Bevor ich mit der Christlichen Wissenschaft bekannt wurde, las ich die Bibel nicht, weil ich sie nicht verstand. Doch durch das Lesen des wunderbaren Buches von Mrs. Eddy, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, wurde mir die Bibel verständlicher, und ich lernte, wie unser Meister, Christus Jesus, lehrte. So tat sich mir die Bibel auf. Demütigen Herzens danke ich Gott für alle Seine Güte, die Er mir und meiner Familie in den mehr als dreiundvierzig Jahren unseres Studiums der Christlichen Wissenschaft zuteil werden ließ.
Ehe meine Eltern von der Christlichen Wissenschaft wußten, litt mein Vater dreizehn Jahre lang an Magenbeschwerden. Obwohl er verschiedene Ärzte aufgesucht und alle möglichen Heilmethoden angewandt hatte, wurde ihm nicht geholfen. Als er dem Verhungern nahe war, besuchte ihn ein Freund, der durch die Christliche Wissenschaft von einem krebsartigen Leiden an den Füßen geheilt worden war. Er sagte zu meinem Vater: „Auch du kannst dich mit dieser Wissenschaft befassen; sie wird dir gewiß helfen.“ Mein Vater tat dies. Er bat einen Ausüber der Christlichen Wissenschaft um Behandlung und war innerhalb von drei Wochen vollständig geheilt. Er lebte danach noch fünfunddreißig Jahre — er war gesund und glücklich und erlitt keinen Rückfall.
Nach der Heilung meines Vaters freute ich mich sehr, daß er im geistigen Verständnis Fortschritte machte. Ich sprach gern mit ihm über die Christliche Wissenschaft, die ich unbedingt studieren wollte. Auf den Vorschlag meines Mannes ritt ich achtzehn Kilometer auf einem Pferd in das Dorf, wo ein Ausüber wohnte. Was er mir über Gottes Gegenwart und Liebe erklärte, war so heilsam, daß ich an dem Tag von den Selbstmordgedanken, die mich drei Jahre lang geplagt hatten, und dem Gebrauch von Medikamenten frei wurde.
Als wir die Christliche Wissenschaft zwei Jahre studiert hatten, wurden wir auf eine harte Probe gestellt. Unser erkrankte eines Tages schwer an Lungenentzündung, woran er früher oft gelitten hatte. Er war drei Tage und zwei Nächte bewußtlos. Wir baten sofort einen Ausüber um Behandlung, lasen in der Bibel und in Wissenschaft und Gesundheit und beteten nach bestem Verständnis. Unsere Furcht war groß und der Kampf schwer. Fast alle unsere Nachbarn standen der Christlichen Wissenschaft ablehnend gegenüber, und sie verurteilten uns, weil wir keine ärztliche Hilfe in Anspruch nahmen. Wir gaben jedoch unser Vertrauen auf Gott nicht auf, sondern hielten um so mehr an Ihm fest, denn wir wußten, daß unser himmlischer Vater Seine Kinder nicht im Stich läßt.
Die Wendung trat ein, als wir durch die folgenden Worte in Wissenschaft und Gesundheit zutiefst inspiriert wurden (S. 206): „Schickt Gott Krankheit, und gibt Er der Mutter ihr Kind nur für die kurze Spanne einiger weniger Jahre, um es ihr dann durch den Tod zu entreißen? Schafft Gott von neuem, was Er schon geschaffen hat? In bezug auf diesen Punkt ist die Heilige Schrift sehr bestimmt, indem sie erklärt, daß Sein Werk fertig war — für Gott gibt es nichts Neues — und daß es gut war.“ Zur selben Zeit drehte sich der Junge auf die Seite und fiel in einen natürlichen Schlaf. Am nächsten Morgen ging er auf den Hof, um wie gewöhnlich zu spielen. Das war das Ende der Lungenentzündung. Sie war durch unser Vertrauen auf Gott ausgelöscht worden. Diese Heilung liegt nun schon mehr als zweiundvierzig Jahre zurück. Der Sohn blieb gesund, ist heute glücklich verheiratet und hat zwei liebe Kinder. Durch diese Heilung habe ich gelernt, wie groß die Gnade Gottes ist.
Unser jüngster Sohn hat ebenfalls viele Heilungen erlebt. Er wurde u. a. von sogenannten Kinderkrankheiten und einem Schlüsselbeinbruch geheilt. Alle diese Heilungen kamen durch Gebet zustande.
Ich bin dankbar, daß Gott Mrs. Eddy dazu führte, Gottesdienste, Sonntagsschulen, Lesezimmer, Vorträge und den Klassenunterricht vorzusehen. Die Teilnahme am Klassenunterricht hat mir starke geistige Sicherheit verliehen. Mitglied Der Mutterkirche zu sein bedeutet mir sehr viel, und durch die Mitarbeit in einer Zweigkirche bin ich gesegnet worden.
Ein Unterleibsleiden, das zuvor vom Arzt als Eierstockentzündung diagnostiziert worden war, wurde mit der Hilfe einer geduldigen Ausüberin geheilt. Es war keine schnelle Heilung. Doch sie trat plötzlich ein, als ein verstecktes Haßgefühl aufgedeckt wurde. Dies ist eine der vielen Heilungen, die ich in der Christlichen Wissenschaft erlebt habe. Für die selbstlose Hilfe der Ausüber werde ich immer dankbar sein.
Auch wurde eine Wunde, die sich unter der rechten Brust gebildet hatte, geheilt. In der Bibel lesen wir von Gott (Hab. 1:13): „Deine Augen sind zu rein, als daß du Böses ansehen könntest, und dem Jammer kannst du nicht zusehen!“ Ich erkannte, daß unsere Augen oder unsere mentale Anschauung von uns selbst so rein sein sollte, daß wir das Übel nicht als wirklich betrachten. Das war mir eine große Hilfe. Ich wuchs in geistigem Verständnis, bis die Furcht vor dem Zustand ausgelöscht war und ich die Wahrheit über mein vollkommenes geistiges Sein als Idee Gottes besser verstand. Dies führte zu einer vollständigen Heilung. Und keine Narbe blieb zurück.
Porto Alegre, RS, Brasilien
