Gegen Ende des vergangenen Jahrhunderts wurde meine Großmutter, die bis zu der Zeit körperbehindert gewesen war, durch christlich-wissenschaftliche Behandlung geheilt. Ich wuchs in einer christlich-wissenschaftlichen Familie auf. Zu meinen frühsten Kindheitserinnerungen gehören die Gottesdienste, die im Wohnzimmer unseres Elternhauses abgehalten wurden. Wir lebten auf dem Lande, und die nächste Kirche Christi, Wissenschafter, war viele Kilometer weit entfernt. Ich möchte von einigen Heilungen berichten, die ich in den letzten paar Jahren erlebt habe.
Ich litt unter gespannten zwischenmenschlichen Beziehungen und entwickelte sichtbare nervöse Störungen. Es war mir beinahe unmöglich, in der Öffentlichkeit zu sprechen. Nur mit Zögern und Stottern konnte ich laut lesen. Auch litt ich an einer Art von unkontrollierbarem Kopfnicken. Die Heilung kam sehr langsam. Sie erfolgte fast ohne jede spezifische gebeterfüllte metaphysische Arbeit für den Zustand selbst, aber durch das Gebet, zu dem man mich in Verbindung mit meiner Zweigkirche und der christlich-wissenschaftlichen Bewegung aufgefordert hatte. In der freundlichen, verständnisvollen Atmosphäre des Klassenunterrichts in der Christlichen Wissenschaft war es mir dann zum erstenmal möglich, aufzustehen und ein sehr kurzes Zeugnis abzugeben. Mein Zustand erforderte große Geduld, und bisweilen war ich beinahe verzweifelt. Doch die folgenden Worte Mrs. Eddys waren mir ein beständiger Trost (Wissenschaft und Gesundheit, S. 468): „Alles ist unendliches Gemüt und seine unendliche Offenbarwerdung, denn Gott ist Alles-in-allem.“ Als die Heilung nach einigen Jahren eintrat, war es mein Mann (er ist kein Christlicher Wissenschafter), der bemerkte: „Weißt du, dein Kopfnicken und das Körperschütteln sind verschwunden!“
Eines Abends, nachdem ich meine Schwiegertochter und meinen Enkel zum Zug gebracht hatte, die ihre Ferien bei uns verbracht hatten und nun nach Hause fahren mußten, kehrte ich vom Bahnhof zurück. Als ich zu Hause ankam, war mein Mann sehr besorgt, deutliche Anzeichen von Knochenbrüchen zu sehen, die ich mir durch einen Sturz früher am Tage zugezogen hatte. Er war so beunruhigt, daß ich Röntgenaufnahmen machen ließ. Die Aufnahmen zeigten Frakturen im linken Knie, im rechten Fußknöchel, in der rechten Hüfte und am rechten Handgelenk. Außerdem wies das linke Knie eine tiefe Wunde auf.
Sofort nach dem Fall hatte ich gebetet: „Gott ist hier bei mir.“ Während meine Verwandten einen Platz im Zug fanden und als ich zum Auto zurückging, um die etwa zweihundertfünfzig Kilometer lange Rückfahrt zur Farm anzutreten, hatte ich dieses Gebet in Gedanken wiederholt. Ich bat meinen Mann, eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft anzurufen und um Behandlung durch Gebet für mich zu bitten. Er kam meinem Wunsch liebevoll nach, obwohl es ihm lieber gewesen wäre, wenn ich die Knochenbrüche von einem Arzt hätte einrichten lassen.
Die Ausüberin war meine Mutter; sie forderte mich auf, Psalm 34, Vers 21 zu studieren: „Er bewahrt ihm alle seine Gebeine, daß nicht eines zerbrochen wird.“ Auch verwies sie mich auf folgende Erklärung in Wissenschaft und Gesundheit: „Die Christliche Wissenschaft ist stets der geschickteste Chirurg.“ Der vollständige Satz lautet (S. 402): „Die Christliche Wissenschaft ist stets der geschickteste Chirurg, aber die Chirurgie ist der Zweig ihres Heilverfahrens, der zuletzt anerkannt werden wird.“ Meine Mutter machte mich auch auf die folgenden Worte Mrs. Eddys in dem Buch Vermischte Schriften aufmerksam (S. 44): „Was Sie für Schmerz im Knochen oder im Nerv hielten, konnte nur eine Annahme von Schmerz in der Materie gewesen sein, denn die Materie hat keine Empfindung.“
Einige Tage später konnte ich mich selbst zum Telefon schleppen und die Ausüberin anrufen. Sie lachte vor Freude, und sehr bald lachte ich mit. Kurz danach konnte ich mit dem Zug zu einem wichtigen Treffen fahren und des Nachts sogar in das obere Bett klettern.
Ich bin sehr dankbar für die in unseren christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlichten vielen schönen Gedichte. Dadurch, daß ich sie und die Gedichte unserer Führerin Mrs. Eddy sowie Lieder aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft auswendig lernte, habe ich viele hervorragende Heilungen erlebt.
Wie dankbar wir alle sind, wenn wir solche wundervollen Heilungen erleben, die die Wirksamkeit des Gebets demonstrieren, wenn wir es den Lehren der Christlichen Wissenschaft gemäß anwenden.
Vaalwater, Transvaal, Republik Südafrika