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Nutzen wir diesen Augenblick!

Aus der Juni 1980-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wir können unsere Zeit besser nutzen, um sowohl geistig zu wachsen wie auch menschliche Fortschritte zu machen. Es wird für uns alle von Vorteil sein, zu erkennen, wie wichtig dieser Augenblick, ja jeder Augenblick ist. Wenn wir unsere Augenblicke nutzen, werden die Stunden für sich selbst sorgen.

Es geht nicht lediglich darum, sich zu zwingen, von einem begrenzten Vierundzwanzigstundentag besseren Gebrauch zu machen. (Wir können hinsichtlich der Zeit leicht in schlechte Gewohnheiten verfallen, wenn wir z. B. die wechselnden Ziffern einer Digitaluhr ständig im Auge behalten und infolgedessen unter Druck stehen und uns bedrängt fühlen.) Es bedeutet vielmehr, daß wir ein besseres geistiges und metaphysisches Verständnis erlangen und zwischen Zeit und Ewigkeit unterscheiden müssen. Die Ewigkeit, in der wir leben, ist keine sich ins Unermeßliche erstreckende Zeit, sondern ein jahreloser und stundenloser Zustand des unsterblichen Seins. Noch ist die Ewigkeit ereignislos. Sie ist durch die substantielle Tätigkeit des göttlichen Lebens gekennzeichnet.

Wir sollten wachsam sein, daß wir uns nicht von dem Gedanken verleiten lassen, geistiges Wachstum und das Anerkennen der Wahrheit des Seins auf später zu verschieben. Der gesunde Menschenverstand führt uns dazu, eine passende Zeit festzulegen — und zu verteidigen —, um ungestört beten, studieren und über die geistigen Wirklichkeiten, die wir lernen, nachdenken zu können. Aber selbst während dieser Zeiten des Studiums mögen wir das tiefgründige geistige Anerkennen der Wahrheit aufschieben, das wir regelmäßig und jetzt tun sollten.

„Ein Augenblick göttlichen Bewußtseins, oder das geistige Verständnis von Leben und Liebe, ist ein Vorgeschmack der Ewigkeit“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 598;, sagt Mary Baker Eddy in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift. Wer die Wahrheit dieser Worte auch nur im geringsten Grade für sich selbst bewiesen hat, lernt solche Augenblicke immer mehr zu schätzen. Besonders den jetzigen Augenblick. Ebenjetzt, wo Sie dies lesen, haben Sie die Gelegenheit, das göttliche Bewußtsein als Ihr eigenes anzunehmen und so einen Vorgeschmack des Ewigen zu erhalten. Die passende Zeit, Gottes Güte zu spüren, ist nicht irgendwann morgen oder nächsten Monat, sondern jetzt und immerfort. Wenn wir die ewige Güte Gottes in diesem Augenblick wirklich erkennen, wird diese Erkenntnis die restlichen Stunden des heutigen Tages andauern und in den morgigen Tag hineinreichen.

Der geistig inspirierte Augenblick ist im Grunde kein Augenblick in der Zeit, keine Zeitspanne, die mit einem Sekundenzeiger gemessen werden kann. Er ist das Bewußtsein von der minutenlosen Ewigkeit. In der Zeitlosigkeit und Ewigkeit des wahren Seins sind alle Augenblicke ein Augenblick; der jetzige Augenblick schließt alles ein, ist unbegrenzt und bringt die Ewigkeit Gottes zum Ausdruck.

Wenn wir Zeit und Ewigkeit besser verstehen und uns geistig an den wirklichen Augenblicken erfreuen, wird unser Leben in höherem Maße gesegnet. Es wird von hemmenden Belastungen frei. Wir erleben schnellere und spontanere Heilungen. Unser Studium ist weniger mühsam und reicher an Einblicken. Augenblicke geistiger Erkenntnis halten länger an und haben mehr Substanz, bis sie schließlich unaufhörlich fortdauern und nicht mehr in zeitliche Fragmente aufgeteilt sind.

„In der Zeit mag die Wiedergeburt beginnen, aber die Zeit kann sie nicht vollenden, das tut die Ewigkeit; denn Fortschritt ist das Gesetz der Unendlichkeit“ Vermischte Schriften, S. 15;, sagt uns Mrs. Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen WissenschaftChristian Science (kr’istjən s’aiəns). Im ewigen Sein gibt es kein Warten, keine Verzögerung, keine Verspätung, keinen Aufschub des Guten. Es gibt nichts, was noch nicht vollständig ist, nichts, was von der Vollkommenheit in die Unvollkommenheit gleitet, wie die Christliche Wissenschaft lehrt.

In diesem Augenblick, und in jedem Augenblick, sind Sie die Kundwerdung des Geistes. Sie sind nicht ein sterbliches Selbst, nicht eine fleischliche, sich durch Raum und Zeit bewegende Gestalt, sondern Ihr geistiges Selbst, das Gott widerspiegelt. Die Kundwerdung des Geistes ist alles, was Sie je gewesen sind, alles, was Sie je sein werden. In ebendiesem Augenblick bekunden Sie Geist; Sie zeugen von Geist und von nichts anderem. Es kann niemals auch nur eine flüchtige Sekunde geben, wo Sie nicht der Ausdruck des ewigen Guten sind. Wissenschaft und Gesundheit erklärt: „Wenn es je einen Augenblick gegeben hat, wo der Mensch die göttliche Vollkommenheit nicht zum Ausdruck gebracht hat, dann hat es einen Augenblick gegeben, wo der Mensch Gott nicht ausgedrückt hat, und infolgedessen eine Zeit, wo die Gottheit ohne Ausdruck, d. h. ohne Wesenheit gewesen ist.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 470; Der Mensch ist kein an die Zeit gefesseltes Objekt, das einen flüchtigen Moment des ewigen Seins zu erhaschen sucht. Er ist ein Unsterblicher, der genau in diesem Augenblick in der unteilbaren Allheit und Substanz des göttlichen Lebens erhalten und umhegt wird.

Widmen wir diesen Augenblick dem ewigen Prinzip oder der zeitlichen Materie? Dem sterblichen Begriff von uns selbst oder dem unsterblichen? Wir können uns solche Fragen nicht oft genug stellen, um zu prüfen, wie gut wir die endlosen Möglichkeiten des geistigen Seins erfassen. Wenn wir unsere Augenblicke dem Prinzip anstatt der Materie anheimstellen, sollte dies keine Belastung für uns sein — und ist es auch nicht. Es hat tatsächlich eine befreiende Wirkung. Unsere geistigen Erkenntnisse, einschließlich jener, die für den menschlichen Sinn äußerst flüchtige Erlebnisse zu sein scheinen, helfen uns, wenn wir uns auf die Einzelheiten unserer menschlichen Tätigkeit und unserer alltäglichen Angelegenheiten konzentrieren müssen.

Das Erlebnis Christi Jesu in der Wüste, als er vom Teufel versucht wurde, kennzeichnet einen entscheidenden Punkt in Jesu geistiger Laufbahn. Er zögerte nicht, die Versuchungen zurückzuweisen. In der Bibel heißt es u. a.: „Und der Teufel führte ihn hinauf auf einen hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche der ganzen Welt in einem Augenblick.“ Luk. 4:5. Man kann mit Recht sagen, daß der Teufel, das sterbliche Gemüt, nur in „Materie-Augenblicken“, in Augenblicken sterblicher Zeit, angeblich handeln und sprechen kann. Er spricht niemals in der Ewigkeit, denn er ist das genaue Gegenteil der Ewigkeit. Christus Jesus stellte seine Augenblicke stets dem Geist und nicht der Materie anheim. Er war immer in dem, das seines Vaters ist. Sein wirkliches Selbst, das Ebenbild Gottes, war immer damit beschäftigt, den ewigen Geist zum Ausdruck zu bringen, ebenso wie unser wirkliches Selbst es immer tut.

Wir nutzen diesen Augenblick am allerbesten, wenn wir ihn dazu verwenden, uns an den ewigen Wirklichkeiten Gottes, des Menschen und des Universums zu erfreuen. Wir überlassen dann Gott, dem Guten, unseren Begriff von der Vergangenheit und der Zukunft. Wir neigen weniger dazu, über die Fehler von gestern nachzugrübeln, und lernen schneller, was sie uns lehren. Wir vergeuden immer weniger unsere Augenblicke und Stunden mit unnützer Reue. Ebensowenig verschwenden wir das Heute mit ängstlichen Spekulationen über das Morgen oder verwenden unsere Energie für eigenwilliges Planen.

Der jetzige Augenblick gehört uns; wir können ihn geistig nutzen. Wir können die Wahrheit des unsterblichen Seins durch unser Denken fluten lassen. Anstatt nur am Rand des Guten entlangzupatschen, werden wir uns als den unsterblichen Menschen der göttlichen Liebe erkennen, als den Ausdruck und Nutznießer des endlosen göttlichen Lebens.

Dieser Augenblick gehört Gott. Er gehört dem Menschen. So wird es immer sein.

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