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Drei wesentliche Punkte beim Heilen

Aus der April 1980-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Christliche Wissenschafter ist ein Heiler! Dies ist sein Daseinszweck. Die „Historische Skizze“ im Handbuch Der Mutterkirche von Mary Baker Eddy stellt fest: „In einer Versammlung der Vereinigung Christlicher Wissenschafter am 12. April 1879 wurde auf Antrag von Mrs. Eddy beschlossen, eine Kirche zu gründen, die den Zweck haben sollte, die Worte und Werke unseres Meisters in Erinnerung zu bringen und dadurch das ursprüngliche Christentum und sein verlorengegangenes Element des Heilens wiedereinzuführen.“ Handb., S. 17;

Dadurch, daß Mrs. Eddy die Wiedereinführung des ursprünglichen Christentums mit seinem Heilen ihrer Kirche zum Ziel setzte, hat sie dies auch ihren Nachfolgern zum Ziel gesetzt. Es war ihre Heilarbeit und die der frühen Pioniere in der Christlichen Wissenschaft, die als Grundlage für die Errichtung der Kirche Christi, Wissenschafter, diente. Es war die fortgesetzte Heiltätigkeit der Christlichen Wissenschafter, die zum Bau christlich-wissenschaftlicher Kirchen in der ganzen Welt führte. Und es ist die gleiche Heiltätigkeit, die diese Lehre weiterhin verbreiten wird, solange die Menschheit der Heilung bedarf.

Als ich kürzlich auf dem Lande unterwegs war, war ich beeindruckt von der Vielzahl der Berge und ihrem saftig grünen Teppich aus frischem Frühlingsgras. Es schienen Tausende von Bergen und darauf Tausende von Kühen zu sein. Ich mußte immer wieder an den Vers aus den Psalmen denken: „Denn alles Wild im Walde ist mein und die Tiere auf den Bergen zu Tausenden.“ Ps. 50:10;

Im Frühjahr kann man das zarteste Gras oben auf den Bergen finden. Und obwohl auf dem Weideland in den Tälern das Gras üppig wuchs, schien das Vieh doch immer auf den Hügeln zu sein oder sich dorthin zu bewegen und die Bergwiesen mit ihrem zarten Gras abzuweiden.

Mrs. Eddy sagt uns: „In der bildlichen Übertragung von dem göttlichen Gedanken auf den menschlichen sind Fleiß, Schnelligkeit und Beharrlichkeit gleichwie, die Tiere auf den Bergen zu Tausenden‘. Sie tragen die Last ernsten Entschlusses und halten mit dem höchsten Vorsatz Schritt.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 514;

Diese drei Eigenschaften des Denkens, auf die Mrs. Eddy Bezug nimmt, helfen uns, die Tragweite moralischer und geistiger Errungenschaften zu definieren, die beim Heilen wesentlich sind. Mit Fleiß kann man sich gründlich auf die christusgleiche Art des Heilens vorbereiten. Mit Schnelligkeit kann man seine Gelegenheiten und Fähigkeiten nutzen, um zu heilen. Mit Beharrlichkeit kann man sich der Segnungen erfreuen, die aus der Heilung der Probleme der Menschheit erwachsen.

Was wir lieben, tun wir auch fleißig! Einige der Synonyme für „fleißig“ sind geschäftig, emsig, unermüdlich. Im zweiten Brief an Timotheus empfiehlt Paulus seinem Mitarbeiter eine solche Haltung: „Befleißige dich, vor Gott dich zu erzeigen als einen rechtschaffenen und unsträflichen Arbeiter, der da recht austeilt das Wort der Wahrheit.“ 2. Tim. 2:15; Fleiß ist eine wesentliche Eigenschaft, die für die Heiltätigkeit in der Christlichen Wissenschaft kultiviert werden muß.

Beherrschung eines jeden Gebietes schließt üblicherweise das Studium seiner Theorie und Lehre ein. Doch das bedeutet weit mehr, als lediglich zu lesen und zu versuchen, Information aufzunehmen. Der Christliche Wissenschafter gibt sich nicht mit den Fakten zufrieden, sondern erforscht sorgfältig ihre praktische Anwendung. Das menschliche Leben ist ein Laboratorium, in dem wir unser wachsendes Verständnis von Gott und dem Menschen auf die Schwierigkeiten anwenden können, mit denen wir und die, denen zu helfen wir gebeten werden, konfrontiert sind. Wenn wir fleißig die Lehren der Christlichen Wissenschaft studieren und unser Verständnis von ihnen ihnen anwenden, werden wir in der Kunst des Heilens Fortschritte machen.

Manchmal jedoch scheinen gewisse ungelöste Probleme wie ein riesiger Berg vor uns aufzuragen. Seien wir wachsam, daß wir hier eine Gelegenheit sehen, neue Höhen geistigen Verständnisses zu erreichen. Ein Bergsteiger kann seine Fertigkeit im Bergsteigen vergrößern, doch der Berg, den er besteigen will, kann nicht größer werden. Ungeachtet dessen, wie groß eine Schwierigkeit zu sein scheint, wir können geistig wachsen. Christus Jesus verheißt uns: „Wenn ihr Glauben habt und nicht zweifelt. .. wenn ihr werdet sagen zu diesem Berge: Hebe dich auf und wirf dich ins Meer! so wird's geschehen.“ Matth. 21:21; Es scheint, als ob wir zu oft mit Besorgnis auf einen Irrtum starrten, anstatt wahrzunehmen, wie sich unser geistiges Verständnis vergrößern kann. Denn wenn dieses Verständnis zunimmt, wird auch die scheinbare Größe des Irrtums aus der rechten Perspektive gesehen werden. Er verschwindet dann, denn der Irrtum ist nichts vor der Wahrheit.

Jede Schwierigkeit, auch wenn sie riesenhaft zu sein scheint, ist nur eine Ansammlung unberichtigter falscher Annahmen. Diese sind immer der berichtigenden Tätigkeit der Wahrheit unterworfen. Jegliche Form des Irrtums kann durch das Wirken des Christus, der Idee der Wahrheit, im menschlichen Bewußtsein berichtigt werden. Die Unmittelbarkeit des Christus — die Macht und Gegenwart Gottes, die jede falsche Vorstellung korrigieren kann — ist immer zur Hand, um von uns erlebt zu werden, denn Gott ist niemals abwesend, und Sein Ausdruck ist immer gegenwärtig.

Wenn eine Schwierigkeit ernster erscheint, liegt der Grund vielleicht darin, daß sie nicht schnell genug abgewiesen wurde. Schnelligkeit bedeutet Bereitschaft, prompt zu handeln. Schnelligkeit ist ein weiterer wichtiger Punkt beim Heilen, ob man nun für sich selbst oder für jemand anders arbeitet. Sobald eine falsche Einflüsterung erscheint, ist der Zeitpunkt gekommen, ihr mit allem, was wir von der Vollkommenheit Gottes und der Falschheit des Bösen wissen, zu begegnen.

Lassen wir nicht zu, daß sich eine falsche Annahme im Denken festsetzt. Entwurzeln wir sie durch die Wahrheit. Wahrheit ist sich stets ihrer eigenen Vollkommenheit und der Unversehrtheit ihres Ausdrucks, des Menschen, bewußt. Dies schließt von vornherein aus, daß ein Irrtum wirklich sei oder Versuche könne. Wir haben Erfolg beim Heilen, wenn wir die Versuche des Irrtums, sich geltend zu machen, schnell erkennen, und ebensoschnell die spezifischen Wahrheiten über Gott und den Menschen anwenden, die die Schwierigkeiten berichtigen. Wir können jedoch mit Bestimmtheit wissen, daß jede irrige Annahme, unabhängig von ihrer Dauer, nur eine Einflüsterung ist, ein unerleuchteter Gedanke, der gegenüber dem Licht und der Macht der Wahrheit und Liebe ohnmächtig ist.

Ein bei Dunkelheit Reisender wird oftmals von dem Licht getröstet, das in Fenstern und Hauseingängen scheint. Wenn er Hilfe braucht, wird er vielleicht hineingehen — er wird kein dunkles Gebäude ansteuern, sondern eines, wo Licht brennt. Lassen Sie das Licht des Christus in Ihrem Bewußtsein leuchten, und die, die der Heilung und des Trostes bedürfen, werden sich an Sie wenden, und Sie werden in der Lage sein, ihnen sofort zu helfen. Geistiges Licht vertreibt die Dunkelheit und offenbart die Vollkommenheit von Gott und Mensch.

Doch manchmal mögen sich Einflüsterungen präsentieren wie z. B.: „Ich habe nicht das Licht, das anzieht oder heilt. Wer bin ich denn, daß ich ein Heiler sein könnte? Andere haben mehr Verständnis; ich überlasse es ihnen zu heilen.“ Was wäre geschehen, wenn David sich von solchem sterblichen Denken hätte beeinflussen lassen? Goliath hätte sich behaupten können. David trat der Herausforderung des Irrtums schnell entgegen, obgleich dieser Anspruch auf monumentale Ausmaße erhob — er trat der verlogenen Behauptung entgegen, der Irrtum sei der Wahrheit überlegen. Tatsächlich ist eine ungeheure Suggestion nicht wirklicher oder mächtiger als eine unbedeutende. Goliaths — Argumente von der Macht und Bedrohlichkeit der Materie —, wie anmaßend sie auch sind, sind nur falsche Annahmen.

Wie David, der Hirtenknabe, kann sich der Heiler vergangene Siege über das Böse, wie geringfügig sie auch sein mögen, in Erinnerung rufen, um auch auf allen anderen Gebieten die Gewißheit eines Sieges über das Böse zu erlangen. Es ist die gleiche Tätigkeit und Macht der Wahrheit, die in der größeren wie auch in der kleineren Herausforderung am Wirken ist. Der Christus, oder der Ausdruck der Wahrheit, ist immer in der Lage, jegliche Disharmonie zu berichtigen. Es ist keine persönliche Fähigkeit oder Kraft, es ist die Gegenwart und Macht Gottes, die wir durch Gebet zum sofortigen Wirken bringen können. Aber es ist unsere persönliche Verantwortung, an diesen göttlichen Einfluß zu appellieren, indem wir unser Denken und unser Leben mit ihm in Übereinstimmung bringen. Wirklich bereit zu sein ist eine Notwendigkeit für uns, nicht nur, um den Irrtum daran zu hindern, größer zu werden, sondern auch, um uns durch das Christus-Heilen, das ihn zerstört, über ihn zu erheben.

Der Meister verhieß seinen Jüngern: „Wenn ihr bleiben werdet an meiner Rede, so seid ihr in Wahrheit meine Jünger und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“ Joh. 8:31, 32. Wir können Jesu Jünger (disciples) nur insoweit sein, wie wir in seinen Fußtapfen nachfolgen und dann unser Leben vom Christus „disziplinieren“ lassen. Wirksames Streben nach einem jeden Ziel erfordert Disziplin. Der Christliche Wissenschafter ist ein Jünger der Lehren Jesu. Er bemüht sich, Selbstdisziplin zu entwickeln, die in Übereinstimmung mit Wahrheit steht und für den Irrtum immer unzugänglicher wird. Die Wahrheit lediglich zu wissen und zu behaupten reicht nicht aus. Der Heiler muß in ihr beharren. Beharrlichkeit beim Ausüben und beim Leben der Christlichen Wissenschaft ist somit ein weiterer wesentlicher Punkt beim Heilen.

Der Heiler beschäftigt sich, genau genommen, überhaupt nicht mit kranken Körpern oder schlechtgehenden Betrieben. Die Christliche Wissenschaft enthüllt, daß es im Grunde niemals ein materieller Zustand ist, der der Heilung bedarf. Ein körperliches Leiden oder ein anderer unharmonischer Zustand ist eine falsche Annahme, die mental anerkannt und menschlich bekundet worden ist. Sie muß beharrlich zurückgewiesen und mit der Wahrheit von Gottes Allgegenwart, die den Glauben an die Gegenwart von Materie ausschließt, berichtigt werden. Deshalb veranlaßt uns die Christliche Wissenschaft, wenn es sich um Krankheit handelt, uns von der Materie abzuwenden — von körperlichen Symptomen, Diagnosen, Prognosen und medizinischer Behandlung.

Da ja die Schwierigkeit nicht in einem Zustand der Materie, sondern vielmehr in einem Zustand unharmonischen Denkens liegt, wäre es beim christlich-wissenschaftlichen Heilen unnütz, zu versuchen, sie als Materie zu behandeln. Da das Problem mental ist, muß das unharmonische Denken berichtigt und durch die Vergegenwärtigung der Wahrheit und ihrer vollkommenen Kundwerdung ersetzt werden. Vergegenständlichtes falsches Denken weicht dem harmonisierenden, normalisierenden Wirken des Christus, der Idee der Wahrheit, im Denken und Körper.

Das lohnende Ziel des Heilens kann von jedem ernsthaften Christlichen Wissenschafter erreicht werden. Wenn wir die Eigenschaften „Fleiß, Schnelligkeit und Beharrlichkeit“ in unserem Denken hegen, werden unsere Errungenschaften immer größere Höhen erreichen — wir werden bessere Heiler, die dabei helfen, die Menschheit aus den Übeln zu erheben, in die sie sich verwickelt sieht. Mrs. Eddy bringt diese belebenden Eigenschaften mit dem „ernsten Entschluß“ und dem „höchsten Vorsatz“ in Verbindung. Sie sind wesentlich bei der Ausübung des Christus-Heilens, das sich an die ganze Menschheit wendet. Und sie rüsten uns dazu aus, christlich-wissenschaftliche Heiler zu sein!

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