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Titelartikel

Mein erster Patient bin ich

Aus der März 1978-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Mrs. Eddy weist in Wissenschaft und Gesundheit darauf hin, wie wichtig es ist, unsere eigenen Probleme zu meistern, bevor wir anderen in angemessener Weise helfen können. Sie schreibt: „Wenn du dich selbst in der Annahme von Krankheit oder Sünde und in der Furcht vor ihnen verloren hast und versäumst, die Energien des Gemüts zu deinem eigenen Wohl anzuwenden, obgleich du das Heilmittel kennst, dann kannst du nur geringe oder gar keine Macht zugunsten anderer ausüben.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 455; Und in den Vermischten Schriften erklärt sie: „Unsere eigene Sicht muß klar sein, wenn wir anderen die Augen öffnen wollen, sonst wird ein Blinder den anderen leiten, und beide werden fallen.“ Verm., S. 211;

Eine erfahrene Christliche Wissenschafterin half mir einmal zu erkennen, wie wichtig es war, daß ich mir täglich genügend Zeit nahm, um ein klares Verständnis von meiner eigenen gegenwärtigen, vollkommenen, geistigen Identität zu erlangen. Mir wurde bald klar, daß ich diese Arbeit regelmäßig tun mußte, bevor ich mich selbst und andere erfolgreich heilen konnte.

Ob wir die Christliche Wissenschaft nur für uns selbst oder öffentlich ausüben, jeder von uns ist sein eigener erster Patient. Als Ausüber für uns selbst müssen wir darauf achten, daß wir den geistigen Begriff von uns selbst und unserer Arbeit aufrechterhalten und schützen.

Irrtum jeglicher Art zieht sich stets zurück und löst sich auf, wenn wir ihm mutig, beharrlich und mit entschiedener Autorität entgegentreten. In dem klaren Licht beständiger geistiger Erkenntnis verliert das Böse seinen falschen Anspruch auf Gegenwart, Macht oder Gemüt; es verliert seinen Anspruch auf Charakter, Platz, Ursache, Dauer und Initiative.

Ich lernte dies, als ich mich einer fortschreitenden Lähmung der unteren Gliedmaßen gegenübersah. Als die Symptome sich verschlimmerten, verneinte und bekämpfte ich mit größerem Nachdruck diese sinnlose Verleumdung meines ewigen Wohlergehens als Gottes Vertreter, als Gottes Kundwerdung Seiner ewigen Harmonie und Vollständigkeit. Ich erkannte Gott als wahrhaft Alles und mich als lebendigen Beweis dieser Allheit.

Meine Dankbarkeit gegenüber Gott nahm ständig zu. Demütig und freudig dankte ich Ihm für Seine Allheit und bemühte mich von ganzem Herzen, die Annahme aufzugeben, daß ich von Ihm, dem göttlichen Prinzip, meiner einzigen Ursache, getrennt existierte. Ich arbeitete ernsthaft, um mich als untrennbar von dem einen Leben, Gott, zu sehen.

Eines Nachts nahmen die Schmerzen merklich zu und drohten, wie eine unmittelbar bevorstehende Flut, mein Denken zu überwältigen. Ich bestand fest auf meiner Unversehrtheit als innig geliebtes Kind der göttlichen Liebe und weigerte mich einfach, nachzugeben. Die Schmerzen ließen nach, als ich mir mehr meines Rechts bewußt wurde, zu leugnen, daß diese böse Suggestion zu dem Plan meines Vaters für mich gehörte. Ich wußte, daß das Böse im Universum des göttlichen Geistes keinen Platz hat. Die Schmerzen verschwanden und traten nicht wieder auf.

Obwohl die Gliedmaßen noch gelegentlich ohne Empfindung waren, wallte eines Tages plötzlich eine große Freude in mir auf. Ich dachte: „Wie wunderbar! Was für ein Vorrecht ist es doch, tatsächlich Gelegenheit zu haben, die Heilkraft der Christlichen Wissenschaft zu beweisen.“ Die folgenden Worte des Paulus nahmen eine frische, tiefere Bedeutung an: „Darum bin ich guten Mutes in Schwachheit ... in Ängsten, um Christi willen; denn wenn ich schwach bin, so bin ich stark.“ 2. Kor. 12:10. Bald war das Problem vollständig überwunden; und jetzt erfreue ich mich größerer körperlicher Aktivität als je zuvor in meinem Leben.

Für uns selbst zu sorgen schließt ein, daß wir unsere gegenwärtige Demonstration der geistigen Vollkommenheit und Unversehrtheit des Menschen wertschätzen und stärken. Es schließt ein, daß wir uns von der unangreifbaren und unverletzlichen Identität des Menschen überzeugen und unsere eigene, von Gott begründete Stellung, unseren Status und die uns innewohnende Christlichkeit verstehen lernen. Nur die Materialität möchte uns unter spitzfindigem Vorwand davon abhalten, diese erforderliche und im Grunde selbstlose Arbeit zu tun. Unsere Pflicht uns selbst gegenüber zu vernachlässigen bedeutet, der uns von Gott gegebenen Individualität die Treue zu brechen.

Das Ziel der geistigen Arbeit für uns selbst ist, zu verstehen und zu demonstrieren, was wir wirklich sind — die reine, unkörperliche Idee des Lebens, des Geistes; der ungehinderte Ausdruck der unendlichen Liebe; die freudige Auswirkung der Seele.

Christus Jesus wußte, wie wichtig es für ihn war, sich mit dem Prinzip seines Seins und seiner Werke zu vereinen. Wir hören gelegentlich von seinen Stunden des Gebets, die er allein auf einem Berg oder weit entfernt von der Menschenmenge, lange vor Tagesanbruch zubrachte — eines Gebets, das nicht nur den Menschen zu seiner Zeit, sondern zu allen künftigen Zeiten zugute kam.

Individuelle Erlösung ist ein wesentlicher Bestandteil der universalen Erlösung. Das Gebet für uns selbst fördert tatsächlich das Wohlergehen der ganzen Menschheit. Wenn wir von den herrlichen Energien des Gemüts schöpfen, machen wir von unserer wahren Fähigkeit, grenzenlos Gutes zu tun, Gebrauch. Wenn wir den persönlichen Begriff von uns selbst überwinden und unser Denken vergeistigen, können wir uns selbst heilen und zum Fortschritt des christlich-wissenschaftlichen Heilens in der Welt beitragen.

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