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Wir sind Gottes Erben

Aus der Dezember 1979-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Viele Menschen glauben, sie hätten etwas Gutes oder Schlechtes geerbt. Aber gibt es tatsächlich ein Gesetz der Erblichkeit? Müssen wir Krankheit, begrenzte Fähigkeiten oder Leiden akzeptieren, weil wir denken, daß irgendein irriger Zustand durch unsere Eltern oder Vorfahren an uns weitergegeben wurde — irgendeine körperliche oder mentale Behinderung, der wir nicht entrinnen können? Im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft erklärt Mrs. Eddy nachdrücklich: „Erblichkeit ist kein Gesetz.“ Und etwas weiter unten sagt sie: „Im Verhältnis zu unserem Verständnis von der Christlichen Wissenschaft werden wir frei von der Annahme der Erblichkeit, der Annahme von Gemüt in der Materie oder dem tierischen Magnetismus.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 178;

Anstatt ein Gesetz zu sein, ist Erblichkeit demnach eine Annahme, eine mutmaßliche und spekulative Theorie, die sich auf das falsche Zeugnis der materiellen Sinne gründet. Sie ist ein angebliches Gesetz, das niemals wirklich existierte oder irgendwo auf jemanden einwirkte. Dieses mythische Gesetz ist die vom menschlichen Gemüt ersonnene Fälschung des wirklichen, geistigen Gesetzes der Vererbung oder Widerspiegelung, des göttlichen Gesetzes des Seins, wonach Gott unser Vater und unsere Mutter und der Mensch Sein geistiger Sprößling ist.

Die Bibel sagt: „Herr, du bist doch unser Vater!“ Jes. 64:7; Und sie schildert Gott auch als einen, der erklärt: „Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.“ 66:13; Christus Jesus bestand darauf, daß seine Nachfolger nur einen Vater aller anerkennen: „Ihr sollt niemand euren Vater heißen auf Erden; denn einer ist euer Vater, der im Himmel ist.“ Matth. 23:9;

Der Standpunkt des Meisters war geistig, nicht materiell. Er demonstrierte den Christus, die wahre Idee Gottes, und bewies, daß das einzig wahre Selbst des Menschen das Kind Gottes ist, der individualisierte Ausdruck des unendlichen Lebens und des Guten. Die Materie und das gottlose sterbliche Gemüt akzeptierte er niemals als den Ursprung des Menschen, und daher bewahrte er leicht seine Überlegenheit über alle ihre suggerierten Wirkungen, einschließlich des sogenannten Gesetzes der Erblichkeit. Sein klares Verständnis von der Gotteskindschaft des Menschen befähigte ihn, augenblicklich einen Mann zu heilen, der von Geburt an blind gewesen war. Dadurch bewies er, daß der Mensch als Gottes Widerspiegelung stets vollkommen ist. Der Mensch hat alles, was er braucht, um das zu sein, wozu Gott ihn erschuf. Die Intelligenz, die Gesundheit, die Stärke, der Friede und die Vollkommenheit Gottes werden vom Menschen als dem Kind oder Ebenbild des himmlischen Vaters widergespiegelt.

Gott ist die einzige Ursache. Er ist der einzige wirkliche Urheber des Menschen. Von Ihm erbt der Mensch nur Gutes. Für den wahren Menschen gibt es kein Gesetz der Erblichkeit. Erblichkeit ist eine absolut falsche Auffassung des fleischlichen Gemüts, denn das fleischliche Gemüt bildet sich ein, daß der Mensch in der Materie lebe, daß Leben und Intelligenz materiell seien, wohingegen der Mensch ein unkörperliches Wesen ist, das Ebenbild des Geistes, das in der Seele lebt, die Substanz der Wahrheit und die Weisheit des Gemüts widerspiegelt.

Mrs. Eddy schreibt: „Das göttliche Gemüt ist die einzige Ursache oder das einzige Prinzip des Daseins. In der Materie, im sterblichen Gemüt oder in physischen Formen ist keine Ursache vorhanden.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 262; Das göttliche Prinzip ist der allerhabene und einzige Gesetzgeber, dessen Gesetz dem Menschen all die Eigenschaften und charakteristischen Merkmale seines Schöpfers verleiht. Wir mögen einige Gott, dem Guten, unähnliche Eigenschaften ausdrücken, die wir geerbt zu haben glauben, aber das ist nicht das Ergebnis von Gottes Gesetz. Es ist vielmehr das Ergebnis davon, daß wir den falschen Glauben an Erblichkeit angenommen haben.

Wir können uns selbst ein Gesetz sein, indem wir uns weigern, den Irrtum zu glauben. Wenn all die menschlichen falschen Auffassungen erst einmal aufgedeckt worden sind, müssen sie unverzüglich ausgetrieben und durch die Wahrheit ersetzt werden. Gottes Gesetz der allmächtigen Harmonie ist allerhaben. Es geht von dem unfehlbaren göttlichen Prinzip aus und erhält den Menschen in ständiger Vollkommenheit. Es weist auch die scheinbare Tätigkeit seiner Fälschung zurecht und zerstört sie. Paulus erklärte: „Das Gesetz des Geistes, der da lebendig macht in Christus Jesus, hat mich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes.“ Röm. 8:2;

Der Mensch, der sich aus göttlichen Ideen zusammensetzt, ist unkörperlich. Er ist kein Sterblicher, nicht das Ergebnis einer langen Reihe menschlicher Vorfahren. Er ist nicht der Sprößling menschlichen Willens, noch hat er von menschlichen Eltern Krankheit, eine schwache Konstitution oder ein unbeständiges Wesen geerbt. Er ist Gottes geistiger Sprößling und besteht zugleich mit dem Eltern-Gemüt und ist gleich ewig mit ihm.

Leben ist Gott, Geist; daher spiegelt der Mensch die vollkommene Substanz des Geistes, der Wahrheit, des Lebens und der Liebe wider. Er ist nicht der Krankheit und dem Verfall unterworfen. In dem Universum der Wahrheit gibt es keinen Verfallsprozeß. Mißbildung, Unvollständigkeit oder Schwäche können sich unmöglich entwickeln. Der Mensch spiegelt das unwandelbare und unzerstörbare Wesen des Geistes wider. Vitalität, Kraft, Reinheit und jedes Element der Gesundheit gehören zu ihm. Der Mensch braucht nichts zu erlangen oder etwas hinzuzufügen, um sich vollkommen zu machen, denn er ist es schon. Noch ist er mit irgend etwas belastet, was entfernt werden muß. Nichts kann dem hinzugefügt oder von dem weggenommen werden, was Gott gemacht hat.

Sind wir vielleicht versucht zu glauben, daß wir Stimmungen unterworfen seien, Augenblicken der Depression und Entmutigung, schlechter Laune, Gedanken der Furcht und Kritik, weil irgendein Familienangehöriger diese Annahmen ausgedrückt haben mag? In Wirklichkeit erbt der Mensch nicht diese Annahmen, denn Gemüt hat sie nie gemacht, und „Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Zucht“ 2. Tim. 1:7;. Als die Widerspiegelung der göttlichen Liebe ist der Mensch naturgemäß Gott gehorsam. Wenn wir dies verstehen, wird es für uns natürlich, die Eigenschaften der Liebe in Selbstlosigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht auszudrücken. Der wirkliche Mensch braucht die Eigenschaften der Liebe nicht zu erwerben, denn sie sind gottverliehen, das Geschenk des himmlischen Vaters an alle Seine Söhne und Töchter. Gottes herrliches Erbe ist das Gute, das allen Seinen Kindern überall zuteil wird.

Wenn die göttlichen Eigenschaften in unserem Denken erscheinen und wir sie getreulich im täglichen Leben zum Ausdruck bringen, geben sie uns Macht, unser menschliches Leben in Übereinstimmung mit dem zu halten, was sich in unserer gottverliehenen geistigen Identität entfaltet. Mrs. Eddy ermutigt uns, unser Verständnis von der ewigen Gotteskindschaft des Menschen praktisch anzuwenden. Sie schreibt: „Es ist möglich und die Pflicht des Menschen, das Gewicht seiner Gedanken und Handlungen so in die Waagschale der Wahrheit zu werfen, daß er immer auf der Seite mit seinem Schöpfer gefunden werde, nicht gleichen Gewichtes mit Ihm, doch — in der göttlichen Wissenschaft — durchaus der vollen Bedeutung dessen gewahr, was der Apostel meinte, wenn er sagte: ‚Der Geist selbst gibt Zeugnis unserm Geist, daß wir Gottes Kinder sind. Sind wir aber Kinder, so sind wir auch Erben, nämlich Gottes Erben und Miterben Christi.‘ “ Vermischte Schriften, S. 46.

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