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Wenn Ihr Ehepartner untreu ist

Aus der Dezember 1979-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es gibt eine Lösung, denn Gott ist Liebe und Liebe stillt jede menschliche Not — sie tut es ganz gewiß. Die Lösung kann Ihnen das größte geistige Wachstum abverlangen, das je von Ihnen gefordert worden ist. Es gibt keine Formeln. Es gibt keine Patentlösungen, wenn ein Ehemann oder eine Ehefrau dem Ehebund untreu geworden ist. Es gibt jedoch Hilfe für den Ehepartner, dem Unrecht geschehen ist.

Wenn ein Ehemann oder eine Ehefrau Verdacht geschöpft oder erfahren hat, daß sich der Partner des Ehebruchs schuldig gemacht hat, mag die menschliche Versuchung groß sein, darauf zu reagieren — mit einem Verhalten, das auf Zorn, Furcht, verletzten Gefühlen oder Zweifeln beruht. Aber die von der Liebe dargebotene Hilfe liegt in einer aufrichtigen Empfänglichkeit für die geistigen Tatsachen, und nicht in einer Reaktion auf menschliche Umstände. Je mehr wir die geistigen Tatsachen erkennen, desto klarer sehen wir, welche menschlichen Schritte am besten sind. Welche geistigen Tatsachen müssen nun erkannt werden? Es gibt viele. Die Christliche Wissenschaft zeigt jedoch, daß einige der grundlegenden die Erkenntnis einschließen, daß Ihre Beziehung zu Gott intakt — vollständig und nicht unterbrochen — ist; daß das Böse immer unpersönlich ist; daß ein Verständnis der geistigen Bedeutung von Kirche ein heilender Faktor in Ihrem Leben und darin sein kann, wie Sie über Ihren Ehepartner denken.

Obgleich es so aussehen mag, als ob die Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Ehepartner in die Brüche gegangen sei, so besteht die eigentliche Herausforderung in der Annahme, Sie seien von Gott getrennt worden. Eine menschliche Reaktion stärkt die Annahme, daß es sich um ein Problem zwischen Ihnen und einer anderen sterblichen Persönlichkeit handele. Geistige Empfänglichkeit ebnet den Weg für eine Lösung, die Ihre beständige Beziehung zu Gott deutlicher offenbart.

Welcher Art ist nun unsere Beziehung zu Gott? Gott ist das Leben des Menschen, sein Gemüt, seine Seele, seine Liebe. Daher wird in erster Linie Ihr Verständnis Ihrer Beziehung zu Gott auf die Probe gestellt. Untreue beansprucht, sie könne Ihr Leben aus dem Gleichgewicht bringen, Sie Ihres inneren Friedens, Ihrer Freude und Ihrer zärtlichen Gefühle berauben. Akzeptieren wir diesen zerstörerischen Anspruch, kann unsere Beziehung zu Gott und somit unser Ausdruck göttlicher Eigenschaften getrübt werden. Wenn wir aber die Tatsachen über Gott und den Menschen anerkennen, wird die Annahme geheilt, daß der Mensch, die Wirkung, von Gott, der einzigen Ursache, getrennt werden könne.

Gott ist Seele; und der Mensch ist die Widerspiegelung der Seele. Der Mensch bringt die Freude, Reinheit und Harmonie der Seele zum Ausdruck. Sie können niemals von Gott getrennt werden. Der sterbliche Begriff von Untreue kann keine Trennung zwischen Seele und ihrer Idee hervorrufen. Das Böse kann niemals einen Keil zwischen den Menschen und seine vollkommene Quelle der Sicherheit, Freude und des Friedens treiben. Wenn wir verstehen lernen, daß Untreue — selbst wenn unser Ehepartner ihren Ansprüchen erlag — von uns verlangt, unsere eigene geistige Identität in ganz besonderem Maße zu verteidigen, werden wir wahrscheinlich eher erkennen, welche Schritte am besten unternommen werden sollten, um dieser Herausforderung entgegenzutreten. Die beste Lösung wird sich zeigen, wenn wir unsere eigene Beziehung zu Gott verstehen.

Das Böse hat niemals seinen Ursprung im Menschen. Wenn wir glauben, ein Mensch sei böse, bezweifeln wir, daß er ein Mensch ist. Wir sehen ihn als einen Sterblichen. Dem Bösen öffnen wir Tür und Tor, wenn wir es als persönlich betrachten und ihm eine Basis geben, von der aus es wirken kann. Wenn wir etwas von Gottes Allheit erfassen, lassen wir uns weniger von den Ansprüchen des Bösen beeindrucken. Der Partner, der untreu geworden ist, ist niemals der Ursprung des Bösen — er ist das Opfer des Bösen.

Gewöhnlich erkennt das Opfer tatsächlich nicht, was zu seinem falschen Verhalten geführt hat. Vielleicht ist er der Meinung, daß körperliche Anziehung die Ursache seiner Untreue gewesen sei. Es gibt jedoch noch andere heimtückische Annahmen, denen man entgegentreten muß. Neid, der Glaube an Astrologie, falsche Theologie oder mentale Malpraxis mögen behaupten, sie könnten sein Leben beherrschen. Auf keinen Fall ist das Böse jemals „im“ Ehepartner. Da das Böse tatsächlich unpersönlich ist, kann wissenschaftlich nachgewiesen werden, daß es keine Person ist. Das Böse kann zerstört werden. Das Böse wird durch die Annahme genährt, daß Gott abwesend sei — daß die Sünde sich in Gottes Allheit eingeschlichen habe. Das Böse wird dadurch zerstört, daß wir zunächst in unserem eigenen Leben die allerhabene Macht des einen Gemüts, des einen Lebens und der einen Liebe beweisen.

Wenn wir die geistige Bedeutung von Kirche besser verstehen, kann dies einen heilenden Einfluß auf eine gefährdete Ehe ausüben. Mrs. Eddy definiert „Kirche“ in ihrer endgültigen geistigen Bedeutung als den „Bau der Wahrheit und Liebe; alles, was auf dem göttlichen Prinzip beruht und von ihm ausgeht“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 583;. Wenn das Fundament einer menschlichen Verbindung zu bröckeln beginnt, bedarf es wahrscheinlich der Stütze geistiger Erkenntnisse über die Bedeutung von Kirche — der Kraft, die zu einem geistigen Bau gehört. Kirche ist substantiell. Alles, was von Prinzip ausgeht, ist beständig und stabil.

Diese von Gott ausgehenden Wahrheiten zu lieben kann eine Kluft in zwischenmenschlichen Beziehungen heilen. Auf Zion Bezug nehmend, weist Jesaja auf die Substantialität der geistigen Bedeutung von Kirche selbst hin. Er schreibt: „Darum spricht Gott der Herr: Siehe, ich lege in Zion einen Grundstein, einen bewährten Stein, einen kostbaren Eckstein, der fest gegründet ist.“ Jes. 28:16; Der Begriff von einem geistigen Fundament ist für wahre Stabilität unerläßlich. In dem Maße, wie wir verstehen, daß „der Bau der Wahrheit und Liebe“ unser Leben segnet, erleben wir seine heilende Wirkung. In ihrem Glossarium biblischer Ausdrücke in Wissenschaft und Gesundheit stellt Mrs. Eddy die geistige und die materielle Bedeutung des Wortes „Zion“ gegenüber. Die Definition lautet: „Zion. Geistige Grundlage und geistiger Bau; Inspiration; geistige Stärke. Leere; Treulosigkeit; Verwüstung.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 599.

Sollte sich in unserer Ehe im Gegensatz einem soliden, geistigen Fundament ein Element der Untreue zeigen, können wir immer unser geistiges Verständnis von Kirche vertiefen. Wir können unser eigenes Leben von den stabilisierenden Kräften dessen beeinflussen lassen, „was auf dem göttlichen Prinzip beruht und von ihm ausgeht“. Wenn wir für den Christus — Gottes reine Botschaft an den Menschen — empfänglich sind, lernen wir, daß unsere wahre Beziehung geistig ist und von dem Bau der Liebe gesegnet wird. Dann entdecken wir, daß eine stabilisierende und heilende Gegenwart auf unser Leben einwirkt.

Wahrheiten wie diese lenken — wenn wir über ihnen beten und sie lieben — unsere Entscheidungen in die beste Richtung. Ein ausreichendes Verständnis unserer eigenen Beziehung zu Gott, das Eingeständnis, daß das Böse unpersönlich ist, und Empfänglichkeit für die Segnungen der Kirche werden uns notwendigen geistigen Einblicke vermitteln, um geeignete Schritte unternehmen zu können, wenn ein Ehepartner untreu geworden ist.

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