Es gibt eine Möglichkeit, Normalität da festzusetzen, wo etwas weniger als dieses Charakteristikum zu bestehen scheint, nämlich durch die Christliche Wissenschaft Christian Science (kr’istjən s’aiəns) zu verstehen, daß das, was gut und gesund ist, das Normale ist. Was nicht normal ist, ist auch nicht wirklich.
Die Christliche Wissenschaft zeigt, daß Güte, Geistigkeit und Herrschaft normal sind und daß wir sie täglich demonstrieren können, wenn wir dies begreifen. Was normal ist, hat die Autorität und die Ewigkeit des göttlichen Prinzips hinter sich. Es ist für uns natürlich, zu dem göttlichen Prinzip, Gott, hinzustreben und zu dem Ebenmaß, der Ausgeglichenheit und dem Überfluß, die dem Prinzip entsprechen. Jeder kommt einmal dahin, dies anzuerkennen, auch wenn diese Anerkennung viel geistiges Wachstum zu erfordern scheint. Mary Baker Eddy verweist in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift auf „des Menschen natürlichen Zug zu dem einen Gemüt“. Sie schreibt: „Wenn wir uns vergegenwärtigen, daß es nur ein Gemüt gibt, dann hat sich das göttliche Gesetz, unseren Nächsten zu lieben wie uns selbst, entfaltet; wohingegen die Annahme von vielen herrschenden Gemütern des Menschen natürlichen Zug zu dem einen Gemüt, dem einen Gott, hindert und das menschliche Denken in entgegengesetzte Kanäle leitet, wo Selbstsucht regiert.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 205;
Freie und harmonische Tätigkeit ist vollkommen normal, und weil das so ist, können wir es beweisen, wenn unser Körper oder unsere geschäftlichen Angelegenheiten nicht richtig zu funktionieren scheinen. Um normale Tätigkeit zu demonstrieren — Tätigkeit, die absolut gut und wahr ist —, müssen wir die Dinge ständig in der richtigen Weise beurteilen. Das ist schon an und für sich eine natürliche Sache. Dinge richtig einzuschätzen bedeutet, Argumente des Abnormen und Minderwertigen zu verneinen auf der Grundlage der idealen Regierung, die das Prinzip über alles Sein ausübt. Die Tätigkeiten und Ereignisse, die der sterbliche Sinn wahrnimmt, sind häufig verzerrt, unnatürlich und unharmonisch und deshalb abnorm. Mrs. Eddy erklärt: „Die Wirklichkeiten des Seins, dessen normale Tätigkeit und der Ursprung aller Dinge sind für den sterblichen Sinn unsichtbar, während die unwirklichen und nachgeahmten Bewegungen der sterblichen Annahme, die die unsterbliche Art und Weise sowie die unsterbliche Tätigkeit umkehren möchten, das Wirkliche genannt werden. Wer dieser Voraussetzung des sterblichen Gemüts in bezug auf die Wirklichkeit widerspricht, wird ein Betrüger oder ein Betrogener genannt.“ ebd., S. 212;
Weil die geistige Schöpfung natürlich und normal und allgegenwärtig ist, ist sie nicht etwas, was wir bewerkstelligen oder zusammenbrauen, sondern einfach erkennen müssen. Niedergang und Verfall sind nicht normal für die Idee des Prinzips, und auf dieser Grundlage kann und sollte ihnen widerstanden werden, denn es ist normal, ihnen auf diese Weise Widerstand zu leisten, und nicht so normal, zu glauben, daß wir von dem einen Gemüt abtrieben — hilflose Opfer menschlicher Schwachheiten des materiellen Sinnes würden.
Wenn wir die vollkommenen Schöpfung des Geistes anerkennen, tun wir nichts Merkwürdiges, trotz unserer Zurückweisung der allgemeinen Annahme und rein materiellen Folgerns, sondern wir werden vorwärts getragen von den Strömen der Wirklichkeit. Dann führt uns die Christliche Wissenschaft, wenn sie verstanden und glaubwürdig gelebt wird, dazu, nicht bizarr oder gar exzentrisch, sondern anpassungsfähiger zu werden. Sie führt uns dahin zu verstehen, wie vollkommen wir und alle anderen in den universalen Plan des göttlichen Lebens passen. Natürlichkeit und Ausgeglichenheit entsprechen der wirklichen Natur des Menschen als der gefestigten Idee des Prinzips viel mehr als Unsicherheit im Umgang mit anderen und peinliche Schüchternheit.
Es ist natürlich, die Wahrheit des Seins anzustreben, weil unser wahres Selbst in Wirklichkeit der Ausdruck des höchsten Wesens, Gottes, ist. Sich gegenüber metaphysischen und geistigen Fragen gleichgültig zu zeigen ist nicht normal. Solch eine Haltung würde die Allgegenwart und Einzigartigkeit des Lebens, Gottes, leugnen. Die Normalität und Gegenwart des geistigen Seins zuzugeben ist in höchstem Maße vernünftig — es heißt, mehr, nicht weniger intelligent, mehr, nicht weniger lebendig und aktiv, praktischer, nicht weniger praktisch zu sein.
Weil die Vollkommenheit des Menschen natürlich und normal ist — wie das Leben Christi Jesu und seine Werke es zeigten —, sollten wir keine schwere Arbeit daraus machen, dies zu demonstrieren. Es ist viel leichter, zu sein, was wir tatsächlich sind — die vollkommene Widerspiegelung des Prinzips —, anstatt ein begrenzter und verzerrter Sterblicher, denn das ist niemals unser wirkliches Selbst. Es ist viel normaler, unser geistiges Selbst zu sein, als zu glauben, wir seien, was wir unmöglich sein können — ein körperliches Wesen außerhalb des unendlichen Lebens.
Wir können und sollten uns allgemein gesund fühlen, weil wir in der Christlichen Wissenschaft die gesunde Idee des Lebens sind. Wir können das Anomale — Leiden und Krankheit — aufheben. „Bestehe mental darauf, daß Harmonie die Tatsache und Krankheit ein zeitlicher Traum ist. Vergegenwärtige dir die Anwesenheit der Gesundheit und die Tatsache des harmonischen Seins, bis der Körper dem normalen Zustand von Gesundheit und Harmonie entspricht“ ebd., S. 412;, schreibt Mrs. Eddy. Diese Anweisung auszuführen ist natürlich und normal. Sie wird von der großen Autorität des göttlichen Prinzips gestützt.
Es war ganz normal für die Kinder Israel, die ägyptische Knechtschaft hinter sich zu lassen. Wie die Bibel berichtet, befahl Gott Mose, dem Pharao zu sagen: „So spricht der Herr: Laß mein Volk ziehen, daß es mir diene!“ 2. Mose 7:26. Der natürliche und normale Zustand des Menschen ist, frei zu sein von jeglichem Glauben an ein Leben und Sein in der Materie. Deshalb können wir diese Wahrheit in größerer Freiheit demonstrieren, so wie die Israeliten es taten. Wir können beweisen, daß es im Prinzip, im Bewußtsein des Prinzips, in der Idee des Prinzips nichts Abnormes oder Minderwertiges gibt. Was könnte normaler sein, als daß unser Leben dies in immer höherem Maße zum Ausdruck bringt?
