Die Annahme, der Mensch sei ein hilfloser Sterblicher und befinde sich außerhalb der Geborgenheit der Liebe Gottes, ist die Ursache aller Furcht. Aber die Bibel gibt uns Gottes Versicherung: „Fürchtet euch nicht und erschrecket nicht! Habe ich's dich nicht schon lange hören lassen und es dir verkündigt? Ihr seid doch meine Zeugen! Ist auch ein Gott außer mir? Es ist kein Fels, ich weiß ja keinen.“ Jes. 44:8; Gott ist Liebe, allerhaben, allschöpferisch, immer gegenwärtig. Alles, was Gott erschafft, spiegelt die göttliche Liebe wider, die Allmacht, die uns leitet und versorgt.
Furcht deutet Unwissenheit an, sie ist eine Reaktion auf etwas, was wir nicht verstehen, ein Festhalten an dem Glauben, wir seien Schicksalsschlägen hilflos ausgeliefert. Gott, das göttliche Gemüt, kennt keine Furcht; daher kommen Furchtgedanken weder von Gott, noch sind sie unsere eigenen Gedanken. Sie beruhen lediglich auf einer falschen Annahme — der Annahme vom Leben in der Materie. Die Christliche Wissenschaft zeigt uns, daß der Mensch als das Ebenbild Gottes rein geistig ist. Dieser von Gott erschaffene Mensch ist der Ausdruck des göttlichen Lebens. Der Schöpfer des Weltalls hat niemals etwas Ihm Unähnliches erschaffen; daher muß der wirkliche Mensch geistig und vollkommen sein.
Dualismus ist die Wurzel der Sünde. Er ist die falsche Annahme, daß Gott, der Liebe, ja das unendliche Gute ist, auch das Böse geschaffen hat. Die Menschen glauben im allgemeinen, daß der Körper sie durch materielle Gefühle beherrsche — daß Leben in der Materie sei. Sie beugen sich einer Krankheit oder einer anderen Schwierigkeit, weil sie annehmen, es sei eine Strafe, die ihnen Gott auferlegt habe. Dies ist jedoch ein falscher Begriff von Gott. Gott, der Wahrheit ist, unser alliebender Vater-Mutter Gott, gibt uns keine Krankheit, noch irgendein anderes Übel.
Furcht beruht u. a. auf dem Glauben an Erbkrankheiten oder Leiden, die als unheilbar bezeichnet werden. Wir können uns die Wahrheit vergegenwärtigen, daß es in der Schöpfung Gottes keine vererbten Krankheiten und keine schlechten Charaktereigenschaften gibt. Der Mensch ist als der Ausdruck Gottes nicht hilflos; er ist nicht an die Materie oder die lügenhaften Ansprüche einer sterblichen Natur gefesselt. Ein klares geistiges Verständnis dieser Wahrheit hat eine augenblicklich heilende, befreiende Wirkung. Es hilft uns, aus dem sterblichen Traum von Krankheit und Schmerzen zu erwachen. Mrs. Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit: „Ein materieller Körper drückt nur ein materielles und sterbliches Gemüt aus. Dieser Körper gehört einem sterblichen Menschen, und er macht ihn harmonisch oder unharmonisch, je nach den Gedankenbildern, die er ihm aufprägt.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 208;
Krankheit hat keine Intelligenz, sich selbst zu erschaffen oder zu erhalten. Nur die sterbliche Unwissenheit oder Furcht läßt die Krankheit erscheinen. Wenn jemand denkt, er sei ganz und gar in Furcht vor dem Irrtum eingehüllt, kann er sich statt dessen klarmachen, daß Gott Liebe ist, immer gegenwärtig und allmächtig. Wenn wir zu viel über unseren Körper nachdenken, stärken wir unseren Glauben an das Leben in der Materie. Durch den geistigen Sinn jedoch erkennen wir, daß Gott Leben ist. Wir brauchen daher nie um unser Leben zu fürchten, denn wir sind in Gott geborgen.
Vor vielen Jahren fühlte ich die Symptome derselben Krankheit, an der ein naher Verwandter von mir gestorben war. Die Krankheit war als unheilbar bezeichnet worden. Durch die Christliche Wissenschaft lernte ich verstehen, daß Gott, Geist, der einzige Schöpfer und die Materie eine Lüge ist. Die Materie ist das vermeintliche Gegenteil von Gott und hat keine Intelligenz, etwas zu erschaffen. Mir wurde klar, daß ich von dem Nichts, das die Materie ist, nichts ererben konnte, denn Gott ist der ewige Ursprung des geistigen Menschen. Mrs. Eddy erklärt: „Der Mensch ist nicht Materie; er besteht nicht aus Gehirn, Blut, Knochen und anderen materiellen Elementen.“ Und im selben Abschnitt fügt sie hinzu: „Der Mensch ist geistig und vollkommen, und weil er geistig und vollkommen ist, muß er in der Christlichen Wissenschaft also verstanden werden.“ ebd., S. 475;
Als die Furcht vor einer vererbten Krankheit aus meinem Denken ausgerottet war und ich täglich meine geistige Identität als das Ebenbild Gottes, des Geistes, beanspruchte, trat die Heilung ein. Die Krankheit verschwand.
Wenn wir richtig denken, lassen wir das Licht des Christus, der Wahrheit — das Licht der geistigen Vollkommenheit —, in unser Bewußtsein einströmen. Auf diese Weise vertreiben wir alle dunklen Einflüsterungen von Angst und Zweifel. Der Mensch ist dazu geschaffen, Gott in aller Vollkommenheit, Gesundheit und Freude widerzuspiegeln. Wir können unser gottverliehenes Erbe alles Guten und unsere Freiheit von falschen Ansprüchen beanspruchen und demonstrieren, denn jede Annahme kann durch das Bewußtsein der Wahrheit berichtigt und geheilt werden. Im zweiten Brief an Timotheus lesen wir: „Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Zucht.“ 2. Tim. 1:7; Gott kennt nur Harmonie; darauf können wir bauen.
Was auch immer der Augenschein der materiellen Sinne sein mag, wir können der göttlichen Führung rückhaltlos vertrauen. Wenn wir wissen, daß wir Gottes Ideen, Seine Erben, sind, können wir stets unsere Sicherheit in Gott, der Quelle des wahren Lebens und alles Guten, beweisen. Mrs. Eddy unterweist uns: „Halte das Denken beständig auf das Dauernde, das Gute und das Wahre gerichtet, dann wirst du das Dauernde, das Gute und das Wahre in dem Verhältnis erleben, wie es deine Gedanken beschäftigt.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 261; Ein Verlangen nach dem geistig Guten, ein Sehnen, Gott, unseren himmlischen Vater, über alles zu lieben, ist Gebet, das Befreiung und wahren Frieden bringt. Christus Jesus sagte: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben.“ Joh. 14:6. Mit diesen Worten wies er auf seine göttliche Mission hin. Er wußte und bewies, daß die Menschen von Furcht, Krankheit, Leid und Sünde erlöst werden können.
Die Allmacht Gottes, der Liebe, ist die einzige heilende Kraft. Er ist der Geber des unendlichen Guten. Die unauflösliche Beziehung des Menschen zu Gott ist geistig und unvergänglich; und wenn wir dies erkennen, überwinden wir die Furcht.
