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Christlich-wissenschaftliches Heilen: wie und wo fangen wir an?

Aus der November 1978-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wenn wir uns einem Problem gegenübersehen, können wir in der Christlichen Wissenschaft göttliche Führung finden. Die Inspiration, die wir empfangen, wenn wir einen Schimmer von unserem wahren Sein, unserer sündlosen geistigen Identität, erhaschen, erhebt das bedrückte und entmutigte Denken. Freude und Kraft treten an die Stelle von hoffnungslosem Umhertappen, wenn wir zu verstehen beginnen, daß wir uns in der vollkommenen Obhut unseres liebevollen himmlischen Vaters befinden.

Christi Jesu Heilungswerk ging unfehlbar von einer geistigen Grundlage aus. Sein Ausgangspunkt war die gegenwärtige geistige Vollkommenheit von Gott und Mensch, und durch dieses Verständnis des Meisters kam Lazarus aus dem Grab heraus, in das er gelegt worden war. Jesus demonstrierte in diesem Fall das allmächtige Leben. Er stellte keine Vermutungen darüber an, welche Krankheit es wohl sein könnte, und er eilte auch nicht an die Seite seines Freundes. Aber er überwand jeden Furchtgedanken durch sein Verständnis vom allmächtigen, ununterbrochenen Leben. Siehe Joh. 11:1–44; Wie ganz anders und wie erfolgreich löste er doch ein Problem — er ging von der Vollkommenheit aus, anstatt sich lediglich mit den Aspekten des Problems auseinanderzusetzen!

Durch ihr außergewöhnlich gründliches Studium der Worte und Heilungswerke Jesu entdeckte Mrs. Eddy, daß das Verständnis der Tatsache, daß der Mensch zugleich mit Gott besteht, Heilung bringt, daß dieses Verständnis wissenschaftlich ist und daß seine Wirkung auf das menschliche Gemüt und den menschlichen Körper wissenschaftlich ist. In Wissenschaft und Gesundheit zeigt Mrs. Eddy klar und deutlich, wie wir die Wahrheit über die Vollkommenheit des Menschen erfolgreich beweisen können. Sie sagt: „Der Christliche Wissenschafter, der wissenschaftlich versteht, daß alles Gemüt ist, beginnt mit der mentalen Ursächlichkeit, mit der Wahrheit des Seins, den Irrtum zu zerstören.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 423; Von der Grundlage „der mentalen Ursächlichkeit“, „der Wahrheit des Seins“, aus zu denken gibt uns Kraft und Mut. Es läßt uns erkennen, daß das göttliche Gemüt die Macht hat, Schmerzen, Leid und Mangel zu zerstören, und daß diese Macht nie versagt. Aber es bedeutet auch, daß wir keinen Augenblick darauf verschwenden, Vermutungen darüber anzustellen, was uns Schwierigkeiten macht. Spekulationen betrügen uns, weil sie unser Denken mit allem anderen erfüllen als „mit der mentalen Ursächlichkeit, mit der Wahrheit des Seins“.

Wenn wir daran festhalten, daß es in Wahrheit nur eine allerhabene Ursache und nur eine vollkommene Wirkung gibt, erkennen wir, daß das Problem nicht etwas ist, was sich in der Materie und außerhalb des Bewußtseins abspielt. Diese mentale Haltung beschleunigt die Lösung jedes Problems, ganz gleich, wie verwickelt und kompliziert es zu sein scheint. Anstatt uns viel Gedanken darüber zu machen, müssen wir wissen, was wirklich ursächlich ist.

Die Gedanken unentschlossen um ein Problem kreisen zu lassen hat dieselbe Wirkung, wie mit Bestimmtheit zu folgern, daß das Problem wirklich und wahr ist. In Wissenschaft und Gesundheit lesen wir unter der Randüberschrift „Entscheidung ohne Zaudern“: „Der erste Schritt zur Zerstörung des Irrtums ist die schnelle Entscheidung darüber, welches die richtige Behandlung des Irrtums ist — ganz gleich, ob der Irrtum sich in Form von Krankheit, Sünde oder Tod offenbart. Unser Meister behandelte Irrtum durch Gemüt.“  ebd., S. 463;

Wenn wir lernen, uns schnell auf die Seite Gottes zu stellen, finden wir immer mehr Beweise dafür, daß Gottes unfehlbares Gesetz in unserem Leben am Wirken ist. Wenn wir auf das göttliche Gemüt lauschen, hat das, was zu Hause, in der Kirche und am Arbeitsplatz vor sich geht, weniger mit persönlichem Sinn und mehr mit göttlichem Gesetz zu tun. „Predige das Wort, stehe dazu, es sei zur Zeit oder zur Unzeit“  2. Tim. 4:2;, betont ein Schreiber im Neuen Testament. Oder wie es in der New English Bible heißt: „Verkündige die Botschaft, bestehe darauf bei jeder Gelegenheit, sei sie günstig oder ungünstig.“ Ob sie günstig zu sein scheint oder nicht, wichtig ist, daß wir unser Denken sofort dem zuwenden, was göttlich und wirklich wahr ist. Die trügerischen Suggestionen des materiellen Sinnes finden nicht so leicht Aufnahme in unserem Denken, wenn wir uns in zunehmendem Maße mit „der Wahrheit des Seins“ wappnen. Ein Bewußtsein, das standhaft bleibt und sich von einer zersetzenden Lüge nicht versuchen läßt, ist naturgemäß empfänglicher für Heilung.

Und wie tröstlich ist es, zu wissen, daß es niemals zu spät ist, sich Gott zuzuwenden! Wie lange wir uns auch mit den Aspekten eines Problems abgemüht haben, wir können unser Denken jetzt, in diesem Augenblick, zu unserer unversehrten Vollkommenheit erheben. Die Wahrheit von unserer Unsterblichkeit macht sich immer geltend und löst jede dunkle Annahme auf. Wenn wir das wissenschaftliche Christentum jeden Augenblick in die Tat umsetzen, entfalten sich unsere Gebete aus dem, was wir vom göttlichen Prinzip, Liebe, wissen, und nicht aus der Furcht vor dem, was mit uns los sein könnte. Weil dies ein sicherer Ausgangspunkt ist, können wir es mit einem Fall in jedem beliebigen Stadium aufnehmen und Heilung erleben.

Damit eine christlich-wissenschaftliche Heilung stattfinden kann, müssen wir in unserem Denken konsequent bleiben — müssen wir die Wahrheit konsequent richtig anwenden und konsequent an der Wahrheit festhalten, ungeachtet dessen, was andere sagen oder tun mögen. Wenn wir uns beständig bemühen, jeden Gedanken mit dem Geistigen und Wirklichen in Einklang zu bringen, empfangen wir reichen Lohn. Wir stellen fest, daß unser tägliches Leben durchweg harmonischer ist, nicht ein ständiges Auf und Ab. Paulus drückte es in seinem Brief an die Kirche in Korinth folgendermaßen aus: „Denn ob wir wohl im Fleisch wandeln, so streiten wir doch nicht fleischlicherweise. Denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, zu zerstören Befestigungen. Wir zerstören damit Anschläge und alles Hohe, das sich erhebt wider die Erkenntnis Gottes, und nehmen gefangen alle Gedanken unter den Gehorsam Christi.“  2. Kor. 10:3–5; Wenn wir alle unsere Gedanken mit dem Christus, der Wahrheit, in Übereinstimmung bringen, läßt unser Kampf mit den Annahmen des materiellen Daseins nach. Das materielle Dasein wird durch Wahrheit bloßgestellt und als unwirklich und machtlos erkannt.

Eine Heilung tritt ein, wenn wir erkennen, daß wir immer und ewig unter den allmächtigen Fittichen des Lebens geborgen sind. Erlösung finden wir, wenn wir anerkennen, daß Wahrheit als Gesetz in unserem täglichen Leben wirksam wird. Der Weg des Heils liegt in der Erkenntnis der Allgegenwart der Liebe, die jeden von uns in Gesundheit und Harmonie einschließt und erhält. Wenn wir fest auf unserer wissenschaftlichen Grundlage, unserem vollkommenen Ausgangspunkt, beharren, stellen wir fest, daß wir nicht einen schmerzhaften und furchterregenden sterblichen Begriff in einen glücklichen und gesunden sterblichen Begriff verwandeln. Vielmehr erleben wir, wie sich eine falsche sterbliche Auffassung auflöst und die unzerstörbare, geistige Wahrheit ans Licht kommt.

Wenn die göttliche Tatsache unserer Einheit mit Gott unser Denken erfüllt und befriedigt, dann kennzeichnet die göttliche Tatsache unser menschliches Leben; Vermutung und Verdammung haben keinen Raum. Und je mehr wir an der Wahrheit über uns selbst und andere festhalten, um so mehr Gelegenheiten haben wir, diese Wahrheit zu beweisen.

Praktisches Christentum verlangt Beweise. Wir alle können diese Beweise erbringen, wenn wir anfangen, von einer geistigen Grundlage, von der Allerhabenheit des göttlichen Gemüts und der Vollkommenheit seiner Schöpfung, aus zu denken. Wir können voranschreiten mit der Versicherung, die der Psalmist uns gibt: „Gott rüstet mich mit Kraft und macht meine Wege ohne Tadel.“  Ps. 18:33.

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