Die Demonstration der Christus-Wissenschaft fordert mehr als bloßen Glauben, da diese Wissenschaft auf ein feststehendes Prinzip, den vollkommenen Gott, gegründet ist. Sie muß verstanden werden.
Um die Wissenschaft des ewigen Lebens, des Geistes, zu verstehen, wie Christus Jesus sie lehrte und bewies, müssen wir die Bibel und das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy, studieren.
Die Christliche Wissenschaft ist nicht bloßes Glaubensheilen, sondern die Anwendung des göttlichen Prinzips des Menschen, seines Seins, in menschlichen Angelegenheiten. Um diese Wissenschaft zu demonstrieren, genügt es nicht, sie nur dem Buchstaben nach zu kennen, wenn dies auch unter Umständen die Kranken zu ermutigen und ihren Glauben zu stärken vermag.
Wie kann das erforderliche Verständnis erlangt werden? Mrs. Eddy sagt: „Studiere den Buchstaben gründlich, und nimm den Geist in dich auf. Hange dem göttlichen Prinzip der Christlichen Wissenschaft an, und folge dem Geheiß Gottes, indem du unentwegt in der Weisheit, Wahrheit und Liebe beharrst.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 495;
Wie ist dies möglich? Dadurch, daß wir die Wirklichkeit des falschen oder sterblichen Gemüts verneinen und es durch die Wahrheit, daß es in Wirklichkeit nur ein Gemüt, Gott, gibt, das der Mensch widerspiegelt, seiner scheinbaren Tätigkeit berauben. Dann beginnt sich unsere Auffassung vom Universum, einschließlich des Menschen, zu ändern; wir gehen nicht mehr von einer illusorischen materiellen Grundlage aus, sondern von einer geistigen, die die einzig echte Wirklichkeit ausmacht.
Durch die Christliche Wissenschaft lernen wir das rein geistige Wesen Gottes und Seines Ebenbildes, des Menschen, verstehen. Diese Erkenntnis erlangen wir in dem Verhältnis, wie wir den Glauben ablegen, daß die Materie wirklich sei, und den im 1. Kapitel des ersten Buches Mose gegebenen wahren Bericht über die Schöpfung akzeptieren, die vollkommen ist und ewiglich besteht.
Geist, Gemüt, allein ist Intelligenz. Sie kann nicht mit nichtintelligenter Materie, Gehirn genannt, identifiziert werden noch in ihr ein und aus gehen. Wissenschaft und Gesundheit erklärt: „Der körperliche Sinn betrügt und lügt; er bricht alle Gebote des mosaischen Gesetzes, um seinen eigenen Forderungen zu genügen.“ Und weiter unten heißt es: „Wie kann der Mensch, der Gott widerspiegelt, in bezug auf Erkennen, Hören und Sehen von materiellen Mitteln abhängig sein?“ ebd., S. 489;
In dem Maße, wie wir für das göttliche Gemüt, Gott, empfänglich sind, strömt die Wahrheit in unser Bewußtsein ein, ungehindert durch die vermeintliche Tätigkeit des sterblichen oder fleischlichen Bewußtseins. Wenn wir erkennen, daß das sterbliche Gemüt — der Glaube an ein von Gott getrenntes Gemüt, das beansprucht, jede Tätigkeit des Körpers zu beherrschen — ganz und gar unwirklich ist, werden wir uns der Fähigkeit bewußt, unser Denken zu kontrollieren und uns allein vom göttlichen Gemüt regieren zu lassen.
Wir entdecken ferner, daß der menschliche Wille ein Übeltäter ist und daß, wenn er dem vollkommenen Willen Gottes unterstellt wird, reine, heilende Gedanken von Gott, dem Guten, das Bewußtsein durchfluten. Die Tätigkeit der Wahrheit im menschlichen Bewußtsein hat nichts mit dem Gehirn oder mit Willenskraft zu tun. Sie stellt vielmehr das natürliche Wirken des Christus — der göttlichen Offenbarwerdung Gottes — dar, der das heilende Licht der Wahrheit in unser Denken bringt.
Wir können uns entschlossen von dem mythischen Adamsbegriff vom Menschen als einem physischen Wesen abwenden und dem Geist, Gott, und dem Menschen als Seiner geistigen Widerspiegelung zuwenden. Auf diese Weise kann das scheinbare Wirken des Bösen — Furcht, Haß, Unwissenheit und Sinnlichkeit — überwunden und null und nichtig gemacht werden.
Ich war Zeuge dieser Wahrheit, als eine ältere Frau, die von dem sie behandelnden Arzt aufgegeben worden war, durch christlich-wissenschaftliche Behandlung oder wissenschaftliches Gebet wieder gesund wurde. Sie hatte Atemnot, blutete ziemlich schwer und schien am Ende ihrer Kräfte zu sein. Der Arzt sagte, sie würde die Nacht nicht überleben. Der anwesende Christliche Wissenschafter bat alle, das Zimmer zu verlassen. Er wandte sich dann an Gott und vereinte sich im Gebet mit Ihm — ließ die heilende Wahrheit in sein Bewußtsein einströmen. Nach einer Weile schlief die Patientin ein und atmete ruhig. Am folgenden Morgen, als die Frau aufwachte, war sie gesund.
In den Sprüchen lesen wir: „Verlaß dich auf den Herrn von ganzem Herzen, und verlaß dich nicht auf deinen Verstand, sondern gedenke an ihn in allen deinen Wegen, so wird er dich recht führen.“ Spr. 3:5, 6; Wenn wir dem Beispiel unseres Meisters zu folgen suchen und die in Mrs. Eddys Schriften offenbarten Wahrheiten auf das Heilen von Sünde und Krankheit anwenden, werden wir uns immer mehr der wissenschaftlichen Tatsache bewußt, daß allein das göttliche Gemüt den Menschen regiert und ihn in vollkommener Harmonie erhält.
Mrs. Eddy sagt: „Wenn der Mechanismus des menschlichen Gemüts dem göttlichen Gemüt Raum gibt, dann werden Selbstsucht und Sünde, Krankheit und Tod ihren Stützpunkt verlieren.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 176. Der Mensch lebt in Gott, dem göttlichen Gemüt. Wenn die angebliche Tätigkeit des sterblichen Gemüts verstummt, können wir die lautere, unsterbliche Identität des Menschen klarer erkennen und die geistige Tätigkeit erleben, die die Grundlage der Gesundheit und Freude ist!