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Über die Lage des Bundes

Aus der März 1978-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Welches Bundes? Des Bundes, der aus einem Zusammenschluß von Ländern oder Völkern entsteht? Eines Berufsverbandes oder einer gewerkschaftlichen Vereinigung von Arbeitnehmern?

Keines von diesen. Ich spreche von dem Bund ohne Anfang. Niemand ist ihm je beigetreten, und doch ist jeder von uns ein angesehenes Mitglied — ob wir menschlich als Schwarzer, Gelber, Weißer oder Brauner erscheinen, als Unternehmer oder Arbeiter, als Liberaler oder Konservativer, als Atheist, Agnostiker oder Gläubiger. Niemand von uns kann aus der Mitgliedschaft austreten oder ausgeschlossen werden.

Hört sich das wie ein Rätsel an? Meine Überschrift spielt in Wirklichkeit auf die geistige Tatsache an, daß Gott, der ja unendlich und allumfassend ist, Seine universale Familie von Ideen, Seine Söhne und Töchter, für immer in sich schließt. In der Christlichen WissenschaftChristian Science (kr’istjən s’aiəns) sind Gott und Seine Widerspiegelung, der Mensch und das Universum, nicht dasselbe, aber sie bestehen ewiglich zugleich als eins. Christus Jesus erkannte die Gotteskindschaft des Menschen und erklärte: „Ich und der Vater sind eins.“ Joh. 10:30;

Was stellt diese Verbindung dar? Vollkommenheit. In der Christlichen Wissenschaft ist Vollkommenheit die Grundlage alles Wirklichen. Daher ist das wahre Selbst jedes einzelnen ebenso vollkommen wie der eine göttliche Vater, den er widerspiegelt. Und wir können das beweisen. Wie? Indem wir uns mit der Gottheit verbünden, wozu uns Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, ermahnt. Wie oft? „In der Christlichen Wissenschaft vereint sich der Mensch so stündlich mit Gott, oder, besser gesagt, er bestätigt eine von aller Ewigkeit her vorbestimmte Verbindung.“ Die Einheit des Guten, S. 17; Auch Jesus verlangt Bestätigung. Er ermahnt uns: „Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist.“ Matth. 5:48; So vollkommen sein, wie wir es in Wirklichkeit sind!

Das Gebot, vollkommen zu sein, stützt sich auf die Tatsache, daß wir bereits vollkommen sind. Unsere ewige Einheit mit der Gottheit und unsere vollkommene Beziehung zu Gott anzuerkennen, das ist unser Ausgangspunkt. Es ist unsere Pflicht, uns wissenschaftlich mit Gott zu vereinen, beständig darauf zu bestehen, daß die einzige Beziehung, die wir haben, geistig ist.

Wie steht es dann mit zwischenmenschlichen Beziehungen? Wenn sich z. B. in einer Ehe jeder Partner „stündlich mit Gott [vereint]“, wie steht es dann mit den Beziehungen zwischen Mann und Frau und mit ihren Verpflichtungen? Bezeichnet der Ring nicht die Vereinigung von Sterblichen, das Unterschreiben eines Vertrages, nach dem beide Seiten sich bereit erklären, die Forderungen einer menschlichen Beziehung zu erfüllen? O ja. Aber werden diese nicht am besten erfüllt, wenn die zwei, die unter einem Dach wohnen, jeder für sich die Forderungen einer „von aller Ewigkeit her vorbestimmten Verbindung“ erfüllen? Der individuelle Ausdruck seines wahren Selbst, seiner geistigen Beziehung zur göttlichen Liebe, vermindert das Interesse und fürsorgliche Bemühen jedes Partners für den anderen nicht, sondern erhöht sie vielmehr bei den reichlichen Gelegenheiten, die sich in der Ehe zur Widerspiegelung der göttlichen Liebe bieten.

Wissenschaftlich gesehen, ist jeder von uns ein vollständiger Ausdruck des göttlichen Gemüts. Jeder Partner kann also die Ideen, Eingebungen und Anregungen des Gemüts zum Ausdruck bringen, die die Harmonie in einer glücklichen Ehe gewährleisten, eine müde Ehe wieder aufblühen lassen oder sogar das zerrüttete Verhältnis heilen. In der Christlichen Wissenschaft muß die Ehe von einem geistigen Standpunkt aus betrachtet werden. In der „von aller Ewigkeit her vorbestimmten Verbindung“ kann es keine Zwietracht, Verschlechterung der Beziehungen, Trennung oder Scheidung geben. Dieser Bund mit dem Göttlichen stellt Vollkommenheit dar. Wenn wir dies verstehen, können wir in der menschlichen Partnerschaft fortdauernde Harmonie erleben.

Weiter. In welcher Beziehung steht der Mensch zum Universum? In Wirklichkeit schließt der Mensch das Universum in sich, das Universum schließt den Menschen in sich, und beide werden vom göttlichen Prinzip immerdar in Vollkommenheit als eins regiert. Stellen Sie manchmal fest — obgleich Sie die Regierung des geistigen Gesetzes bereitwillig anerkennen —, daß Sie glauben, auch den materiellen Gesetzen unterworfen zu sein, die angeblich das Universum regieren? Kein Wunder, denn die falsche Vorstellung ist allgemein verbreitet, daß der Mensch und das Universum physisch seien, daß beide ein gänzlich getrenntes Dasein hätten, daher miteinander in Wettstreit ständen und siegen oder besiegt werden müßten.

Aber was ist dieses sogenannte furchteinflößende physische Weltall? Die göttliche Wissenschaft enthüllt, daß es ebenso wie der physische Mensch die Gedanken der Sterblichen zum Ausdruck bringt, bewußt oder unbewußt. Das angebliche Universum des sterblichen Gemüts ist fest, flüssig oder gasförmig und wird, so glaubt man, von materiellen Gesetzen regiert. Aber in Wirklichkeit sind der Mensch und das Universum geistig und untrennbar, sie bilden den vollen Ausdruck des unendlichen Gemüts, Gottes. Es gibt nicht zwei Zustände des Seins — einen physischen und einen geistigen. Es gibt auch nicht zwei Gemüter — eins, das den Menschen und ein anderes, das das Universum beherrscht, und die oftmals miteinander in Konflikt stehen. Da der Mensch und das Universum vom göttlichen Gesetz regiert werden, müssen sie in Übereinstimmung miteinander handeln. Die vollkommene Tätigkeit des geistigen Universums Gottes steht niemals im Widerspruch zu der vollkommenen Tätigkeit des geistigen Gottesmenschen. Und wir können diese Tatsache erleben.

Sogar in bezug auf die Elemente? Ja. Jahrelang habe ich jährlich den Zweigkirchen Christi, Wissenschafter, in meinem Bundesstaat persönlich Berichte abgegeben und dabei nie eine Veranstaltung wegen des Wetters versäumt. Nicht selten verließ ich das Haus im Regen oder Schnee, der vor der angesetzten Zeit der Versammlung aufhörte, aber oftmals hinterher wieder einsetzte. In dem Gefühl, daß ich beim Festlegen der Veranstaltungen der göttlichen Führung gefolgt war, vertraute ich darauf, daß das Prinzip das Vorhaben von Anfang bis Ende regieren würde. Ich machte mich mit der festen Überzeugung auf den Weg, daß ich pünktlich und wohlbehalten hin- und zurückkommen würde. Keine der Veranstaltungen wurde je wegen des Wetters abgesagt oder war schlecht besucht. Ich bewies die Tatsache, daß die vollkommene Tätigkeit des geistigen Universums Gottes niemals mit der vollkommenen Tätigkeit des geistigen Gottesmenschen in Konflikt steht.

Versuchte ich, das Wetter zu ändern? Hätte ich das tun sollen? In einer der Biographien wird von einem Vorfall berichtet, wo Mary Baker Eddy mehrere Mitglieder ihres Haushalts fragte, ob Christliche Wissenschafter das Wetter beherrschen könnten. Weiter wird dann berichtet: „Jeder antwortete: Ja, Mutter, das können sie.‘ Scharf und beinahe spöttisch sagte sie dann zu ihnen allen: ‚Das können sie nicht und tun sie nicht. Sie können es nicht; aber Gott kann es und tut es ... Ein Christlicher Wissenschafter sollte nicht den Versuch machen, das Wetter zu beherrschen, ebensowenig wie die Krankheit; aber er weiß und muß wissen, daß Gott das Wetter beherrscht und daß nichts anderes darauf Einfluß haben kann.‘ “ Lyman P. Powell, Mary Baker Eddy: A Life Size Portrait (Boston: The Christian Science Publishing Society, 1950), S. 218;

Ob Sie nun auf Reisen gehen, als Landwirt, Förster oder sonst im Freien arbeiten, Sie können wissen, daß der geistige Mensch und das Universum sich ewiglich in Harmonie miteinander befinden, weil sie zugleich mit Gott bestehen. Zwischen dem Universum und dem einzelnen Menschen herrscht nie Zwietracht. Erkennen Sie das, und Sie werden diese Eintracht ganz gewiß in großem Maße erleben — diese Verbindung, die immer frei ist von Konflikt oder Katastrophe. Unversehrt. Vollkommen.

Weiter. Gottes Mensch, das wahre Selbst jedes einzelnen, wird von Mrs. Eddy ausführlich in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift beschrieben. Der Mensch ist das Ebenbild des Geistes, der Ausdruck der göttlichen Liebe, die zusammengesetzte Idee Gottes, die jede richtige und gute Idee in sich schließt. Diese Ideen sind weder veränderlich, noch kommen und gehen sie. Und doch haben wir alle schon einmal folgendes oder ähnliches gehört: „Einen Tag bin ich liebevoll und freundlich, den nächsten so niederträchtig, wie es nur geht.“ Oder die Suggestion, daß uns bestimmte Attribute Gottes fehlen könnten: „Es liegt einfach nicht in meiner Natur, ausgeglichen oder freudig zu sein.“ Wenn wir so denken, glauben wir, daß wir eine Idee Gottes seien, die weniger als alle richtigen Ideen einschließt, und daß in uns für falsche Ideen — für Unehrlichkeit, Zügellosigkeit, Furcht, Haß und Wollust — Raum sei.

In Wirklichkeit haben wir keine schlechten Eigenschaften, und es fehlen uns keine guten. Sanftmut und Macht, Zartheit und Mut, Demut und Herrschaft gehen Hand in Hand. Wir wissen aber, daß Naëman sich der Bibel gemäß für einen starken Mann hielt; es fehlte ihm jedoch an Demut. Aber Elisa ließ sich nicht täuschen. Auf seine eigene Art muß er Naëman als den vollständigen Menschen der Schöpfung Gottes gesehen haben, und so verlangte er Sanftmut und Demut. Und als diese zum Ausdruck kamen, wurde Naëman vom Aussatz geheilt. s. 2. Kön. 5:9–14;

Zweifellos haben wir alle Erlebnisse wie Naëman, Zeiten, wo wir scheinbar die Demut verloren haben und Eigensinn regiert; wo Leid scheinbar die Freude ausgelöscht hat; wo wir glauben, Weisheit oder Selbstlosigkeit oder Zartheit habe uns verlassen. Aber uns als dem vollständigen Ausdruck unseres Vater-Mutter Gottes kann es an nichts Gutem fehlen. Wenn wir uns geistig als untrennbar von Ihm erkennen, können wir dann wirklich Macht ausdrücken, aber nicht Sanftmut — Erfindungsgabe, aber nicht Intuition? Nein. Und in dem Maße, wie wir verstehen, daß die Allumfassendheit Gottes, des Guten, unser Erbe als Sein Ausdruck ist, werden wir gute Ehepartner, Eltern, Vorgesetzte und Arbeitnehmer sein.

Die Bibel ermahnt uns: „Beweist in eurem Glauben Tugend und in der Tugend Erkenntnis und in der Erkenntnis Mäßigkeit und in der Mäßigkeit Geduld und in der Geduld Gottesfurcht und in der Gottesfurcht brüderliche Liebe und in der brüderlichen Liebe die Liebe zu allen Menschen.“ 2. Petr. 1:5-7; Ja, erkennen Sie an, daß jede Eigenschaft, die von der Vollständigkeit der Gottheit herrührt, zu Ihnen gehört! Weil Sie vollkommen sind, besitzen Sie die göttlich verliehene Fähigkeit, vollkommen zu sein — Vollkommenheit, den Zustand Ihres Einsseins mit Gott, zum Ausdruck zu bringen. Bestehen Sie auf dieser Tatsache!

Weiter. Gibt es wirklich einen Tiefpunkt nach dem Mittagessen, eine Fünf-Uhr-Müdigkeit, einen blauen Montag, wenn der Mensch Gott als unveränderliches Leben widerspiegelt? Nein. Wie Paulus sagt: „Ob auch unser äußerlicher Mensch verfallt, so wird doch der innerliche von Tag zu Tag erneuert.“ 2. Kor. 4:16; Unser wahres Selbst verbraucht sich einfach nicht. Niemals! Weil Gott und der Mensch als Ursache und Wirkung zugleich bestehen, besitzt in Wahrheit jeder von uns die sich nie ändernde Energie und Vitalität des göttlichen Lebens. Die Widerspiegelung des Lebens läuft nicht ab wie eine Standuhr. Sie ist auch nicht dem Thermometer oder Barometer unterworfen. Und doch scheinen manche Leute beim Einsetzen der Hitze schlappzumachen, bis zu dem Punkt, wo sie nicht einmal mehr mit der Hand eine Faust machen können! Für andere schaffen unharmonische menschliche Umstände sozusagen eine steigende Temperatur, und solche Situationen sind ebenfalls energieraubend. Müssen diese Menschen für immer Gefangene solcher falschen Annahmen bleiben? Wie ungerecht — und unwahr!

Und wie unnötig! Niemand braucht das Opfer sogenannter materieller Gesetze von schwindender Kraft und Fähigkeit zu sein. Das geistige Dasein, das einzig wirkliche Dasein, kommt und geht nicht — es ist. Leben und seine Attribute sind eins. Wenn wir diese Wahrheiten begreifen, bringen wir hier und jetzt unsere Einheit mit Gott in all ihrer Vollständigkeit und Vollkommenheit zum Ausdruck.

Wir brauchen nicht das Leben festzuhalten; das Leben hält uns fest. Wir müssen unser vollkommenes, unveränderliches, geistiges Dasein nur demütig und von ganzem Herzen anerkennen. Wir sind weder gutentwickelte Sterbliche auf der Höhe des materiellen Daseins noch geistig und körperlich verfallende Sterbliche, die in widrigen Verhältnissen leben. Wir sind Unsterbliche! In dem Maße, wie wir dies verstehen, werden wir feststellen, daß die Vitalität erneuert, die Kraft wiederbelebt und der Strahlenglanz wiederhergestellt wird.

Freuen Sie sich! Im Reich des Gemüts und seiner Ideen gibt es kein schwaches Geschlecht, keine Jugendlichen und keine alten Leute. Was fälschlicherweise die jugendliche Energie und Begeisterung genannt wird, geht nicht laut Kalender verloren, noch wird die Weisheit der Erfahrung durch einen Kalender erlangt. Die Attribute Gottes, des unwandelbaren Lebens, verändern sich niemals im wahren Selbst eines Menschen.

Ehre sei Gott! In Wirklichkeit spiegelt jeder von uns jetzt, in diesem Augenblick, Gott in all Seiner Vollkommenheit wider. Mrs. Eddy schreibt: „Das christusgleiche Verständnis vom wissenschaftlichen Sein und vom göttlichen Heilen umfaßt als Grundlage des Gedankens und der Demonstration ein vollkommenes Prinzip und eine vollkommene Idee — einen vollkommenen Gott und einen vollkommenen Menschen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 259.

Noch einmal — die Grundlage? Der Mensch ist gegenwärtig vollkommen, nicht: er könnte es sein, könnte es werden oder geht der Vollkommenheit entgegen. „Ihr seid vollkommen.“ Der Imperativ? „Seid vollkommen!“ Wie? Vereint euch stündlich mit Gott. Bestätigt jene „von aller Ewigkeit her vorbestimmte Verbindung“. Der Führer? Die Bergpredigt. Der Lohn? Vollkommenheit, hier und jetzt wahrgenommen und erlebt.

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