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Arbeit und Gebet

Aus der Juni 1980-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Vollkommenheit der göttlichen Schöpfung steht fest. Gottes Arbeit ist getan. Unsere gebeterfüllte Arbeit ist nur erforderlich, um das menschliche Bewußtsein Schritt für Schritt zum Erkennen der geistigen Vollkommenheit zu leiten.

Wie tun wir diese Arbeit? Tatsache ist, daß nur die göttliche Güte, nur Geist, absolute Wirklichkeit hat. Die Christliche WissenschaftChristian Science (kr’istjən s’aiəns) zeigt uns diese geistige Tatsache hinter dem materiellen Bild. Unsere Arbeit besteht in dem Erkennen, das Mary Baker Eddy beschreibt, wenn sie den biblischen Namen „Elia“ auslegt als „Prophezeiung ... die Christliche Wissenschaft, durch die die geistige Tatsache von allem, was die materiellen Sinne erblicken, erkannt werden kann ...“ Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 585;

Durch Arbeiten und Beten erkennen wir die geistige Wahrheit, enthüllen wir den Irrtum als unwirklich und berichtigen den falschen Augenschein der physischen Sinne. Wenn wir die Wahrheit des vollkommenen geistigen Seins erkennen, decken wir falsches Denken auf und weisen es zurück. Alle Gedanken, die Unvollkommenheit, Materie oder Böses zugestehen, sind falsch. Wenn wir uns weigern, etwas Falsches zu akzeptieren, vermögen seine Wirkungen uns nicht zu erreichen.

Die physischen Sinne legen falsches Zeugnis ab. Den suggestiven Irrtum der Sinne erkennen wir daran, daß er die Existenz von bei-dem, Gut und Böse, Geist und Materie als selbstverständlich voraussetzt.

In dem Maße, wie wir die geistige Wahrheit erkennen und den Irrtum berichtigen, zeigt sich die geistige Vollkommenheit in unserem Leben. Wir nennen dies eine Demonstration in der Christlichen Wissenschaft. Wir demonstrieren geistige Vollkommenheit — zumindest in einem gewissen Grade.

Je tiefer wir in die geistige Wahrheit des Seins eindringen, um so wirkungsvoller arbeiten und beten wir. Man könnte diese beiden Begriffe für gleichbedeutend halten. Aber vielleicht besteht doch ein ganz kleiner Unterschied. Von Gebet könnte man sagen, daß es sich mehr auf die Stille des Bewußtseins bezieht, in der wir lernen, auf das stille sanfte Sausen der Wahrheit zu lauschen, während der Ausdruck „mentale Arbeit“ sich speziell auf die Tätigkeit beziehen könnte, zwischen den Einflüsterungen der physischen Sinne und den inspirierten Gedanken zu unterscheiden, die die Wahrheit der vollkommenen Harmonie der Schöpfung bekunden. Bei dieser Arbeit erkennen wir die geistige Vollkommenheit an, halten an ihr fest und weisen den Irrtum zurück.

Der Vorgang, den Irrtum von der Wahrheit zu trennen, ist von großer Bedeutung; denn hierdurch wird die Harmonie hergestellt. Da durch Arbeiten und Beten sowohl individuelle als auch kollektive Probleme gelöst werden, wenden wir unsere Zeit am besten an — nehmen wir die sicherste Investition vor —, wenn wir sie dem Arbeiten und Beten widmen. Für das metaphysische Heilen ist Disziplin erforderlich. Irriges, auf die Materie gerichtetes Denken möchte beständig unsere Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen und uns in materielle Tätigkeiten verwickeln.

Obgleich wir unsere Verpflichtungen zu erfüllen und alles auszuführen haben, was unsere berufliche Tätigkeit und das tägliche Leben von uns verlangt, gibt es doch nichts, was so wirkungsvoll ist wie die Arbeit, die sich zu christlich-wissenschaftlichem Gebet erhebt. Dieses Gebet verleiht sogar denjenigen Verpflichtungen Sinn und Erfolg, die wir gewöhnlich als materiell einstufen würden. Bei der rechtmäßigen Arbeit, der rechte Beweggründe zugrunde liegen, können wir geistige Eigenschaften zu Hilfe nehmen; und je mehr wir diese Eigenschaften erkennen und zum Ausdruck bringen, anstatt gedanklich bei materiellen Gegenständen und Personen zu verweilen, um so erfolgreicher wird unsere Arbeit sein.

Wenn wir unsere gebeterfüllte Arbeit tun, befassen wir uns mit Ideen der Wahrheit. Jede Idee der Wahrheit ist allmächtig. Wahrheit, wenn durchdacht, hat immer eine Wirkung.

Manchmal sehen wir diese Wirkung nicht so, wie wir es uns vorstellten. Warum? Weil wir uns das Ergebnis ausgemalt haben? Wir sollten nicht versuchen, mit Hilfe der Metaphysik die Erfüllung unserer persönlichen Wünsche zu bewirken. Wir sollten uns vielmehr von der Metaphysik als Werkzeug für das Ziel benutzen lassen, die göttliche Wahrheit nach der Wahrheit eigenem Plan zu beweisen, selbst wenn er unseren persönlichen Vorstellungen widerspricht. Durch die Anwendung der Wahrheit wachsen wir geistig, so daß sich unser Denken und unsere Wünsche immer weniger um unser eigenes Ich drehen und wir Gott immer mehr in den Mittelpunkt stellen.

Wir können für uns selbst, für die Welt und auch für jemanden, der uns um Hilfe gebeten hat, beten. Wenn wir für jemanden in einem bestimmten Fall spezifische Arbeit tun, bezeichnen wir dies oft als „Behandlung“. Bei einer solchen Behandlung können wir Argumente gebrauchen. Das Argument selbst ist jedoch nicht der heilende Faktor. Das Argument hat vielmehr den Zweck, unser Bewußtsein dem geistigen Augenschein der Allheit Gottes, des Guten, zu öffnen.

Messen wir doch dem Irrtum weder zuwenig noch zuviel Bedeutung bei! Den Irrtum zu ignorieren ist nicht dasselbe, wie ihn zu handhaben. Den Irrtum handhaben bedeutet ihn aufdecken — nicht, um eine Wirklichkeit aus ihm zu machen, sondern um die vollständige Falschheit seiner Anmaßungen zu erkennen. Ein falscher Anspruch ist überhaupt kein Anspruch. Nur wenn wir die gänzliche Unwirklichkeit eines Anspruchs geistig erkennen und die Augenscheinlichkeit dieses Anspruchs daraufhin verschwindet, haben wir den Irrtum gehandhabt.

Unser Denken zu bewachen gehört zum metaphysischen Heilen. Christus Jesus wies auf die Bedeutung der Wachsamkeit hin, als er sagte: „Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Wachet!“ Mark. 13:37. Ohne Wachsamkeit werden unsere Erfahrungen eine ungeordnete Mischung der Phasen, Zustände und Träume des sterblichen Gemüts widerspiegeln. Unsere tägliche Beschäftigung mit den heilenden Wahrheiten der Christlichen Wissenschaft schützt uns vor diesen Träumen und führt uns in die Wirklichkeit der geistigen Vollkommenheit, die immer mehr in unserem Leben sichtbar wird.

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