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Titelartikel

Lassen wir die Geister reden?

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der März 1978-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Im ersten Kapitel des Markusevangeliums finden wir unmittelbar im Anschluß an eine Schilderung verschiedener Heilungen, die Christus Jesus durch das Austreiben von Teufeln, oder bösen Geistern, vollbracht hatte, den fast beiläufig erscheinenden Nachsatz: „... und ließ die Geister nicht reden; denn sie kannten ihn“ Mark. 1:34;.

Ich hatte diesen Bericht über Jesu Wirken in Kapernaum zwar schon oft gelesen, aber mir war dabei nicht bewußt geworden, wie sehr der Inhalt dieser kurzen Stelle auf eine wichtige Voraussetzung für erfolgreiche Heilarbeit hinweist: die „Geister“ müssen zum Schweigen gebracht werden.

Welcher Natur sind nun aber diese Geister, von denen hier die Rede ist? In Wissenschaft und Gesundheit gibt Mrs. Eddy im Glossarium unter dem Stichwort „Geister“ die folgenden Begriffe an: „Sterbliche Annahmen; Körperlichkeit; böse Gemüter; vermeintliche Intelligenzen oder Götter; die Gegensätze Gottes; Irrtümer; Halluzinationen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 594; An einer anderen Stelle des gleichen Werkes stellt sie die wahren Ideen des göttlichen Gemüts den Annahmen gegenüber. Sie sagt: „Annahmen entspringen den sogenannten materiellen Sinnen, die einmal für Substanz-Materie gehalten und ein andermal Geister genannt werden.“ ebd., S. 88;

Die fünf körperlichen Sinne stützen, in Gemeinschaft mit dem sterblichen, materiellen Bewußtsein, die falschen Vorstellungen von einem materiellen Dasein und angeblich intelligenter Materie. Diese Vorstellungen verschleiern, wenn man sie gewähren läßt, den Ausblick auf die Harmonie der göttlichen Schöpfung und begünstigen Krankheit, Mangel, Sorge und Not. Solche Vorgänge spielen sich jedoch nur in der Annahme ab; sie entsprechen nicht der Wirklichkeit. Die Qualität unserer Gedanken bestimmt, was wir erleben.

Sogenannte böse Geister möchten die Existenz Gottes, des einen Prinzips, leugnen, das alles harmonisch erhält. Doch die Christliche Wissenschaft zeigt uns, daß Gott Seine Shöpfung liebt, die Seine geistigen Eigenschaften — wie Harmonie, Vollkommenheit, Gesundheit, Fülle, Freude — zum Ausdruck bringt. Wenn wir diese Tatsachen verstehen, werden wir den Geistern, den sterblichen Annahmen, keine Opfer mehr darbringen. Unser Vertrauen auf Gott und die Vollkommenheit Seiner Werke wird zu einer unumstößlichen Gewißheit.

In der Bibel finden wir viele Beispiele dafür, wie sich Menschen in ihrer Not dazu verleiten ließen, sich bösen Geistern zuzuwenden, in der Hoffnung, gerade diese Geister zum Schweigen zu bringen und selbst Ruhe zu finden. Man braucht nur an die Israeliten zu denken, die immer wieder fremden Göttern Opfer darbrachten, weil ihnen dies zur Erlangung von Sicherheit und Versorgung bequemer erschien, als den strengen Forderungen der mosaischen Gesetze gehorsam zu sein. Auch Paulus warnte die Korinther davor, den Teufeln, den Geistern, Opfer darzubringen, anstatt Gott zu dienen.

Aus diesen und ähnlichen Schilderungen in der Heiligen Schrift können wir heute noch etwas lernen. Wenn unsere Wahrnehmung der göttlichen Vollkommenheit in irgendeiner Hinsicht getrübt ist, müssen wir unser Denken prüfen, unsere Beweggründe erforschen. Wenn wir unsere Lösungen beim göttlichen Gemüt suchen, wird das Licht des Christus, der Wahrheit, unser Denken erleuchten und die Dunkelheit der materialistischen Beweggründe vertreiben.

Vor vielen Jahren, als das Gespenst der Arbeitslosigkeit mich verfolgte, schien es, als ob ich die Stimmen der Geister nicht loswerden könnte — die Befürchtungen, die mir einreden wollten, ich sei zu alt, um eine Arbeitsstelle zu finden, mein Arbeitsgebiet sei zu spezialisiert und es gebe zu wenig Arbeitsplätze. Lange Zeit versäumte ich, die Geister als das zu erkennen, was sie in Wirklichkeit waren: Annahmen, die auf der Vorstellung von einer lebenserhaltenden Substanz in der Materie beruhten, mit anderen Worten, Täuschungen.

Das Problem wurde gelöst, als ich mich nicht mehr von diesen Suggestionen leiten ließ und den „Geistern“ mit einem besseren Begriff von der geistigen Wirklichkeit entgegentrat, mit einem klareren Verständnis von dem Platz, den der Mensch in Gottes Universum einnimmt.

Mrs. Eddy stellt fest: „Alles, was der Irrtum verlangt, ist, in Ruhe gelassen zu werden; ebenso wie zu Jesu Zeit die unsauberen Geister ausriefen:, was willst du von uns?’ “ Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 211. Wir können unser Bewußtsein so mit geistigen Wahrheiten erfüllen, daß es dort keinen Raum mehr für böse Geister gibt. Wenn wir die Allheit und Harmonie von Gottes Schöpfung erkennen, lernen wir, Vollmacht über die Geister auszuüben und sie nicht mehr reden zu lassen.

Die Ausrottung irriger, sterblicher Annahmen richtet das Reich Gottes in uns auf. Die Heilung unseres Bewußtseins bringt Harmonie in einen jeden Bereich unseres Lebens.

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