„Prüfungen sind Beweise von der Fürsorge Gottes“ (Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy, S. 66). Vor ungefähr drei Jahren wurde mir dies im Abitur bestätigt, und ich lernte, wie vielseitig anwendbar die Christliche Wissenschaft ist. Bei solchen Prüfungen können wir — was die von uns geforderten Leistungen betrifft — göttliche Eigenschaften widerspiegeln; wir brauchen nicht ein persönliches, von Gott getrenntes Gemüt in Bewegung zu setzen.
In meiner Klasse ging dem Abitur viel Aufregung und Furcht seitens der Schüler voraus. Als Christliche Wissenschafterin sah ich in dieser Herausforderung jedoch eine günstige Gelegenheit, die Allgegenwart Gottes zu beweisen. Auch während der Prüfung gab mir dieses Verständnis eine Sicherheit, die mich meine Arbeiten in Ruhe beenden ließ.
Die Grundlage meiner geistigen Vorbereitung bestand darin, daß ich mir meiner vollkommenen Gotteskindschaft und meines Rechts klar wurde, die göttlichen Eigenschaften lückenlos auszudrücken, wie ich es in der christlich-wissenschaftlichen Sonntagsschule gelernt hatte. Zusätzlich dachte ich speziell über jedes Prüfungsfach nach. Ich wußte, daß alle geistigen Wahrheiten, die hinter einem Thema stehen mögen, Gott bekannt sind, Seine Anwesenheit bedeuten und in Ihm ihren Ursprung haben. Ich dachte an die ermutigende Botschaft, die Mose empfing, als er sich ziemlich unzulänglich vorkam, mit den Israeliten zu sprechen, bevor er sie aus Ägypten führte (2. Mose 4:12): „So geh nun hin: Ich will mit deinem Munde sein und dich lehren, was du sagen sollst.“
Wer für göttliche Inspiration empfänglich ist und mit Hilfe der Christlichen Wissenschaft den Hang überwindet, seinen menschlichen Willen durchzusetzen, kann immer die sichere Führung Gottes erfahren. Als Folge davon wird ihm die richtige Idee, die die Lösung für das menschliche Problem mit sich bringen wird, zur rechten Zeit kommen. Auf die Frage „Was ist der Mensch?“ antwortet Mrs. Eddy u. a. (Wissenschaft und Gesundheit, S. 475): „... das, was keine einzige Eigenschaft hat, die nicht der Gottheit entlehnt ist; das, was weder Leben, Intelligenz noch schöpferische Kraft aus sich selbst besitzt, sondern alles seinem Schöpfer Zugehörige geistig widerspiegelt.“ Diese Wahrheit konnte ich einmal bei der Prüfung beweisen, als mir gleich nach der Themenstellung eine vollkommen ausgearbeitete Idee kam. Ich konnte die Furcht, die bei der Verlesung der Themen doch kurz in mir aufstieg, auflösen und sie durch Vertrauen, Freude und Dankbarkeit für Gottes immer gegenwärtige Hilfe ersetzen.
Die Ausarbeitung der verschiedenen Aufgaben in dem Bewußtsein der ewigen Einheit des Menschen mit Gott hat mir viel Freude gemacht, und das Ergebnis war dementsprechend vollständig. In Deutsch und Mathematik erhielt ich eine Zensur, die um eine Note besser war als meine Vornoten, in Englisch sogar eine zwei Noten höher liegende Zensur, und in Kunst bekam ich die bestmögliche Note. Aufgrund dieser guten Zensuren wurde ich von der sonst üblichen mündlichen Prüfung befreit.
Dieser Beweis der grenzenlosen göttlichen Liebe hat mir wieder gezeigt, daß wahre Sicherheit, die für alle wirksam ist, darin besteht, daß wir uns auf die geistige Kraft des Menschen, Gott widerzuspiegeln, verlassen. Auf diese Weise konnte ich auch körperliche Probleme wie Grippe, einen verstauchten Knöchel, eine schmerzhafte Fußbeschwerde und einige sogenannte Kinderkrankheiten heilen. Ich bin sehr dankbar für die Christliche Wissenschaft, die Sonntagsschule und die vielen anderen Einrichtungen, die besonders die Jugend berücksichtigen.
West-Berlin, Deutschland