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DIE BIBEL ALS ZUSAMMENHÄNGENDES GANZES: PAULUS, DER MISSIONIERENDE APOSTEL

[Diese Artikelserie zeigt die stetige Entfaltung des Christus, der Wahrheit, die ganze Heilige Schrift hindurch.]

Von Damaskus nach Antiochien

Aus der April 1976-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Als Paulus von Damaskus nach Jerusalem zurückkehrte, hatte er natürlich den Wunsch, die Jünger aufzusuchen. Und in der Apostelgeschichte (9:26) wird uns berichtet, daß er versuchte, „sich zu den Jüngern zu halten“, zweifellos in der Erwartung, herzlich empfangen zu werden als einer, der in Damaskus erfolgreich das Evangelium gepredigt hatte. Wenn das der Fall war, mußte er bitter enttäuscht gewesen sein. Nicht, daß sie ihn nicht gekannt hätten, sie erinnerten sich nur zu lebhaft an ihn in seiner früheren Rolle als Verfolger. Die Juden in Damaskus hatten ihm nach dem Leben getrachtet, weil er sich zum Christentum bekannte. Er war ihnen mit knapper Not entkommen und stieß nun unter den Christen in Jerusalem, von denen er natürlich Unterstützung erwartet hätte, auf Mißtrauen und Verdacht. „Sie fürchteten sich alle vor ihm“, lesen wir, „und glaubten nicht, daß er ein Jünger wäre.“ Paulus befand sich dadurch in einer unangenehmen Lage: vorerst wurde er weder von den Juden noch von den Christen in Jerusalem akzeptiert.

Glücklicherweise fand Paulus einen Gönner in einem Jünger namens Joseph, den andere liebevoll Barnabas nannten (buchstäblich „Sohn des Trostes“, der „Ermutigung“ oder des „Zuspruchs“), der nach dem Brauch der christlichen Gemeinde ein Grundstück verkauft und den Erlös den Aposteln gebracht hatte (s. 4:32—37). Er war ein Levit aus dem nicht weit von Cilicien, der Heimat des Paulus, entfernten Zypern. Barnabas rettete Paulus aus seiner Verlegenheit und führte ihn bei den anderen Jüngern ein (s. 9:27).

In seiner „Galater-Autobiographie“ (s. 1:18, 19) erzählt Paulus selbst über seinen ersten Besuch in Jerusalem. Hier geht es dem Apostel darum, seinen Lesern nicht allgemein über seinen Besuch zu berichten, sondern darüber, wie er von Simon Petrus empfangen wurde. Die Gelehrten sind sich darüber nicht einig, ob der Bericht im Galaterbrief sich auf einen privaten Aufenthalt in Jerusalem bezieht, bei dem Paulus nicht predigte, sondern allein Petrus und Jakobus besuchte. Wenn wir aber recht haben und diese beiden Berichte miteinander verbinden, sehen wir vielleicht, wie der liebenswürdige und impulsive Simon Petrus, ein Führer der Kirche, als einer der ersten Paulus dafür entschädigt, daß die Mitglieder ihn ursprünglich verdächtigt hatten. Petrus nahm Paulus für fünfzehn Tage in sein Haus auf, wie Paulus selbst erzählt, und so erfüllte sich Paulus' Wunsch, Petrus zu sehen, und zweifellos überstieg dieser Besuch seine Erwartungen. Wir würden viel dafür geben, zu erfahren, was sich bei jenem bedeutsamen ersten Zusammentreffen abspielte — zwischen jemandem, der dem Meister während seines ganzen Wirkens so nahe war, und demjenigen, der dazu bestimmt war, sein neuer Deuter für die Welt, die im Westen lag, zu werden.

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