Die Christliche WissenschaftChristian Science (kr’istjən s’aiəns) half mir, von der Annahme frei zu werden, daß Intelligenz begrenzt sei, und gab mir den Mut, die gottverliehene Intelligenz zu beanspruchen.
Ich habe regelmäßig eine christlich-wissenschaftliche Sonntagsschule besucht, seit ich dreizehn war — über zwei Jahre —, und ich habe viel Gutes erfahren. Als ich verstehen lernte, daß Gott mich zu Seinem Bild und Gleichnis geschaffen hat und daß Er die einzige Intelligenz ist, meine Intelligenz, und daß Er mich regiert, und zwar nach einem guten Plan, veränderte sich mein Leben. Ich verlor meine Furcht, mit Problemen nicht fertig werden zu können.
Ich gehörte ein Jahr lang zu den Sonderschülern, die die Gelegenheit bekamen, durch die Einrichtung einer Übergangsklasse zur Hauptschule ihre Fähigkeiten zu beweisen. Ich bin nun nach Erfüllung der Anforderungen in eine Klasse in der Hauptschule gekommen und habe so die Möglichkeit, einen Beruf zu erlernen. Ich bin meiner Sonntagsschullehrerin dankbar; sie lehrte mich nicht nur in der Sonntagsschule, daß Gott Gemüt ist, sondern half mir auch während der Woche mit Nachhilfestunden in Deutsch, die Grundlagen nachzuholen, und sie steht mir auch weiterhin zur Seite.
Nun möchte ich noch ein anderes Erlebnis berichten. An einem schönen Sonnentag ging ich in den Garten, wo meine Freunde auf mich warteten. Als wir unter einem Baum standen und über einen Witz lachten, fiel mir ein schweres Stück Eisen aus dem Baum auf den Kopf. Es war einem Jungen, der sich im Baum eine Hütte baute, aus der Hand gefallen. Die Wunde blutete.
Ich hatte im Frühjahr einen Vortrag über die Christliche Wissenschaft besucht, in dem es hieß, daß jeder immer von Gott beschützt wird. Wir hatten uns mit der Botschaft des Vortrags in der Sonntagsschule befaßt. Daher wußte ich, daß Gott Seine Hand über mich hält. Der Vortragende hatte von der Heilung eines Architekten berichtet, dem ein Teil der Decke auf den Kopf gefallen war. Ich mußte an den Architekten denken. Ich hatte keine Furcht. Ich ging ins Haus, und meine Mutter machte die Wunde sauber und klebte ein Pflaster darauf. Dann ging ich in ein anderes Zimmer und legte mich, ebenso wie der Architekt, nicht hin, sondern nahm die Bibel und Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy zur Hand. In diesen Büchern finde ich Gottes allumfassende Liebe. Bald war ich wieder im Garten und spielte weiter. Nach zwei Tagen war die Wunde geheilt.
Ich hielt mich an den 23. Psalm: „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln“ und lernte, daß Intelligenz weder in der Materie noch begrenzt ist. Ein Lied, das mich die Sonntagsschullehrerin aus einer alten deutschen Fassung des Liederbuchs der Christlichen Wissenschaft lernen ließ, war mir ein Stab für die Schule. Während ich früher dachte: „Das kann ich nicht“, weil es mir an Mut fehlte, lehrte mich das Lied, daß Gott meine Hilfe ist. Ich akzeptierte die Worte: „Mut wird dir dein Helfer senden.“ Jetzt weiß ich, wie wichtig es ist, daß wir immer mit Gott beginnen — daß diejenigen, die sich Gott zum Führer wählen, nie ihr Ziel verfehlen werden. Wir werden unser Werk froh vollenden, wenn wir es mit Gott und mit Demut beginnen. Vor allem lernte ich, daß Gott mir unaufhörlich Mut gibt. Ich fühle, daß Gott bei mir ist und mir Intelligenz und den Mut gibt, mein Wissen bei jeder Aufgabe anzuwenden. Ich halte immer daran fest und bin bestrebt, Eigenschaften der Intelligenz auszudrücken: Fleiß, Konzentration, Aufnahmefähigkeit, Im-Gedächtnis-Behalten und Üben und Anwenden.
Ich freue mich, daß wir die Christliche Wissenschaft haben, und gebe dankbar Gott die Ehre.
Neumünster, Bundesrepublik Deutschland
