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Meditation und die christliche Praxis

Aus der Mai 1976-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


„Halten Sie Ihre Gedanken stets in Übereinstimmung mit Gottes Gesetz des Guten, und wenden Sie es den ganzen Tag und die ganze Nacht praktisch an, dann werden Sie spüren, wie die Macht des göttlichen Gesetzes in Ihrem Leben wirksam ist.“ Man könnte sagen, daß dies im Grunde genommen die Methode des erfolgreichen Gebets ist, durch das sterbliche Begrenzungen und Hemmnisse überwunden werden — die Methode, die der Psalmist seinen Zeitgenossen Jahrhunderte vor der christlichen Zeitrechnung empfahl.

Auf seine poetische Weise sagte er: „Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen noch tritt auf den Weg der Sünder noch sitzt, wo die Spötter sitzen, sondern hat Lust am Gesetz des Herrn und sinnt über seinem Gesetz Tag und Nacht!“ Ps. 1:1, 2; Und in verschiedenen anderen Psalmen wird der Begriff gebeterfüllten Nachsinnens über Gottes Gesetz und Seine wunderbaren Werke als eine Hilfe zur Begründung eines guten, friedevollen, fortschrittlichen Lebens gepriesen.

Jahre später gab Christus Jesus seinen Jüngern spezifische Anweisungen, wie sie durch Gemeinschaft mit dem universellen himmlischen Vater, dem unendlichen Geist, beten sollten. Er lehrte sie, daß das ideale Gebet nicht darin besteht, lediglich Gottes Allgegenwart und Allmacht regelmäßig anzuerkennen, sondern vielmehr in diesem Bewußtseinszustand zu verbleiben. Und er veranschaulichte durch sein eigenes glorreiches Leben und seine Heilungswerke, die er für andere tat, daß eine solche Gemeinschaft mit dem göttlichen Schöpfer bei der Lösung menschlicher Probleme jeder Art äußerst wirksam ist.

Heute wird für verschiedenartige Methoden der Meditation und Gedankenbeherrschung Reklame gemacht. Sie sollen unsere Ängste und Spannungen überwinden und unsere Fähigkeit vergrößern, trotz weltlicher Probleme und Belastungen glücklich und gesund zu sein. Diese modernen Methoden dienen in der Hauptsache dem Zweck, einen Zustand vollkommener mentaler Entspannung zu erreichen, der einen entsprechenden Zustand physiologischer Erleichterung schafft. Die Methoden sind unterschiedlich, viele gehören eher zum Thema der Gedankenbeherrschung als der Religion; sie verlangen z. B., daß man sich unter Ausschluß aller anderen Gedanken auf ein einziges Wort oder Ding konzentriert.

Aber auch wenn religiöse Zeremonien angewandt werden, strebt man doch nach einem individuellen mystischen Erleben durch asketische Disziplin, anstatt das gesamte menschliche Bewußtsein wachzurütteln, um hier und jetzt die Gegenwart dessen zu erfassen, was geistig wahr ist. Derjenige, der meditiert, entleert sein Bewußtsein von den gewohnheitsmäßigen Gedanken, so daß er das Gefühl hat, über der Welt und ihren Problemen zu stehen, anstatt das Gesetz des Guten als im menschlichen Leben wirksam zu beweisen.

Obgleich uns diese Methoden ein wenig an gewisse biblische Lehren erinnern mögen, haben sie doch nicht die Autorität und Macht der Methode, wie sie z. B. von Paulus in seinem Brief an die Christen in Philippi gelehrt wurde. „Weiter, liebe Brüder“, sagte er, „was wahrhaftig ist, was ehrbar, was gerecht, was rein, was lieblich, was wohllautet, ist etwa eine Tugend, ist etwa ein Lob, dem denket nach!“ Er wies sie an, ihr Bewußtsein mit dem Guten zu füllen, nicht es zu entleeren; ihre Denkfähigkeit anzuwenden, anstatt zu versuchen, an nichts zu denken; das, was sie von der Wahrheit wahrnahmen, zum Segen der Welt zu gebrauchen, anstatt sich von ihr abzusondern. Es ist bedeutsam, daß Paulus mit den Worten schloß: „Was ihr auch gelernt und empfangen und gehört und gesehen habt an mir, das tut; so wird der Gott des Friedens mit euch sein.“ Phil. 4:8, 9;

Man könnte vielleicht einen Zusammenhang zwischen dieser Lehre des Paulus und der später erfolgten Ermahnung Mrs. Eddys an ihre Nachfolger sehen: „Geliebte Christliche Wissenschafter, haltet euer Gemüt so von Wahrheit und Liebe erfüllt, daß Sünde, Krankheit und Tod nicht eindringen können. Es ist klar, daß einem Gemüt, das schon voll ist, nichts hinzugefügt werden kann. Ein von Güte erfülltes Gemüt hat keine Tür, durch die das Böse eindringen, und keinen Raum, den es ausfüllen kann.“ Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 210; Wenn man diesen Rat beherzigt, wird die Ermahnung des Paulus „Betet ohne Unterlaß“ 1. Thess. 5:17; erfüllt, und ein gewaltiger Zustrom geistiger Macht folgt, von Heilungswerken begleitet.

Die Christliche Wissenschaft lehrt die ewige, geistige Vollständigkeit und Vollkommenheit des Menschen als Kind Gottes. Sie behauptet, daß das Bewußtsein des Menschen, der Idee des göttlichen Gemüts, die Widerspiegelung des Göttlichen und daher beständig mit Bildern der Güte und Liebe erfüllt ist. Und sie erklärt, daß die Lösung für die Probleme der Menschheit darin liegt, diese Vollständigkeit des wahren Bewußtseins zu demonstrieren. Unser tägliches Bedürfnis, um dies tun zu können, ist, uns zu bemühen, unser Bewußtsein mit geistig guten Gedanken erfüllt zu halten, wie es bei dem wahren Bewußtsein ja ständig der Fall ist, und dadurch mehr und mehr unser wirkliches reines und vollkommenes Wesen als Gottes Idee zu demonstrieren.

Die Christliche Wissenschaft fordert Treue zu Gott, dem göttlichen Geist, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüte, und verlangt außerdem, daß ihre Lehren im täglichen Leben praktisch angewandt werden. Sie besteht darauf, daß eine abstrakte Vision nicht ausreichend ist, wenn man von ihr auch mit vorübergehend erfrischtem Empfindungsvermögen, entspannten Nerven und humanitären Hoffnungen zu den anerkannten „Wirklichkeiten“ der sterblichen Welt zurückkehrt. Die Vision muß im menschlichen Leben unablässig in die Praxis umgesetzt werden, und ihre Harmonien müssen von jedem einzelnen an die Stelle der Disharmonien des materiellen Sinnes gesetzt werden.

Nach der Vision vom zeitlosen Sein, die die Jünger mit Jesus auf dem Berg der Verklärung gehabt hatten, wären sie vielleicht gern an diesem abgelegenen Ort geblieben — weit entfernt von dem Druck und den Feindseligkeiten der Welt. Aber Jesus forderte sie auf, hinunterzugehen, sich unter die Menge zu mischen und ihre Vision vom geistigen Sein im menschlichen Leben auszuarbeiten. Mrs. Eddy schreibt: „Die wissenschaftliche Einheit, die zwischen Gott und dem Menschen besteht, muß im praktischen Leben ausgearbeitet werden, und der Wille Gottes muß allüberall geschehen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 202.

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