Haben Sie jemals darüber nachgedacht, wie hilfreich es wäre, wenn Sie schneller lernen, ein besseres Verständnis und Gedächtnis erlangen und sich klarer ausdrücken könnten? Die Christliche WissenschaftChristian Science (kr’istjən s’aiəns) bietet hier eine praktische Methode, die sich auf das göttliche Gemüt oder Gott gründet, die einzige Quelle der Intelligenz und Fähigkeit, all dies zu erreichen.
Wenn wir glauben, daß Intelligenz in einem materiellen Gehirn sei — erbbedingten Begrenzungen, Unfällen, dem Alter und Verfall ausgesetzt —, setzen wir unsere Fähigkeiten schon von Anfang an aufs Spiel. Die Materie bietet in dieser Hinsicht keine verheißungsvolle, stabile Grundlage. Wenn wir andererseits akzeptieren, daß die Intelligenz des Menschen einer geistigen Quelle entstammt — als ein bewußter Ausdruck oder die Widerspiegelung des einen grundlegenden, ursächlichen Gemüts oder Gottes —, dann verstehen wir, daß die Intelligenz des Menschen durch unbegrenzte Fähigkeit und Genauigkeit gekennzeichnet ist. Die geistige Basis zu akzeptieren heißt, den Menschen als das Bild und Gleichnis der allwissenden und allweisen Fähigkeit Gottes zu betrachten.
Auffassungsvermögen — die Fähigkeit, eine Sache oder Tatsache zu erfassen oder wahrzunehmen — wird gewöhnlich mit den fünf materiellen Sinnen in Verbindung gebracht. Sie sind jedoch unzuverlässige Quellen für zuverlässige Gedanken und können die Ursache von Knechtschaft und Unwissenheit sein. Sie können uns keine Klarheit über irgend etwas verschaffen. Man muß lernen, Dinge geistig zu erfassen. Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, sagt: „Das sterbliche Denken erfaßt die höhere Bedeutung nicht sogleich; es ist dazu nur insoweit imstande, als das Denken zur geistigen Wahrnehmung erzogen worden ist. Bis zu einem gewissen Grade trifft das auf alles Lernen zu, sogar auf das rein materielle.“ Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 349;
Eine der wichtigsten Fähigkeiten, die es ins Auge zu fassen gilt, ist das Gedächtnis. Das Gemüt, das der Ursprung aller Intelligenz ist, ermangelt nie einer Fähigkeit und vergißt niemals etwas. Mrs. Eddy erklärt: „Wenn die Täuschung sagt: ‚Ich habe mein Gedächtnis verloren‘, so widersprich dem. Keine Fähigkeit des Gemüts geht verloren.“ ebd., S. 407; Gott hat niemals auch nur eine einzige intelligente Idee verloren, und der Mensch als der Ausdruck von Gottes vollkommener Intelligenz kann es daher ebensowenig. Alter und Unfall sind dem unsterblichen Gemüt unbekannt. Der Mensch ist immerdar die Kundwerdung von Gottes Allwissenheit, und dies kann im menschlichen Leben als die Fähigkeit bewiesen werden, sich jedes benötigte Wissen ins Gedächtnis zu rufen.
Jesus erkannte, daß nur etwas zu sehen, zu hören und zu fühlen nichts mit wahrem Auffassungsvermögen zu tun hat oder die Basis des Verständnisses ist. Als er erklärte, warum er zu der Menschenmenge in Gleichnissen redete, sagte er: „Mit sehenden Augen sehen sie nicht, und mit hörenden Ohren hören sie nicht; und sie verstehen es auch nicht. Und an ihnen wird die Weissagung Jesajas erfüllt, die da sagt:, Mit den Ohren werdet ihr hören und werdet es nicht verstehen; und mit sehenden Augen werdet ihr sehen und werdet es nicht erkennen. Denn dieses Volkes Herz ist verstockt, und ihre Ohren hören übel, und ihre Augen schlummern, auf daß sie nicht etwa mit den Augen sehen und mit den Ohren hören und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren, und ich ihnen hülfe.‘ “ Dann sagte er zu seinen Jüngern: „Selig sind eure Augen, daß sie sehen, und eure Ohren, daß sie hören.“ Matth. 13:13–16;
Zweifellos bekundete unser Wegweiser Christus Jesus den höchsten Grad der Fähigkeit, etwas wahrzunehmen, zu verstehen und Vollkommenheit auszudrücken. Er wandte sich stets an seinen Vater, an Gott, den Ursprung der Intelligenz aller Menschen. Da das unendliche Gemüt seine Informationsquelle war, verwunderten sich die Sterblichen über die Intelligenz, die er zum Ausdruck brachte. Es wird uns berichtet: „Die Juden verwunderten sich und sprachen: Wie kennt dieser die Schrift, obwohl er sie doch nicht gelernt hat? Jesus antwortete ihnen und sprach: Meine Lehre ist nicht mein, sondern des, der mich gesandt hat.“ Joh. 7:15, 16;
Wollte man annehmen, daß diese Verfügbarkeit unbegrenzter Fähigkeiten eine besondere Gabe Jesu war, so hieße dies, die vielen anderen Beispiele völligen Verlasses auf göttliche Erleuchtung oder prophetischer Erkenntnis im Alten und im Neuen Testament zu ignorieren. Im Brief des Jakobus lesen wir: „Wenn aber jemandem unter euch Weisheit mangelt, der bitte Gott, der da gern gibt jedermann und allen mit Güte begegnet, so wird ihm gegeben werden. Er bitte aber im Glauben und zweifle nicht.“ Jak. 1:5, 6; Glaube an Gott und ein geistiges Verständnis von Ihm als dem einen und einzigen Gemüt, das der Beherrscher und Erhalter der Intelligenz aller Seiner Kinder oder Ideen ist, sind grundlegend für die Demonstration unbegrenzten Auffassungsvermögens, Verständnisses, Gedächtnisses und der Ausdrucksfähigkeit.
Ein Erlebnis, das ich vor Jahren hatte, zeigt, was durch das Verständnis, daß Intelligenz ihre Grundlage in Gott hat, erreicht werden kann. Tests ergaben, daß meine Fähigkeit, etwas zu erfassen und im Gedächtnis zu behalten, durch Verletzungen, die ich während des Militärdienstes erlitten hatte, beeinträchtigt worden war. Man sagte mir, daß ich — sollte ich noch einmal im Rahmen eines Programms für Kriegsversehrte das College besuchen — das Studienziel nicht erreichen würde. Ich erhielt jedoch die Gelegenheit, zu beweisen, daß die Testergebnisse falsch waren.
Nachdem ich drei Jahre lang einige Kurse wiederholt besucht hatte und diese nur mit Mühe und Not bestanden und andere aufgegeben hatte, weil ich mit dem Pensum nicht Schritt halten konnte, war ich drauf und dran, mein Versagen einzugestehen und die Diagnose von begrenzten mentalen Fähigkeiten hinzunehmen.
Ich war ganz verzweifelt, und da sagte mir ein Verwandter, ich solle es doch einmal mit der Christlichen Wissenschaft versuchen. Es genügte aber nicht, das Problem einfach in die Hände eines Ausübers der Christlichen Wissenschaft zu legen. Zunächst mußte ich lernen, wie man von einem geistigen Standpunkt aus lernt. Ich wurde aufgefordert, mit Hilfe der Konkordanzen zur Bibel und zu den Schriften Mary Baker Eddys die geistige Bedeutung von „Intelligenz“ und „Lernen“ zu erforschen, und mit den folgenden vier Begriffen zu beginnen: Auffassungsvermögen, Verständnis, Gedächtnis und Ausdrucksfähigkeit. Diese Begriffe wurden gewählt, weil Auffassungsvermögen — „die Fähigkeit, etwas mit dem Intellekt zu erfassen“ (Webster) — beim Lesen und Zuhören erforderlich war. Verständnis war vonnöten, wenn ich begreifen wollte, was ich in Lehrbüchern las oder in Vorlesungen hörte. Gedächtnis würde mich befähigen, das Gelernte zu behalten. Und Ausdrucksfähigkeit wurde bei der Wiedergabe des Gelernten und bei Examen verlangt.
Ich begann jede dieser vier Fähigkeiten als Gottes Gaben an Seine Ideen zu betrachten. Die Bibel verheißt uns: „Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab, von dem Vater des Lichts, bei welchem ist keine Veränderung noch Wechsel des Lichts und der Finsternis.“ V. 17.
Verwandte Wörter wie Fähigkeit, Gedanken, Weisheit, Gemüt und Intelligenz wurden ebenfalls untersucht. Diese Forschung, die sich über eine lange Zeit erstreckte, wurde zu einer inspirierenden Entdeckungsreise, und ich beanspruchte jede neue geistige Bedeutung als mein göttliches Erbe, das mir als einer Idee Gottes gehörte. Diese Entfaltung geht noch immer vor sich. Aber was war das unmittelbare Ergebnis?
Das Lernen fiel mir leichter und machte mehr Spaß, das Gedächtnis wurde normal — oft als ungewöhnlich bezeichnet —, die Beurteilung besser, die Ausdrucksfähigkeit klarer. Schließlich zählte ich zu den Studenten mit den besten Leistungen. Ich machte mein Abschlußexamen und erhielt eine Anstellung als Vertreter bei einem führenden Lehrbuchverlag. Bei dieser Arbeit hatte ich ständig mit Erziehern, Autoren und Redakteuren auf hoher intellektueller Ebene zu tun.
In diesem Erlebnis befreite mich die Vergeistigung des Denkens aus den Ketten medizinischer und psychologischer Diagnosen und Prognosen, die sich auf den materiellen Augenschein von Verletzung und Schock gründeten. Jeder begrenzende Anspruch, der sich darauf stützte, daß die Materie oder das Gehirn die Quelle unserer Fähigkeiten sei, mußte verneint und durch die geistige Tatsache ersetzt werden, daß Gott uns unbegrenzte Fähigkeiten und Intelligenz gibt. Gott beherrscht unsere Intelligenz durch geistiges Gesetz. Je besser wir dieses Gesetz Gottes verstehen und je mehr wir die Theorien der Anatomie und Physiologie zurückweisen, desto mehr erfreuen wir uns eines besseren Auffassungsvermögens, Verständnisses, Gedächtnisses und einer besseren Ausdrucksfähigkeit.
