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Wie wir den mentalen Meuchelmörder besiegen

Aus der September 1978-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die steigende Zahl der Verbrechen und Selbstmorde ist ein Zeichen des Bösen, das uns zur Tat aufschrecken sollte. Zweifellos müssen wir mehr darüber wissen, wie böse Einflüsse wirken und wie wir ihnen erfolgreich entgegentreten können. Dieses Phänomen der Selbstzerstörung breitet sich in den verschiedensten Formen in vielen Ländern immer mehr aus. Was steckt dahinter?

Im Lichte der Christlichen Wissenschaft braucht niemand zur Selbstzerstörung hypnotisiert zu werden. Aber wir müssen bestimmte mentale, gebeterfüllte Schritte tun, um zu erkennen, was hinter diesem Bösen steckt, und um uns und andere davor zu schützen.

Einer der ersten Schritte ist, sich der Allheit Gottes, des Guten, der Allmacht des Guten und der Allgegenwart des Guten deutlich bewußt zu sein. Wenn wir diese wissenschaftliche Wahrheit unserem Denken und Leben zugrunde legen, stellen wir fest, daß das Böse eine Täuschung, eine Illusion, ein hypnotischer Einfluß ist. Es ist in keinem wissenschaftlichen Sinn wirklich. Das heißt, es hat keine wirkliche Ursache. Aber es mag jemandem furchtbar wirklich erscheinen, der nicht mit der Wahrheit — mit einem praktischen Verständnis von der Allmacht des Guten, Gottes — ausgerüstet ist. Deshalb muß einer der ersten Schritte zu unserem Schutz die Erkenntnis der Allheit Gottes und der Nichtsheit des Bösen sein.

Der Glaube an das Böse wird in der Christlichen Wissenschaft als „sterbliches Gemüt“ bezeichnet. Es ist das angebliche Gegenteil von Gott, dem göttlichen Gemüt, und wie sein Name andeutet, ist es das, was stirbt, alles, was negativ, böse, selbstzerstörerisch ist — alles, was durch den Gedanken wirken möchte, um zu töten, zu vernichten und uns zur Selbstzerstörung zu verleiten. In bezug auf die Lehrer der Christlichen Wissenschaft sagt Mrs. Eddy: „... der Lehrer [muß] seine Schüler gründlich dazu ausrüsten, daß sie sich gegen Sünde verteidigen und vor den Angriffen des angeblichen mentalen Meuchelmörders schützen können, der moralisch und physisch zu töten versucht.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 445;

Eines der bekanntesten Beispiele für das Wirken dieses bösen Einflusses finden wir in der Bibel, wo Jesus vom Teufel versucht wurde. Der Teufel führte ihn auf die Zinne des Tempels und sagte: „Bist du Gottes Sohn, so wirf dich hinab.“ Matth. 4:6; Diese Einflüsterung geschah unter dem Vorwand, die den Menschen erhaltende Macht Gottes unter Beweis stellen zu wollen. Solch eine Täuschung! Jesus durchschaute sie klar und fiel nicht auf sie herein.

Aber wie steht es heute mit manchen Menschen, die der Versuchung ausgesetzt sind, sich seelisch, moralisch oder körperlich in den Abgrund zu stürzen? Sind sie sich des hypnotischen Charakters dieser Suggestionen bewußt? Wissen sie, wie sie diese Irrtümer durchschauen und gründlich zurückweisen können? Diese Irrtümer mögen ihren Ursprung in boshafter Absicht haben oder von den allgemeinen Annahmen der Menschheit herrühren. Sie mögen in Form von Unfällen, Experimenten mit Drogen, moralischer Laxheit und verbrecherischer Absicht erscheinen. Aber es ist dasselbe sterbliche Gemüt, das sein Opfer in Versuchung führt. Durch die Wahrheiten der Christlichen Wissenschaft können wir die Unwirklichkeit dieser Suggestionen klar erkennen, diese Suggestionen gründlich verneinen und völlig zerstören. Da es in Wirklichkeit ja nur ein Gemüt gibt, das völlig gut ist, hat das Böse keinen Raum, keine Gelegenheit und keinen Einfluß.

Beim Bekämpfen dieser bösen Annahmen ist es sehr hilfreich, den falschen Einfluß unpersönlich zu sehen — als eine falsche Suggestion, die keine Ursache und keine Wirkung hat. Lassen Sie ihn niemals das Personalpronomen „ich“ annehmen und Sie als den Dummen zu seinem Verbrechen gebrauchen. Er möchte sich als Ihr Denken ausgeben und sagen: „Ich will Böses tun. Ich will jemandem Leid zufügen. Warum soll ich denn nicht das Böse ausprobieren? Ich mache mir nichts aus anderen Menschen — und schon gar nichts aus mir selbst.“ Wenn Sie z. B. wissen, daß Drogenhändler danach trachten, selbstzerstörerische Drogensucht zu fördern, können Sie diesen boshaften Einfluß wachsam zurückweisen. Sie können ihn als das Wirken des mentalen Meuchelmörders erkennen.

An dieser Stelle können wir unser Gedächtnis auffrischen und unser Denken mit den Tatschen der Christlichen Wissenschaft ausrüsten, nämlich daß es nur ein unendliches Gemüt, ein Ego, die göttliche Liebe, gibt und daß dieses Gemüt sich in den wahren Motiven zeigt, die helfen und heilen, in den rechten Ideen, die unsere moralischen und geistigen Wesenszüge stärken. Das göttliche Prinzip regiert den Menschen. Liebe ist das Gegenmittel für Haß in allen seinen Formen. Wir erkennen uns selbst als den Ausdruck der Liebe, handeln in Übereinstimmung mit Liebe und spüren die erhaltende, beschützende Macht des Christus, der Wahrheit. Jesus spürte sie, und er wurde vor dem bösen Einfluß bewahrt.

Dieselbe böse Suggestion mag sich auch als Einfluß des sterblichen Gemüts zeigen, wenn das Böse uns versuchen möchte, indem es in der Maske des Guten erscheint. Zu biblischen Zeiten war es Tradition, Tiere zur Anbetung Gottes zu opfern. Und in früheren Zeiten ging man sogar so weit, auch Menschen zu opfern. Dies war ein anerzogener Glaube, ein Brauch. Es war eine böse Handlung, die sich als etwas Gutes ausgab, und es erreichte seinen Höhepunkt in dem dramatischen Vorfall, wo Abraham befohlen wurde, seinen geliebten Isaak, seinen einzigen Sohn, zu opfern. Der überlieferte Glaube sprach zu ihm und versuchte ihn dazu zu bringen, das zu opfern, was ihm lieb und teuer war.

Kann man sich aber vorstellen, daß Gott, der Liebe ist, Abraham befahl, dies zu tun? Es war gar nicht Gott, der zu ihm sprach. Es war der überlieferte Glaube, den er hörte. Als er betete — und er muß während dieses ganzen Erlebnisses gebetet haben —, kam der Engelsgedanke und befreite ihn und Isaak von diesem mörderischen Brauch. Welch eine Erleichterung, ganz genau zu wissen, daß Gott Liebe ist und daß Er niemals jemanden dazu verleitet, etwas Böses zu tun! Er veranlaßt niemals einen Menschen, einen anderen oder sich selbst zu zerstören.

Heutzutage kommt der mentale Meuchelmörder manchmal zu den Menschen in Form von Schicksal, Tollkühnheit, Spiel mit dem Glück. Oder vielleicht als eine Suggestion von unglücklichem Geschick, Teufelsanbetung oder der Stellung eines Horoskops. Er mag als Haß, Kritik oder Eifersucht erscheinen. Das Böse ist niemals wirklich, ganz gleich, welche Form es annehmen mag. Es hat kein göttliches Ziel, keine göttliche Absicht. Die Allheit Gottes, des Guten, löscht den Glauben an das Böse als Ursache oder Wirkung aus.

Eine andere neuzeitliche Form, in der böse Suggestion erscheint, ist die Ablehnung moralischer Grundsätze. Mrs. Eddy spricht in den anfangs erwähnten Worten von moralischem Töten. Alles, was uns von unserem göttlichen Prinzip, oder Leben, trennen möchte, wird als Sünde bezeichnet und kann als ein mentaler Meuchelmörder erkannt werden. Das sterbliche Gemüt möchte behaupten, daß das Böse gut sei und daß moralische Grundsätze überholt seien. Hier versucht der Irrtum, den Menschen von seinem göttlichen Prinzip zu trennen, ihn zu isolieren, seine Kraft zu verschwenden und ihn so zu zerstören. Eine Erscheinungsform dieses Bösen ist das eingeschläferte Gewissen — wenn man dazu verleitet wird, Dinge zu tun, die man normalerweise niemals tun würde. Dieser zerstörerische Einfluß hat sich in vielen Fällen sehr ungünstig auf die Stabilität der Familie ausgewirkt.

Das Heilmittel besteht darin, diesen Irrtum als unpersönlich zu sehen, den falschen Einfluß als das zu sehen, was er in Wirklichkeit ist, nämlich als hypnotische Suggestion, ihn gründlich zurückzuweisen und uns von ihm abzuwenden, zu einem klareren Begriff von Gottes Gegenwart und Führung hin. Durch Gebet können wir erreichen, daß sich unser Gewissen wieder regt, können wir eine deutlichere Grenze zwischen Gut und Böse ziehen und unsere Einheit mit Gott, dem göttlichen Gemüt, aufrechterhalten. Sünde zerstört sich selbst, aber dies bedeutet nicht, daß der einzelne dabei mit zerstört wird.

Wir dürfen niemals in unserem Denken oder Leben zugeben, daß der Mensch ein elender Sünder sei und der Verdammung unterliege. Diese irrige Theologie wird in der Christlichen Wissenschaft ganz und gar umgekehrt. Wir können uns von der Sünde lossagen und ihre Unwirklichkeit beweisen. Wir können zu der Erkenntnis des Heils gelangen, daß der Mensch das geliebte Kind Gottes ist und ewiglich unter der Obhut und Regierung der göttlichen Liebe steht. Dies ist zweifellos die Botschaft, die Christus Jesus der Menschheit brachte und die heute die Christliche Wissenschaft den Menschen bringt.

Noch eine weitere Form des mentalen Meuchelmörders erscheint als die Versuchung, „aufzugeben“. Aus dem einen oder anderen Grund mag man sich nutzlos, verlassen, enttäuscht fühlen. Man glaubt vielleicht, man habe sehr begrenzte Möglichkeiten, sei zu nichts fähig; man mag sich einem Urteil von Unheilbarkeit gegenübersehen oder einer Annahme, der man „entrinnen“ muß. Dies sind alles Formen derselben Lüge des sterblichen Gemüts. Sie müssen alle miteinander widerlegt werden. Wenn wir uns erneut klar vergegenwärtigen, daß Gott unendlich gut und der Mensch Gottes Kind ist, „Seiner Liebe Bild“ Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, Nr. 51;, wird dies den Mesmerismus der Hoffnungslosigkeit brechen. Es wird den einzelnen so aufrütteln, daß er neue und höhere Anschauungen von Gott und dem Menschen gewinnt, daß er auf der Hut ist vor falschen Suggestionen, sie entdeckt und sie zerstört.

Das Böse besitzt keine Macht. Das Gute ist unendlich, das einzige Gemüt. Selbstzerstörung hat keine logische Grundlage. Diese Lüge ist einfach nur das Geschwätz des falschen Sinnes, und wir sollten niemals zulassen, daß er irgend jemanden täuscht. Widerstehen Sie ihm, wie Jesus es tat, und behandeln Sie ihn als eine Versuchung und als nichts anderes.

Mit dem wissenschaftlichen Verständnis, das die Christliche Wissenschaft uns bietet, brauchen wir nicht der Urheber oder das Opfer des Bösen zu sein. Mit diesem Verständnis können wir den mentalen Meuchelmörder als einen „Lügner“ und den „Vater der Lüge“ Joh. 8:44. bloßstellen; wir können uns im Gebet und auf wissenschaftliche Weise von jedem hypnotischen Einfluß des Bösen oder jeder Anziehung des Bösen befreien. In dem einen Gemüt und in dem Menschen, der Gottes Ebenbild, die vollkommene geistige Idee dieses Gemüts, ist, gibt es kein selbstzerstörerisches Element — keinen Raum für Böses irgendwelcher Art.

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