Die Christliche WissenschaftChristian Science (kr’istjən s’aiəns) kam vor vielen Jahren in mein Leben — zu einer Zeit, als ich sehr unglücklich war. Ich wurde Anhängerin dieser Religion und bemühte mich, die geistigen Wahrheiten in der Bibel und in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy anzuwenden.
Wenn ich gewissenhaft war und beharrlich an meinem höchsten Verständnis von der Christlichen Wissenschaft festhielt, hat sie mich nie im Stich gelassen. In der absoluten Überzeugung, daß das Verständnis von Gott, wie es in dieser göttlichen Wissenschaft enthüllt wird, durch die Macht des Christus hinreichend ist, jede Art von Disharmonie zu überwinden, möchte ich berichten, wie ich von einem schmerzhaften physischen Zustand frei wurde.
Ich lebe allein und habe immer sehr gern in meinem Garten gearbeitet, bis es mir vor einigen Jahren sehr schwer fiel, diese Tätigkeit fortzusetzen. Der physische Zustand war derart, daß ich mich praktisch nicht mehr bewegen konnte. Nachbarn hatten dies bemerkt und waren sehr besorgt. Mein Sohn und seine Frau drängten mich, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ich zögerte sehr, dies zu tun, da ich mich immer an die christlich-wissenschaftliche Norm des Heilens gehalten hatte, die absoluten Verlaß auf Gott fordert.
Ich wußte ohne jeden Zweifel, daß ich allein durch das reine Christus-Heilen, das ich im Gebet gesucht hatte, meine Freiheit wiedererlangen konnte. Ich konnte mir jedoch nicht mehr das Essen zubereiten, und so mußte ich mich den Wünschen meines Sohnes fügen, da es unter den Umständen am besten schien. Ein Arzt wurde gerufen. Er sagte mir, daß ich Gelenkrheumatismus hätte, daß es dafür kein Heilmittel gebe, aber daß es manchmal möglich sei, den Zustand zu lindern. In Gedanken wies ich dies alles zurück und hielt, so gut ich konnte, an den Wahrheiten fest, die ich über den unsterblichen Menschen wußte, der weder der Krankheit unterworfen ist noch von materiellen Gesetzen regiert wird.
Ich wurde in das Heim meines Sohnes gebracht, damit ich nachts nicht allein sein müßte, und die Mahlzeiten wurden für mich zubereitet. Alle Angehörigen waren beinahe den ganzen Tag unterwegs, und dies gab mir Gelegenheit, mich auf Gott und nicht auf Personen zu verlassen. Dadurch, daß ich meine gebeterfüllte Arbeit in der Christlichen Wissenschaft fortsetzte, konnte ich, wenn auch unter großen Schwierigkeiten, jeden Tag aufstehen. Ich wußte, daß ich keine Suggestion von Selbstbedauern in mein Denken einlassen durfte; statt dessen dankte ich, daß die in Wissenschaft und Gesundheit enthaltenen Regeln in bezug auf das Heilen mir früher bewiesen worden waren und auch jetzt wieder den Sieg davontragen würden.
In Wissenschaft und Gesundheit lernen wir, daß wahre Identität völlig geistig ist, untrennbar vom Geist, von Gott, und immer unberührt von den Gebrechen des Fleisches, die, wie alle Formen von Disharmonie, nur das Ergebnis eines falschen Begriffs von dem Schöpfer und der Schöpfung sind. Meine Aufgabe bestand darin, an der geistigen Wahrheit des Seins und an Gott, Geist, festzuhalten, dessen Allheit alles dem Guten Unähnliche leugnet. Dies war angesichts solch offenkundiger körperlicher Beschwerden und Schwäche nicht leicht.
Während der ganzen Zeit half mir ein Artikel sehr, der zuerst im Christian Science Journal erschienen und später in einer Broschüre abgedruckt worden war und mir neue Erkenntnisse von der geistigen Identität vermittelte. Als die in diesem Artikel enthaltene Wahrheit sich mir entfaltete, sah ich mein wahres Selbst als den Ausdruck der Gerechtigkeit Gottes. Mir wurde klar, daß es keine Selbstgerechtigkeit geben konnte, denn alles gehört Gott an. Er ist die Grundursache. Gerechtigkeit ist Sein Wille. Was immer den Weg ihres Erscheinens zu blockieren scheint, wird Er wegräumen. Ich empfand Erleichterung und überwältigende Dankbarkeit für diese Wahrheit und dafür, daß ich wußte, daß Gott, Gemüt, das einzige Ego ist, dessen Gerechtigkeit Gesundheit ist. Ich hatte die Wahrheit erkannt und konnte alles Gott überlassen. Mein Denken war erfüllt von dem Verlangen, Seiner Gerechtigkeit im täglichen Leben teilhaftig zu werden. Ich glaube, daß an dieser Stelle die Heilung eintrat, obwohl es noch viele Wochen dauerte, bis ich mich körperlich wieder voll betätigen konnte. Das Gebet der Dankbarkeit für eine verstandene geistige Tatsache wirkt in der Tat Wunder.
Ich bat meine Angehörigen inständig, mich wieder nach Hause zurückkehren zu lassen. Sie glaubten nicht, daß ich zurechtkommen könnte, denn mir war gesagt worden, daß ich mich nie mehr würde betätigen können wie früher. Zögernd erklärten sie sich damit einverstanden, daß ich versuchen könnte, wenigstens ein paar Tage auf mich allein gestellt zu sein. Von diesem Augenblick an machte ich ständig Fortschritte; ich tat jeden Tag ein wenig mehr und dankte Gott für Seine Allheit.
In den folgenden Jahren konnte ich ohne jede Behinderung im Garten arbeiten, und ich kann es noch immer. Ich danke Gott in jeder Weise, daß Sein „ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit“ (Matth. 6:13), wie Christus Jesus seine Jünger lehrte.
Hamilton, Neuseeland
