, dem Ebenbild der göttlichen Liebe, erwachen, entsteht in uns der Wunsch zu geben, weil Gott gibt, und es zeigt uns, daß wir die Handlungen anderer, mit denen wir unser Heim teilen mögen, nicht zu fürchten oder Groll gegen sie zu hegen brauchen. Wenn unser Denken durch die göttliche Liebe bereichert wird, empfinden wir ganz natürlich größere Wertschätzung für andere. Und weil wir bewußt die Liebe widerspiegeln, die Gott ist, kommt es niemals vor, daß wir nicht geschätzt werden oder vom Guten getrennt sind. Wir können von Gottes Güte und Liebe nicht getrennt werden. Dasselbe Erwachen zu der Allmacht der göttlichen Liebe, das Frieden und Glück in unserem Heim wiederherstellt, bringt auch vollkommene Gesundheit.

Ganz gleich, in welchen menschlichen Umständen wir uns befinden mögen, wir können erkennen, daß in Wirklichkeit unser Heim tatsächlich das Reich ist, wo die Liebe thront. Als göttliche Idee ist unser Heim allumfassend, ein von unserem himmlischen Vater verliehener Segen, und es wird jederzeit vollkommen und harmonisch regiert und durch göttliches Gesetz erhalten.

Diese Wahrheiten befähigen uns zu verstehen, daß das Heim nicht in erster Linie etwas ist, was wir kaufen oder durch einen Vertrag erwerben müssen; etwas, was gemietet, gekauft oder verkauft werden oder verlorengehen kann; etwas, was materiell unterhalten oder unter schwierigen Umständen durch menschliche Bemühungen aufrechterhalten werden muß. Das wahre Heim besteht ausschließlich als göttliche Idee. Es wird vom Gemüt erhalten und versorgt, von dem Gemüt, das den Menschen als seine eigene unsterbliche Idee erschafft und dessen ewige Fortdauer sicherstellt. Der Mensch braucht nicht auf sein Heim zu warten. Er wartet nicht darauf, daheim zu sein oder heimzukehren. Das Heim des Menschen besteht immerdar als der Ausdruck der Allgegenwart Gottes, der Allgegenwart der Liebe, und es ist ein untrennbarer Bestandteil der Unendlichkeit des Guten, die der Mensch widerspiegelt.

Wenn diese geistigen Wahrheiten verstanden werden, wirken sie als Berichtigungsgesetz im menschlichen Leben, und sie bringen ans Licht, was immer notwendig für uns ist, um eine Wohnstätte zu finden und aufrechtzuerhalten. Sie wirken als ein Gesetz ausreichender Versorgung und unfehlbaren Schutzes für das, was menschlich ein Heim genannt wird — ein Gesetz, das zugleich alles ausschließt und zerstört, was unharmonisch oder zerstörerisch ist.

Geistig gesehen besteht unser wirkliches Heim schon als der individualisierte Ausdruck des ewigen Gemüts. Es steht dem geistigen Menschen immer zur Verfügung, weil es seiner gottverliehenen Identität innewohnt. In Wissenschaft und Gesundheit definiert Mrs. Eddy den Menschen als „die zusammengesetzte Idee des unendlichen Geistes; das geistige Bild und Gleichnis Gottes; die volle Darstellung des Gemüts“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 591;. Unser wahres Selbst ist die vollständige Widerspiegelung Gottes. Es bringt alles zum Ausdruck, was im göttlichen Gemüt besteht, alle Eigenschaften und Ideen.

In der Bibel gibt es viele schöne Stellen über „das Haus des Herrn“ (siehe z. B. Ps. 23:6) und viele Verheißungen von Gottes Fürsorge für Seine Kinder. Eine solche Verheißung finden wir im zweiten Buch Samuel; sie lautet: „Ich will meinem Volk Israel eine Stätte geben und will es pflanzen, daß es in seinem Eigentum wohne und nicht wieder an einen anderen Ort ziehen müsse.“ 2. Sam. 7:10 [n. der engl. Bibel]; Welch eine Versicherung der Fürsorge Gottes ist doch diese Bereitstellung eines eigenen Platzes für jede einzelne Seiner Ideen! So wie jede Zahl ihren eigenen Platz und ihre eigene bestimmte Funktion hat, so hat der Mensch, die geistige Idee Gottes, seinen ihm von Gott verordneten Platz im Gemüt, seine Individualität und seine eigene Arbeit.

Denken wir immer daran, daß der Vater Sein Kind liebt. Wir sind Seine vollkommenen Ideen, immer sicher und geborgen in Seiner Fürsorge. Gottes Liebe zum Menschen ist unversiegbar, und sie ist immer gegenwärtig. So sehr mächtig und unbegrenzt ist Gottes Liebe, daß sie jedes Bedürfnis stillt. Ganz gleich, welche Form menschliches Leid annehmen mag, es kann ausgelöscht werden, wenn wir verstehen, daß die göttliche Liebe der Geber alles Guten und allein des Guten ist. Mrs. Eddy schreibt in ihrer geistigen Auslegung des 23. Psalms in Wissenschaft und Gesundheit: „Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des Herrn [dem Bewußtsein der Liebe] immerdar.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 578;

Ist nicht dieses Bewußtsein der Liebe unser wahres Haus, unsere ewige Wohnstätte? In diesem gottverliehenen Bewußtsein gibt es keine sterblichen Formen, die kommen und gehen und die Schwächen und Charakterfehler ausdrücken, die uns deprimieren oder niederdrücken. Gott kennt Seine Kinder als Seine geliebten Ideen, vollkommen, aufrecht, rein, liebevoll. Und in dem Verhältnis, wie wir den Menschen Gottes verstehen lernen, sehen wir alle Seine Kinder in ihrem wahren Sein. Dann verbessert sich die Qualität unserer Umgebung, bis sie mit dem übereinstimmt, was wir tatsächlich von dem Christus, der geistigen Idee der ewigen Gotteskindschaft des Menschen, wissen.

Vergewissern wir uns, daß die Liebe — und nur die Liebe — in unserem Bewußtsein herrscht. Dies wird uns befähigen, die völlige Unwirklichkeit des sterblichen Traums mit seinen Ungewißheiten und angeblichen Akteuren zu erkennen. Liebe wird uns befähigen, „im Hause des Herrn“ zu wohnen, „unter dem Schatten des Allmächtigen“ Ps. 91:1; zu bleiben, wo der sterbliche Sinn den Menschen nie gesehen hat und ihn nie erreichen kann. Mrs. Eddy versichert uns: „Das wirkliche Haus, in dem wir ‚leben, weben und sind‘, ist Geist, Gott, die ewige Harmonie der unendlichen Seele.“ Pulpit and Press, S. 2.

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