Demütigen Herzens möchte ich meinen Dank für die Christliche Wissenschaft zum Ausdruck bringen — diese herrliche Religion, die uns die Allheit und Allmacht Gottes so nahe bringt und der Menschheit die göttliche Liebe begreifbar macht.
1936 kam die Christliche Wissenschaft in mein Leben, und ich war bereit, sie anzunehmen. Ich glaubte an einen Gott, wußte aber nicht, daß Er absolut gut ist und daß wir alle schon jetzt „in ihm leben, weben und sind“ (Apg. 17:28). Es ergriff mich eine solche Freude, daß ich am liebsten jedem, der auf der Straße vorüberging, zugerufen hätte: „Nimm die Christliche Wissenschaft an!“ Ich erkannte, daß ich sie erst leben und beweisen mußte.
Ich besuchte regelmäßig eine Kirche Christi, Wissenschafter, immer mit dem Gedanken: „Vater, was hast Du mir heute zu sagen?“ Andächtig lauschte ich den Worten aus der Bibel, die jeden Sonntag verlesen wurden (1. Joh. 3:2, 3): „Meine Lieben, wir sind nun Gottes Kinder; und es ist noch nicht erschienen, was wir sein werden. Wir wissen aber, wenn es erscheinen wird, daß wir ihm gleich sein werden; denn wir werden ihn sehen, wie er ist. Und ein jeglicher, der solche Hoffnung hat zu ihm, der reinigt sich, gleichwie er auch rein ist.“ Besonders diese letzten Worte: „der reinigt sich, gleichwie er auch rein ist“ heilten meinen Körper von einer unnatürlichen Ausscheidung, einem Zustand, der mich eine ganze Zeit lang geplagt hatte.
Ich habe durch das Studium der Bibel und des Lehrbuchs, Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy, gelernt: „Bei Gott sind alle Dinge möglich“ (Matth. 19:26), und ich habe dies bewiesen.
Ich mußte meinen Sohn versorgen, der damals noch zur Schule ging. Meine Einkünfte als Verkäuferin reichten nicht aus. So entschloß ich mich, aushilfsweise eine Tätigkeit anzunehmen, die nicht länger als drei Wochen dauern sollte. Als die Zeit abgelaufen war und ich am Mittwoch in der Kirche saß, sangen wir Lied Nr. 47 aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft. Der erste Vers lautet:
Täglich fiel der Mannatau —
Merk es: Felsenfest vertrau,
Wenn du betest in der Not:
Gib uns unser täglich Brot !
Ich hielt an der Wahrheit fest, daß Gott, Gemüt, die Quelle unserer Versorgung ist, und ich wurde von einer Firma für vier Jahre angestellt. Für meine Arbeit wurde ich täglich entlohnt. In einer Zeit, wo es wenig gab, war ich reichlich versorgt, so daß ich anderen in bescheidenem Maße helfen konnte. In diesen vier Jahren war mir die göttliche Liebe immer nahe und hat mich viele Lektionen der Liebe gelehrt.
Später übernahm ich mit einer Freundin ein Geschäft. Wir hatten viel Arbeit, aber wenig Erfolg. Ich nahm meine Sorgen als wirklich an und ließ Selbstbedauern und Unwillen ein. Da bemerkte ich eines Abends Symptome von Ischias. Ich wußte, daß Gott uns nicht verläßt. Es ist der Vorsatz der Liebe, uns zu erleuchten. Der nächste Tag jedoch fand mich im Bett. Meine Freundin war allein ins Geschäft gefahren.
Als es an der Zeit war, daß sie wiederkommen sollte, kam mir der Gedanke: „Nun hat sie wohl Anrecht auf einen gedeckten Tisch. Steh auf und bereite das Essen.“ Ich konnte aufstehen, obwohl ich noch etwas Schmerzen hatte. Sie verschwanden, als es mir klar wurde, daß ich als geistige Idee Gottes niemals behindert gewesen war. Das war an einem Mittwoch. In einer Stunde war ich frisch und frei in der Zeugnisversammlung einer Zweigkirche Christi, Wissenschafter, und gab freudig mein Zeugnis ab, und am darauffolgenden Tag versah ich meinen Ordnerdienst bei einem Vortrag über die Christliche Wissenschaft.
Ich habe erkannt, daß es nur eine falsche Auffassung vom Selbst ist — Selbstbedauern, Selbstherrlichkeit, Selbstbemitleidung, Selbstgerechtigkeit —, was uns daran hindert, in dem steten Licht des Christus zu leben. Demut allein läßt uns zu einer Transparenz werden. All das Gute, das wir vollbringen, soll Gott verherrlichen, der Seine Liebe unablässig durch den Menschen und Seine gesamte Schöpfung ausdrückt.
Ich bin dankbar für den liebevollen Meister, Christus Jesus, und für jedes Herz, das sich von Gott führen läßt und in Übereinstimmung mit dem Gemüt handelt, das in Christus Jesus war. Ich bin dankbar für unsere geliebte Führerin, Mrs. Eddy, ihr hingebungsvolles Wirken und für Die Mutterkirche.
Remscheid, Bundesrepublik Deutschland
