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Die Familie — eine Gelegenheit zum Wachstum

Aus der Januar 1980-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Sachverständige, die sich mit Familienproblemen befassen, erkennen, daß diese wichtige Einrichtung sich in einer Zeit des sozialen Wandels befindet. Furcht, Depression, defensive Starrköpfigkeit und Proteste führen mit alarmierender Häufigkeit zu Spannungen zwischen Familienmitgliedern. Folgende Fragen bedürfen dringend einer Antwort: Wie können wir die Familienprobleme lösen? Gibt es eine neue und bessere Auschauung vom Familienleben? Wie finden wir echte Liebe und Freiheit von Furcht, Druck und Ungewißheit?

Schwierigkeiten im Familienleben in allen Kulturen sind hauptsächlich auf Unwissenheit über die wahre Ursache des Seins zurückzuführen. „[Ihr] werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen“  Joh. 8:32;, sagte Jesus. Mrs. Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit: „Bürger der Welt, nehmt die herrliche, Freiheit der Kinder Gottes' an und seid frei! Das ist euer göttliches Recht. Nicht das göttliche Gesetz, sondern die Illusion des materiellen Sinnes hat euch gebunden, eure freien Glieder umgarnt, eure Fähigkeiten gelähmt, euren Körper geschwächt und die Tafel eures Seins entstellt.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 227;

Es sind die Fesseln des Materialismus, wie z. B. moralische Laxheit, Heuchelei, Vorurteil, Neid, Eifersucht und Furcht, die Familien unglücklich machen. Die Familienmitglieder, die geistige Werte anerkennen und danach streben, in Übereinstimmung mit dem göttlichen Prinzip, Liebe, zu leben, werden viel zur Verbesserung unserer sozialen Systeme beitragen. Sie werden wahre Werte vermitteln und das Streben nach materieller Befriedigung mindern.

Oft schauen wir auf die Familie, um vor der unpersönlichen, von Computern beherrschten Welt Ruhe und Sicherheit zu finden. Die Materie, alles Physische, ist einem dauernden Wandel unterworfen. Daher kann sie keine dauernden und tiefgründigen Lösungen bieten. Wahre Sicherheit kann nur auf einer geistigen Grundlage gefunden werden. Nur das Geistige trägt das Wesen des Ewigen in sich. Wahre Liebe und Freiheit können nur in jener Familie erlebt werden, die zur Vergeistigung des Denkens und Handelns hinstrebt.

Was sagt die Christliche Wissenschaft über die Bedeutung der Familie für den einzelnen und für die Gesellschaft?

Der Christliche Wissenschafter, der für eine Familie zu sorgen hat, trachtet danach, Gott, Geist, als den einzig wahren Ursprung des Seins, als den einzigen Vater und die einzige Mutter anzuerkennen. Wenn wir von diesem göttlichen Elterngemüt ausgehen, können wir Güte, Geduld, Demut und Liebe demonstrieren. Diese Eigenschaften überwinden Sinnlichkeit, Begrenzungen und Selbstsucht. Auf diese Weise bietet uns die Familie eine besondere Gelegenheit, individuell und kollektiv zu lernen und zu wachsen.

Ein harmonisches Familienleben hängt zum großen Teil von der Einstellung der Eheleute ab. Viele fanden es hilfreich, über die folgenden Fragen nachzudenken: Betrachte ich meinen Ehepartner als den Mittelpunkt meines ganzen Lebens, und lebe ich nur für ihn? In diesem Falle werden sich alle meine Gedanken um die andere Person und mich selbst drehen. Verehrung der Person bedeutet Knechtschaft, denn sie lenkt das Denken vom göttlichen Prinzip ab, dem Ursprung all jener Eigenschaften, die wahre Kameradschaft ausmachen.

Verlange ich von meinem Ehepartner, daß er mich so umsorgt, wie es meine Eltern entweder getan oder zu tun versäumt haben? Wir sollten nicht von Personen erwarten, daß sie uns das geben, was wir nur von Gott empfangen können.

Bin ich mir im klaren darüber, was Liebe wirklich bedeutet? Liebe ist nicht körperliche Anziehung, und sie hängt nicht von Personen oder der Gemütsverfassung ab. Gott ist Liebe, unparteiisch wie die Sonne, die auf jeden scheint und ihr Licht aus sich selbst, nicht von Quellen außerhalb ihrer selbst, erhält. Die Liebe, die von der göttlichen Liebe kommt, ist für jeden überall vorhanden.

Bringe ich in der Partnerschaft der Ehe die universale Liebe Gottes zum Ausdruck? Lerne ich, jeden in diese Liebe einzuschließen? Mrs. Eddy sagt: „Das Heim ist der liebste Fleck auf Erden, und es sollte der Mittelpunkt, wenn auch nicht die Grenze der Neigungen sein.“  ebd., S. 58.

Wenn wir wahre Selbstachtung durch Fragen wie diese gewonnen haben, wenn wir uns selbst als die Widerspiegelung des göttlichen Ego sehen, wird der nächste Schritt sein, den anderen Familienangehörigen unsere Achtung entgegenzubringen, die in ihrem wahren Sein ein Ausdruck desselben Ego sind. Dadurch werden wir vom Wetteifern, von Verstellung und vom Rollenspielen frei. Das eine göttliche Ego, wenn verstanden, führt zu Zusammenarbeit, Selbstdisziplin, Zuversicht, gegenseitiger Rücksichtnahme und Reinheit.

Diese Einstellung gewährleistet Gerechtigkeit für alle Familienmitglieder, für Eltern und Kinder. Jedes Mitglied sieht die anderen als gleichwertige Widerspiegelungen Gottes und entwickelt auf diese Weise zwischenmenschliche Beziehungen ohne einen Kampf um Herrschaft und ohne sich einer Knechtschaft zu unterwerfen. Niemand nimmt von anderen Besitz, sondern jeder trägt zur Entfaltung der anderen bei und läßt sie ihr eigenes Leben führen.

Die Frau und der Mann werden z. B. ihren eigenen individuellen Ausdruck des göttlichen Prinzips entfalten. Der Nachdruck sollte auf der gleichwertigen Selbstregierung von Männern und Frauen liegen. Es geht nicht darum, daß die Frau männlicher oder der Mann weiblicher werden sollte, sondern daß beide als die individuellen Widerspiegelungen Gottes angesehen werden, die sie in Wirklichkeit sind. Die Erkenntnis dieser Wahrheit macht jeden — Frau und Mann — zu einem unabhängigen, fähigen Partner in der Ehe.

Dann werden Ehepartner nicht wie siamesische Zwillinge sein, miteinander verwachsen, sondern jeder wird seine eigene Individualität entwickeln. Ihr gemeinsames Band ist Geistigkeit, die alle Familienmitglieder verbindet. Eltern mit dieser gemeinsamen geistigen Grundlage werden darauf bedacht sein, ihre Kinder nicht in tyrannischer Weise zu erziehen oder sich nur durch bloße menschliche Erwägungen leiten zu lassen. Geistig gesehen, nimmt das Kind eine gleichwertige Stellung ein. Die Eltern stellen fest, daß sie durch Achtung und Vertrauen die Liebe der Kinder gewinnen.

Christus Jesus war das vollkommene Beispiel. Wenn wir ihm folgen, stufen wir unsere Mitmenschen niemals als alt oder jung ein; wir werden vielmehr in jedem einzelnen die volle Widerspiegelung des göttlichen Ego erkennen, die zu allen Zeiten mit allem versorgt ist. Eltern werden, wenn sie in Übereinstimmung mit seinem Beispiel leben, ihre Kinder Gehorsam gegen das moralische und geistige Gesetz lehren.

Durch den Fortschritt in unserem Bemühen um Vergeistigung erkennen wir die göttliche Herrschaft, und wir unterstellen uns ihrer Führung. Dann ist es ein freudiges Erlebnis, gemeinsam zu wachsen. Die Familie trägt dann wesentlich zur Freiheit des einzelnen und der ganzen Menschheit bei.

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