Das Glücksspiel ist ein Betrug, den jemand an sich selbst verübt.
Verfechter umfangreicherer Lotterien und Glücksspiele sagen gern, das Glücksspiel sei etwas, was die Menschen haben möchten, und sie beschreiben es ohne Zögern als „harmlose Tätigkeit“.
Ein Freund von mir, der seit einiger Zeit arbeitslos ist, muß einer der Leute sein, auf die sie Bezug nehmen. Dieser Freund kauft jede Woche von seiner geringen Arbeitslosenunterstützung mehrere Lotterielose und setzt seine ganze Hoffnung auf einen großen Treffer, der ihn befreien sollte. Und da er sich verzweifelt an diese falsche Hoffnung klammert, bringt er nicht den im Augenblick notwendigen Mut auf und bemüht sich nicht, seine verschiedenen Probleme wirklich zu lösen.
Für manche ist das Spielen nur eine enorme Geldverschwendung. Für viele aber sind die Folgen viel ernster. Nämlich für die, die aus eigenen Kräften nicht weiterzukommen scheinen, aber glauben, daß sich vielleicht ihr Schicksal plötzlich wenden und sie nach oben befördern werde. Aber wie schwierig oder sogar unmöglich es uns im Augenblick erscheinen mag, wir müssen um unseres eigenen Selbstrespektes und um unseres eigenen moralischen und geistigen Wohles willen gewinnen, und zwar nicht vom Standpunkt des Glücks oder Zufalls, sondern von dem geistigen Standpunkt aus, daß Gott Seiner kostbaren Widerspiegelung, dem Menschen, beständig ununterbrochen Gutes zuteil werden läßt.
Christus Jesus versicherte uns immer wieder der Liebe und Gegenwart Gottes. Er sagte: „Bittet, so wird euch gegeben.“ Matth. 7:7;
Bittet worum? Bittet um Wachstum in geistigem Verständnis, in Mut, Beharrlichkeit, Vertrauen auf Gottes Fürsorge. Bittet darum, Seine Güte in unserem Leben beständig am Wirken zu sehen.
Der Christus, oder die Wahrheit, ist Gottes Botschaft an die Menschen, die uns die Wirklichkeit unserer geistigen Identität zu Bewußtsein bringt. Unser wahres Selbst als der Ausdruck Gottes kennt keinen Mangel, keine Enttäuschung, keine falschen Ängste. Sie beruhen auf der Unwissenheit, dem Glauben an die Materie und ihre Begrenzungen, dem Mitleid mit sich selbst.
Für die Menschen, die die Materie betrachten und sich auf sie verlassen, und für den allgemeinen Mangel an Vertrauen auf geistige Substanz hat Mrs. Eddy keinen Trost. Sie sagt: „Der endliche Sinn hat keine wahre Wertschätzung von dem unendlichen Prinzip, Gott, oder von Seinem unendlichen Bild oder Seiner Widerspiegelung, dem Menschen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 300;
Wer sich von der egoistischen habgierigen Beschäftigung des Spielens noch diese „wahre Wertschätzung“ von Gott und Seinem geistigen Ausdruck, dem Universum und Menschen, gewinnen.
Manchmal hören wir jemanden sagen: „Ja, ich spiele in der Lotterie, und wenn ich gewinne, wer kann sagen, daß das nicht Gottes Weg war, für mich zu sorgen?“
Was für ein Argument ist das? Gott sorgt schon jetzt für uns; Er gibt uns schon jetzt mehr, als wir auf unserer übertriebenen Suche nach mehr akzeptieren. Gott braucht keine Pferderennen, öffentlichen Ziehungen oder Zahlenräder, um uns mit dem zu versorgen, was wir benötigen. Und was für eine Versorgung ist das, die von einem nimmt, um einem anderen zu geben? Gottes Versorgung kommt in Form von geistigen Ideen und geistig Gutem. Wenn wir geduldig sind, wenn wir aufrichtig unser Denken der göttlichen Liebe öffnen, werden uns unser Ziel, unser Lebensunterhalt und unser Glück klar werden. Wir müssen unser Verständnis dessen, was schon jetzt geistig wahr ist, menschlich beweisen.
Mrs. Eddy schreibt in dem Kapitel „Gebet“ im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft: „Wie leer sind doch unsere Begriffe von der Gottheit! ... Sind wir wirklich dankbar für das schon empfangene Gute? Dann werden wir uns die Segnungen, die wir haben, zunutze machen und dadurch befähigt werden, mehr zu empfangen.“ ebd., S. 3;
„Empfangen“ und „Haben“ sind mentale Zustände. Sie sind eigentlich mehr dem „Geben“ ähnlich — wenn wir täglich unsere uns von Gott verliehenen Eigenschaften wie Freundlichkeit, Liebe, Intelligenz, Demut zum Ausdruck bringen. Geistiges Verständnis ist unser wahrer Reichtum.
Christus Jesus sagte: „Ihr habt mich nicht erwählt, sondern ich habe euch erwählt und gesetzt, daß ihr hingehet und Frucht bringet und eure Frucht bleibe, damit, wenn ihr den Vater bittet in meinem Namen, er’s euch gebe.“ Joh. 15:16.