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In meinem Beruf als Universitätsprofessor ist die Christliche Wissenschaft*...

Aus der November 1978-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In meinem Beruf als Universitätsprofessor ist die Christliche WissenschaftChristian Science (kr’istjən s’aiəns) stets ein unvergleichlicher Segen gewesen. Mit ihrer Hilfe konnte ich viele Annahmen abweisen, die dem Unterricht im Klassenzimmer und dem Lehren an höheren Bildungsanstalten anhaften — wie Furcht, Nervosität, Einschüchterung, Krankheit, Langeweile, Belanglosigkeit und Mangel an Inspiration. Das Ergebnis war, daß meine Klassen im allgemeinen eine wahre Freude waren. Daher erwartete ich ein Semester ohne Schwierigkeiten, als mir vor mehreren Jahren die Aufgabe übertragen wurde, eine Gruppe von College-Studenten im zweiten Jahr im Schreiben von Essays zu unterrichten. Ich hatte den Kursus bereits vorher abgehalten, und obwohl ihm als solchem kein strikter Studienplan zugrunde lag, glaubte ich, erfolgreich gewesen zu sein.

Während des besagten Semesters sah ich mich jedoch einer so teilnahmslosen Gruppe von Studenten gegenüber, wie man sie sich nur vorstellen kann. Jeden Abend, wenn ich mein Thema für den nächsten Tag vorbereitete, suchte ich interessante Themen auszuwählen. Jeden Morgen, wenn ich die wöchentliche Bibellektion im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft las, machte ich mir die gottgegebenen Eigenschaften klar, die meine Studenten und ich zum Ausdruck brachten. Und dennoch saß die Klasse stumm da, antwortete nur, wenn sie dazu gedrängt wurde, und dann nur mit höflichen Oberflächlichkeiten. Darüber hinaus zeigten ihre Essays weder einen geordneten Aufbau noch Inspiraiton.

Eines Abends, als ich mich an meinen Schreibtisch setzte, um mich für den nächsten Tag vorzubereiten, erkannte ich schließlich, daß ich die Christliche Wissenschaft verständnisvoller anwenden mußte. Ich war der Verzweiflung nahe. Die Klasse einfach wursteln zu lassen wäre für mich unerträglich und den Studenten gegenüber nicht fair gewesen. Ich schlug Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy auf und las die folgende Stelle, die ich schon viele Male gelesen hatte (S. 195): „Akademische Bildung rechter Art ist vonnöten. Beobachtung, Erfindung, Studium und schöpferisches Denken erweitern den Horizont; sie sollten dazu beitragen, daß das sterbliche Gemüt über sich selbst hinauswächst, über alles, was sterblich ist.“ Diesmal sah ich, als ich über die vier Begriffe im zweiten Satz nachdachte, daß sie genau die Erfordernisse für gutes Schreiben waren. Ich sah, daß der Schreiber zuerst seine Umwelt beobachten und dann ein Thema durch „Erfindung“ entwickeln mußte — und das englische Wort für „Erfindung“ ist genau der Begriff, der vor Jahrhunderten in der Literatur gebraucht wurde, um den Vorgang zu beschreiben, durch den man ein Thema findet, das sich für eine Abhandlung eignet. Steht das Thema einmal fest, so erkannte ich, muß der Schreiber sich damit befassen, es studieren, um zu wissen, was er sagen kann. Und schließlich muß er schöpferisches Denken walten lassen, um seine Gedanken in Worte zu fassen.

Ich gab meine ursprünglichen Pläne für die Diskussion am nächsten Tag auf und ging dann, mit diesen vier Ideen ausgerüstet, in den Unterricht. Wir besprachen sie eingehend und dachten darüber nach, wie ein solches Vier-Stufen-System ihnen helfen könnte, das Prinzip des Schreibens zu meistern. Die Stunde war erfolgreich, und ich war zufrieden damit.

Von da an machte die Klasse Fortschritte. Ich hatte endlich das Gefühl, daß wir etwas von dem Zweck dieses Schreibkurses erfüllten. Aber es wurde mir auch klar, daß der Studienplan des gesamten Schreibkurses für die Studenten im zweiten Jahr zuviel Freiheit ließ, um wirksam zu sein, und ich beschloß, meine eigenen Ziele und Methoden gründlich zu überarbeiten, ehe ich die Klasse ein weiteres Semester unterrichten würde.

Wie sich herausstellte, war das Ergebnis meines Gebets weitreichender, als ich es mir hätte vorstellen können. Im nächsten Semester wurde mir freie Hand gelassen, einen Schreibkurs für die besten Studenten zu entwickeln und sie zu unterrichten. Da diese Klasse ein Erfolg war, wurde ich gebeten, vorübergehend die Leitung des gesamten Schreibkurses der Studenten im zweiten Collegejahr zu übernehmen und meine neuentwickelte Lehrmethode einzuführen. Im folgenden Jahr wurde ich zum Direktor des Programms für die besten Studenten befördert, was eine großartige Gelegenheit für weitere Fortschritte war.

Wenn ich jetzt zurückdenke, beginne ich, die universale Bedeutung dieser Erfahrung besser zu verstehen. Das schwierige Semester fand in einer Zeit statt, wo es im ganzen Land an den Universitäten zu Unruhen kam und wo viel von Rebellion und großer Verwirrung an Hochschulen und Universitäten und in bezug auf die Lehrpläne gesprochen wurde. Was ich als ein besonderes Problem meiner Klasse angesehen hatte, war tatsächlich ein Ausdruck einer allgemein akzeptierten Annahme von der Gleichgültigkeit der Studenten gewesen. Aber da das göttliche Prinzip, das der Christlichen Wissenschaft zugrunde liegt, ungestört und vollkommen ist, brachte die Erklärung, die ich in Wissenschaft und Gesundheit fand und auf jene besondere menschliche Situation anwandte, Ordnung ans Licht. Und da das Bedürfnis nach Ordnung weitverbreitet war, beschränkte sich die heilende Wirkung nicht nur auf meine Klasse, sondern durchdrang schließlich das gesamte Programm.

Unsere Familie wurde mit zahlreichen physischen Heilungen gesegnet — Heilungen von Windpocken, chronischem Magenleiden, Beschwerden bei der Geburt und von anderen Problemen. Auch haben wir in unserer Familie und in unseren häuslichen Verhältnissen zunehmende Freude erlebt. Ich bin Gott für unseren Meister, Christus Jesus, für Mrs. Eddy und auch für andere Christliche Wissenschafter dankbar, die mir während der Jahre den Wert des täglichen Studiums der Bibel und des Buches Wissenschaft und Gesundheit gezeigt haben. Ich habe mehr über die Beziehung des Menschen zu Gott gelernt, als ich es einst für möglich gehalten hatte, und ich freue mich darauf, noch mehr davon zu erfahren und zu spüren.


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