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Überwindung des Materialismus durch den Christus

Aus der April 1976-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Eine meiner ersten Begegnungen mit den Wundern unseres technologischen Zeitalters hatte ich als junger Mann bei einer Landesausstellung.

Aspekte der Welt von morgen wurden dort bildlich dargestellt. Es gab Hinweise auf das Fernsehen und ein weitverzweigtes Luftverkehrsnetz, und wir jungen Männer unterhielten uns sogar über die Möglichkeit, einen Menschen auf den Mond zu schicken. Das alles hatte jedoch so wenig mit meinem Leben zu tun, daß ich nach der Aufregung des Tages nicht mehr viel darüber nachdachte. Natürlich kamen mir die negativen Aspekte der technologischen Zukunft nicht in den Sinn: Umweltverschmutzung, Überbevölkerung und die Drohung eines Atomkrieges. Das technologische Zeitalter hat sowohl bewundernswerte Leistungen als auch völlig neue Probleme hervorgebracht. Der einzelne steht gänzlich neuen Herausforderungen gegenüber.

Wir müssen die Zeit, in der wir leben, verstehen. „Die weitverbreiteten Kräfte des Bösen, die heute so in die Augen fallen“, schreibt Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen WissenschaftChristian Science; sprich: kr’istjən s’aiəns., „zeigen sich im Materialismus und Sensualismus der Zeit, die gegen die fortschreitende geistige Ära ankämpfen“ Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 65;

Wie überwand Christus Jesus den schreienden Materialismus, dem er begegnete? Durch die Christus-Kraft, durch sein tiefes Verständnis von Gott und dem Menschen.

Nach einem starken Schneefall, der eine Stadt lahmgelegt hat, können all die menschlichen Bemühungen, den Schnee zu beseitigen, niemals so wirkungsvoll und durchgreifend sein wie ein oder zwei Tage strahlender Sonnenschein. Dächer, Seitenstraßen und entlegene Winkel werden bald von der Wärme der Sonne erreicht. Der Christus, oder die wahre Idee Gottes, durchdringt das materialistische Denken unvergleichlich gründlicher, als die Sonne den Schnee taut. Die Christus-Kraft löst sterbliche Starrheit, die Arglist des Bösen, kalte Gleichgültigkeit und die Ansammlung sterblichen Denkens auf. Sie räumt die Hindernisse für das Gute aus dem Weg und stellt den normalen Zustand des Körpers wieder her. Durch den Christus haben wir die geistigen Mittel und die Kraft, die den Materialismus in uns selbst und in unseren Kirchen überwinden.

Christus Jesus begegnete dem fleischlichen Gemüt von dem Standpunkt der Allgegenwart und Macht des Geistes aus — von einem geistigen Standpunkt aus — und lieferte uns auf diese Weise die Grundlage sowohl zum Heilen wie zum Überwinden des Materialismus. Mrs. Eddys Verständnis von Gott als Geist gründete sich ebenfalls auf die Tatsache, daß die Schöpfung geistig ist. Sie sagt in Wissenschaft und Gesundheit:Geist ist die einzige Substanz und das einzige Bewußtsein, das die göttliche Wissenschaft anerkennt.“ ebd., S. 278;

Wir brauchen nicht zu fürchten, daß der Mensch — der Ausdruck Gottes — keine Herrschaft mehr habe, daß der technologische Fortschritt ein Hindernis für die Kirche Christi, Wissenschafter, sein müsse. Ewige Wahrheiten ändern sich nicht; aber menschliche Ansichten und Verhältnisse ändern sich, und es liegt bei uns, sie zu verstehen und uns mit ihnen und den Argumenten des Materialismus auseinanderzusetzen, die unsere Mission des Heilens vereiteln und unser Vertrauen auf Gott zerstören möchten.

Dennoch sollte materieller Fortschritt nicht automatisch als der Feind geistigen Wachstums abgeschrieben werden. Die Welt ist als Folge eines besseren Nachrichten- und Verkehrswesens kleiner geworden. Wir fangen an, uns der Bedürfnisse der Menschheit in größerem Umfang bewußt zu werden und sie wirkungsvoller zu befriedigen.

Aber wenn materieller Fortschritt lediglich das Ergebnis aggressiver Selbstsucht — oder sogar von brutaler Rücksichtslosigkeit — sein sollte, dann wäre diese verschmutzte moralische Atmosphäre ein Hindernis für unsere Mission des Heilens. Eine Kirche könnte in Mitleidenschaft gezogen werden, wenn sich die Mitglieder so von materiellen Tätigkeiten in Anspruch nehmen ließen, daß der Zweck der Kirche, nämlich die Wissenschaft des Seins zu demonstrieren, bedroht würde.

Was den einzelnen und die Kirchen stärkt, ist die Überzeugung, daß die Christliche Wissenschaft alle menschlichen Bedürfnisse stillt, wenn sie so, wie unsere Führerin, Mrs. Eddy, sie dargeboten hat, aufrichtig gelebt und geliebt wird. Wir müssen jedoch verstehen, daß diese Wissenschaft den geistigen, heilenden Tatsachen weit die Tür öffnet, daß sie nicht ein bequemer Weg zu rein materiellem oder persönlichem Erfolg ist. Die Christliche Wissenschaft ist die Offenbarung, die der Menschheit das Verständnis dessen, was das Himmelreich ausmacht, nahebringt.

Wir können kein aktives und wirkungsvolles Kirchenmitglied sein, solange wir in unserem Leben rein materielle Ziele verfolgen. Wir müssen erkennen, daß das göttliche Gemüt seine vollkommene Idee, die Kirche, entfaltet, und dies zur Grundlage unserer Kirchenarbeit und unseres Lebens machen. Es genügt nicht, lediglich den Buchstaben der Christlichen Wissenschaft zu studieren.

Der Materialismus hat keinen Raum in der göttlichen Wirklichkeit, denn der Materialismus kann nicht das Erzeugnis der grenzenlosen Liebe, des unfehlbaren göttlichen Prinzips, der unendlichen Intelligenz und des Guten sein. Das Böse, das vermeintliche Gegenteil des Guten, ist untrennbar von dem Glauben an die Wirklichkeit der Materie, des mutmaßlichen Gegenteils des Geistes.

Je mehr wir die Regierung des göttlichen Prinzips anerkennen, das keine Materie und kein Böses in seiner Schöpfung duldet, desto mehr Freiheit empfinden wir in unserem täglichen Leben und desto mehr erweitert sich unser Horizont. Unser Leben bekundet jene Eigenschaften, die der Apostel Paulus die Frucht des Geistes nannte — wie Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Demut, Glauben und Güte. Diese schließen die Annahme aus, daß die Materie und das Böse unser Leben in irgendeiner Weise bestimmen oder beherrschen könnten. Geist allein beherrscht den Menschen, seine Kundwerdung, und bestimmt sein Denken und Tun.

Der Christus ist die Wahrheit, die der Menschheit zu allen Zeiten erscheint. Jesus hatte die Tatsachen des geistigen Seins verstanden und gelebt. Seine menschliche Laufbahn hatte den Zweck, für die Tatsache des Lebens in und aus dem Geist Zeugnis abzulegen. Dies gab ihm das Recht, Christus Jesus genannt zu werden. Daß Mrs. Eddy andere durch die Anwendung ihres Verständnisses von der geistigen Wirklichkeit zu heilen vermochte, zeigte ihr, daß es richtig war, den Christus umfassender und wissenschaftlich zu definieren — als den unpersönlichen Christus, die Wahrheit, die zu allen Zeiten erlöst und heilt. Sie sah, daß diese heilende Wahrheit ihre glorreiche Vollendung in der Christus-Wissenschaft gefunden hatte.

In Wissenschaft und Gesundheit sagt Mrs. Eddy: „Wahrheit ist geoffenbart. Sie muß nur betätigt werden.“ ebd., S. 174; Nichts kann der Tatsache hinzugefügt werden, daß Gott, Geist, Alles-in-allem ist, daß das Böse und die Materie keinen Raum in der göttlichen Wirklichkeit haben und daß diese geistigen Wahrheiten durch die Umwandlung unseres gegenwärtigen menschlichen Lebens bewiesen werden können.

Es ist heute eine unbestrittene Tatsache, daß die Materie die Menschheit nicht erlösen kann. Keine materielle sogenannte Substanz oder Theorie kann die Menschheit von ihren Leiden erlösen. Wir werden heute vor die Aufgabe gestellt, unser Denken zu vergeistigen. In dem Verhältnis, wie unser Denken vom Gemüt beherrscht und somit erleuchtet und vergeistigt wird, erschauen wir die wirkliche Welt, die immer gegenwärtig gewesen ist, und wir sind auf dem besten Wege, den Materialismus zu überwinden. Der Psalmist schrieb von Gott und dem Menschen: „Du hast ihn zum Herrn gemacht über deiner Hände Werk, alles hast du unter seine Füße getan.“ Ps. 8:7. Wir können das heute durch den Christus beweisen.

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