Es hat etwas ganz besonderes mit dem Menschen auf sich, der Sie in Wirklichkeit sind. Es handelt sich um Ihre wahre Schönheit. Die Form dieser Schönheit findet kein Ende und ist substantiell, weil sie völlig geistig ist. Seele, Gott, schafft und erhält schöne Form. Ihre Symmetrie, Grazie und Substanz existieren fortlaufend als der volle und einzigartige Ausdruck des göttlichen Gemüts.
Es mag Menschen geben, die befürchten, man könne einen Teil seiner Identität verlieren, wenn man Materie verlöre. Tatsächlich ist es aber so, daß man dem Menschen seine volle und wahre Herrlichkeit zugesteht, wenn man ihn als ganz und gar geistig erkennt.
Unser Bestreben ist nicht, einen aus Materie bestehenden Körper abzulegen. Wir wollen vielmehr anfangen zu entdecken, daß in Wirklichkeit unsere wahre Identität bereits geistig ist. Und Geistigkeit war niemals weniger als lieblich.
Geist, Gott, ist wahre Substanz — die einzig wirkliche Substanz. Die Materie ist substanzlos. Sie ist ein sich wandelnder Begriff, und stets ein falscher Begriff — vorübergehender und subjektiver Natur. Der Mensch und seine Schönheit sind wirklich, aber diese wahre Substanz ist in der Heiligkeit der Seele verankert, niemals in den veränderlichen Zuständen der Materie.
Wer verstehen lernt, daß der Mensch das Kind der Seele, der tatsächliche Ausdruck Gottes ist, hat einen Schimmer von der Tatsache erlangt, daß das Sein nur insofern echt ist, als es sich als völlig geistig erweist. Er hat entdeckt, daß geistige Identität etwas Greifbares ist. Diese wahre, im Geist verwurzelte Wesenheit ist keine träumerische oder theoretische Abstraktion. Der Mensch, wie Gott ihn erschaffen hat, ist individuell und einzigartig. Er hat nicht seinesgleichen. Er besitzt Gestalt und Umrisse, Farbe und Charakter, Form und Substanz.
Was ist diese heilige Gestalt? Wenn die Substanz des Menschen ganz und gar geistig ist, ohne eine Spur von Materie, wie sieht er dann aus? Er sieht bestimmt nicht wie Materie aus — ganz unabhängig davon, was uns die materiellen Sinne sagen wollen. Wir werden diesen vom Geist geschaffenen Menschen nur in dem Maße sehen, wie wir ihn mit dem geistigen Sinn betrachten.
Im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft weist Mrs. Eddy auf verschiedene sprachliche Äquivalente für den Ausdruck „Mensch“ hin: „... in der walisischen Sprache das, was aufsteigt — der ursprüngliche Sinn ist Bild, Form ... im Isländischen Gemüt.“ Sie fügt dann noch die Übersetzung eines Bibelverses aus dem Isländischen hinzu: „Und Gott sprach: laßt uns den Menschen nach unserem Gemüt und unserem Gleichnis machen; und Gott gestaltete den Menschen nach Seinem Gemüt, nach Gottes Gemüt gestaltete Er ihn; und Er gestaltete sie männlich und weiblich.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 525;
Der Mensch ist individuell und einzigartig zu dem Gleichnis — der Schönheit — des göttlichen Bewußtseins geschaffen. Die Gestalt seines wahren Wesens, des geistigen Gedankens, muß nach geistig mentalen Eigenschaften bemessen werden, nicht nach Zentimetern und Pfunden. Menschen, die mehr geistig gesinnt sind, haben die Begrenzungen der Materie — Raum und Zeit — durchschaut und einen Schimmer von des Menschen wahrer Gestalt erhascht. Jesaja erkannte, daß die Gestalt des Menschen die Schönheit, die Herrlichkeit Gottes, seines Schöpfers, veranschaulicht: „Ich habe ihn zu meiner Ehre geschaffen und zubereitet und gemacht.“ Jes. 43:7 [n. der engl. Bibel];
Auch Christus Jesus erkannte die Herrlichkeit des Menschen. Er schaute über die Sterblichkeit hinaus auf den Strahlenglanz der Wirklichkeit. Als er drei Jünger auf einen Berg geführt hatte, betete er. „Und da er betete, ward das Aussehen seines Angesichts anders, und sein Kleid ward weiß und glänzte. Und siehe, zwei Männer redeten mit ihm, welche waren Mose und Elia; die erschienen verklärt ...“ Die Jünger sahen, „wie er verklärt war und die zwei Männer bei ihm standen“ Luk. 9:29–32;.
Die meisten glaubten, Elia und Mose seien gestorben, aber Christus Jesus erkannte, daß kein Mensch jemals seine majestätische, geistige Identität verliert. Und dieses Verständnis befähigte ihn, sich über die Sterblichkeit zu erheben und sich mit ihnen ganz natürlich zu unterhalten. Mrs. Eddy sagt uns: „In der Wissenschaft gehen Form und Individualität niemals verloren; Gedanken sind umrissene, individualisierte Ideen, die immerdar als faßbare, wahre Substanz dem göttlichen Gemüt innewohnen, da sie ewig bewußt sind.“ Vermischte Schriften, S. 103;
Jeder von uns kann beginnen, etwas mehr von der herrlichen Form des Menschen zu verstehen und tatsächlich anzuerkennen. Wir können z. B. die tiefverwurzelte Integrität und Rechtschaffenheit, die den Menschen schmücken, wahrnehmen. Wir sollten beginnen zu erkennen, daß sie sein Leben formen. Wir können unseren Blick für die ständige Freude und Reinheit des Denkens schärfen, die der Mensch klar zum Ausdruck bringt. Wenn wir einen Schimmer von diesen Eigenschaften erhaschen und begreifen, daß sie sein wahres Wesen gestalten — sein wahres Sein ausmachen, das von Gott erhalten wird —, tun wir einige bescheidene erste Schritte auf dem Wege, der uns zur Erkenntnis der wahren Identität führt. Wir erblicken etwas von dem, was die substantielle und fortdauernde Natur des Menschen ausmacht.
Wenn wir individuell die uns verliehene Fähigkeit pflegen, diese mehr substantielle Natur wahrzunehmen — ja, unser einziges Wesen —, wird ein abgerundeter und echter Begriff vom Menschen auch für andere sichtbarer werden. Den Menschen in seinem wahren, substantiellen Sein als die kostbare Idee, ja das Ebenbild des göttlichen Gemüts, zu erkennen bringt Heilung. Einen Schimmer von der geistigen Tatsache zu erlangen beginnt sofort die Begrenzungen der sterblichen Annahme aufzulösen. Es hebt uns Schritt für Schritt aus der Häßlichkeit der Sterblichkeit heraus.
Jeder von uns kann heute damit beginnen, unter Gebet die geistige Gestalt des Menschen zu erkennen. Wir können ihn als nach der Herrlichkeit des göttlichen Bewußtseins gestaltet sehen. Wir können voller Dankbarkeit seine Güte, Heiligkeit und Reinheit anerkennen. Durch vergeistigtes Denken erschauen wir die Herrlichkeit des individuellen Seins. Mrs. Eddy bemerkt dazu: „Schönheit ist ein Ding des Lebens, sie wohnt immerdar in dem ewigen Gemüt und spiegelt den Zauber Seiner Güte in Ausdruck, Gestalt, Umriß und Farbe wider.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 247.
Der Mensch ist schön, weil er Gottes besonderer Ausdruck Seiner Herrlichkeit ist. Jeder von uns kann damit beginnen, seine heilige Identität zu entdecken — eine Identität, die in einzigartiger und geistiger Weise vom Gemüt geformt ist.