Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Die Ehe stärken

Aus der Juni 1980-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Bibel kann uns bei Eheproblemen helfen — wenn sie im Lichte der Christlichen Wissenschaft geistig verstanden wird. Und zwar helfen uns nicht nur jene Verse, die speziell das Wort Ehe oder Scheidung erwähnen, sondern auch jene zahlreichen biblischen Berichte, in denen aufgezeigt wird, wie geistige Macht unser Leben umwandelt.

Manchmal erhebt sich die Frage, ob es besser sei, verheiratet und unglücklich zu sein oder sich scheiden zu lassen. Zum Glück sind dies nicht die einzigen Möglichkeiten. Die menschliche Logik bietet uns oft nur zwei Alternativen, die wir im Grunde nicht wollen — zwei Übel —, obwohl es eine andere Möglichkeit gibt. In der Bibel zeigt uns Elia, der sich der Macht Gottes außerordentlich stark bewußt war, einen Weg, den wir jederzeit einschlagen können und der die Situation ändern kann: „Ist der Herr Gott, so wandelt ihm nach.“ 1. Kön. 18:21;

Wenn wir uns für Gott entscheiden und unser Leben von Ihm regieren lassen, erklären wir uns bereit, die Allmacht der göttlichen Liebe zu akzeptieren. Das macht unsere Liebe selbstloser und beständiger. Gott ist Wahrheit. Wenn Wahrheit für uns die einzige Macht ist, vermögen Lügen, Übertretungen der Gebote und gebrochene Versprechen es nicht, uns zu beherrschen. Seele, Gott, sieht alles, was Er gemacht hat, als gut an, denn was Er erschaffen hat, ist die wahre Substanz des Daseins. Wenn wir Seele als den Ursprung des Bewußtseins erblicken, erkennen wir klar und deutlich das Gute, das Gott geschaffen hat. Wir können uns für ein Leben voller Liebe entscheiden.

Was erwarten Sie von der Ehe?

Die Ehe bietet beiden Partnern die Gelegenheit, Glück und Vollständigkeit miteinander zu teilen; man erlangt sie nicht durch diese Verbindung. Als die vollkommenen Kinder eines vollkommenen Schöpfers bringen wir bereits die Vereinigung jener starken und liebevollen Eigenschaften zum Ausdruck, die unsere Vollständigkeit ausmachen. Wenn wir diese Eigenschaften akzeptieren und bekunden, erleben wir Vollständigkeit, ob wir verheiratet sind oder nicht.

Das Versprechen, sich zu lieben, zu achten und zu ehren, ist ein zwingendes Gebot, wenn wir geistig wachsen wollen. Unsere Liebe muß einfach selbstloser werden. Wo sonst, als in der Ehe, ist es wichtiger, einander Freundlichkeit, Zärtlichkeit, Geduld, Anerkennung, Treue zu erweisen — moralische Eigenschaften, die den Weg zum geistigen Fortschritt öffnen? In einem Artikel über „die Ehe“ spricht Mrs. Eddy vom „Grundgesetz“ für Verheiratete und erklärt: „Gemeinsame Interessen und Neigungen bilden den Geist dieses Rechts, und diese sollten zu Rate gezogen und vertieft werden und sich zu der geistigen Höhe erheben dürfen, von der aus nur Gutes gewählt werden kann.“ Vermischte Schriften, S. 289;

Die Lehren Christi Jesu und die der Christlichen Wissenschaft besagen, daß man im Himmelreich weder freit noch sich freien läßt. Aber der Meister und die Christliche Wissenschaft sehen in der Ehe eine heilige Verbindung. Die grundlegende Verpflichtung, ehrlich und gerecht zu sein und einander aufrichtig zu lieben, besteht zwischen uns und Gott. Wie wir unseren Verpflichtungen gegen Gott nachkommen, zeigt sich darin, wie wir unsere Verpflichtungen gegen unsere Mitmenschen erfüllen. Je mehr wir jene Eigenschaften zum Ausdruck bringen, durch die wir Gott verherrlichen, um so glücklicher ist unsere Ehe.

Will sich Ihr Ehepartner scheiden lassen?

Schon ein Sturm im Wasserglas ist schlimm für den, der im Wasserglas sitzt! Als Jesus den Sturm stillte, fragte er seine Jünger: „Was seid ihr so furchtsam? Wie habt ihr denn keinen Glauben?“ Mark. 4:40; Das Vertrauen in unseren Ehepartner mag erschüttert sein. Das Vertrauen in unsere eigene Urteilskraft mag ins Wanken geraten. Aber der Glaube, der Stürme stillt, ist der Glaube an Gott, und dieses Gottvertrauen können wir immer haben.

Was es bedeutet, verschmäht zu werden, wußte niemand besser als Jesus. Dennoch diente er Gott treu; er war von einem unerschütterlichen Glauben an Gott erfüllt. Glaube und Treue gehen Hand in Hand. Im Gleichnis vom unnützen Knecht lehrt uns Jesus etwas sehr Wichtiges: nämlich was wir tun müssen, um diesen uneingeschränkten Glauben zu haben.

Im Lukasevangelium wird berichtet, daß Jesus, nachdem er seinen Jüngern dargelegt hatte, wie viel ein Glaube so groß wie ein Senfkorn vollbringen kann, sie fragte, ob nicht auch sie erwarteten, daß ein Knecht alle seine Arbeiten erledigen würde, ohne dafür noch zusätzlich belohnt zu werden. Und dann erklärte er, was er meinte: „So auch ihr! Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen ist, so sprechet: Wir sind unnütze Knechte; wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren.“ Luk. 17:10;

Diese selbstlose Demut ist ein erstrebenswertes Ziel. Wir können das „Ich-mir-mein-Getöse“ zum Schweigen bringen und Gutes ausdrücken, ohne zu erwarten, daß uns jemand dafür zumindest anerkennend auf die Schulter klopft. Wir tun Gutes, weil Gott es von uns fordert. Wenn wir Ihm folgen, sind wir treu, und damit wächst unser Glaube.

Jede gute Tat, jede Gefälligkeit, jede Bemühung um hervorragende Leistungen macht uns verwundbar, wenn sie auf dem Wunsch beruht, unser eigenes Wertgefühl zu steigern oder von anderen gelobt zu werden. Stolz und die Unsicherheit, die nach Lob heischt, sind fruchtbarer Boden, auf dem Ablehnung gedeiht. Andererseits trägt jede gute Tat, jede Gefälligkeit, jede Bemühung um hervorragende Leistungen als Teil unseres rechtmäßigen und selbstverständlichen Dienstes für Gott dazu bei, daß wir uns in Seiner Obhut sicher wissen. Demut und Treue sind ein fruchtbarer Boden, in dem das Senfkorn des Glaubens gedeiht, der Berge versetzt und Stürme stillt.

Bringen uns mangelnde Anerkennung, Untreue des Partners oder ständiger Streit so weit, daß wir allem am liebsten den Rücken kehren würden?

Pilatus wollte das und wusch seine Hände in Unschuld. Doch wir können einem besseren Beispiel folgen. Kurz bevor Pilatus es abgelehnt hatte, die Verantwortung für die Kreuzigung zu übernehmen, hatte Jesus den Jüngern die Füße gewaschen. Er hatte ihnen gesagt: „Wenn nun ich, euer Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, so sollt ihr auch euch untereinander die Füße waschen.“ Joh. 13:14; Voller Mitgefühl, aber bewußt, können wir das Bild, das wir von unserem Ehepartner haben, vom Makel der Unsicherheit, Rastlosigkeit und Streitsucht reinigen. Diese Adam-Eigenschaften sind Staub — sind unwirklich —, sie gehören weder zum Mann noch zur Frau.

Haben Sie sich in jemand anders verliebt?

Sich zu verlieben bedeutet keineswegs, daß man von einer „unwiderstehlichen Kraft“ angezogen wird. Man kann wieder zurück. Wenn wir eine Ehe eingehen, verpflichten wir uns, der Versuchung zu widerstehen, untreu zu werden. Das kann bedeuten, daß wir buchstäblich den Hörer auflegen, auf die andere Straßenseite überwechseln, die Tür zumachen, uns umdrehen müssen, bis wir den Punkt in unserem geistigen Wachstum erreicht haben, wo uns die Versuchung nichts mehr anhaben kann. Glück finden wir, wenn wir verstehen lernen, was wirkliche Liebe ist — selbstlos, unerschütterlich, so unwandelbar wie Gott, der Liebe ist; so gerecht wie Gott, der Liebe ist; so rein wie Gott, der Liebe ist; so gegen Versuchung gefeit wie Gott, der Liebe ist.

Als Jesus dreimal versucht wurde, zitierte der Teufel nur dann die Heilige Schrift, als er ihn dazu drängen wollte, sich von der Zinne des Tempels hinabzuwerfen. Irrige Einflüsterungen konnten damals — und können auch heute — keinen Druck ausüben. Jesus hatte sich schon lange auf das Alte Testament als Handbuch für geistige Macht verlassen. Er entgegnete daher sofort: „Du sollst Gott, deinen Herrn, nicht versuchen.“ Matth. 4:7. Engel — Gottes stärkende Botschaften — kamen zu Jesus, nachdem er den Versuchungen widerstanden hatte.

Wenn Sie geschieden sind, gibt es wahrscheinlich mehrere plausible Erklärungen, wer schuldig war oder warum es dazu kam. Aber solange wir jemandem die Schuld zuzuschieben suchen oder sie den Umständen geben, finden wir keine Lösung für unsere gegenwärtigen Probleme. Wird die Lösung nicht durch geistige Macht gefunden, müssen wir vielleicht noch einmal eine ähnliche Erfahrung durchmachen. Auch wenn unser Fehler nur darin bestand, daß wir es zuließen, ein Opfer zu werden, so wollen wir ihn nicht wiederholen. Gott hat niemals ein Opfer oder einen armseligen Sünder geschaffen. Das sind falsche Vorstellungen vom Menschen, die durch die Anwendung geistiger Kraft ausgelöscht werden können. Die Bibel zeigt uns, wie wir uns von Grund auf ändern können.

Wählt Gott! Verherrlicht Ihn! Dient Ihm treu und vertrauensvoll! Wascht einander die Füße! Seid so gegen Versuchungen gefeit, wie Gott es ist! Gott hat uns dazu geistige Kraft gegeben, und gegen Gott erhebt sich kein Widersacher. Geistige Macht wandelt tatsächlich die menschliche Erfahrung um, wie die Bibel immer und immer wieder berichtet. Geistige Macht verändert Ihr Leben — und auch meines — in diesem Augenblick!

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Juni 1980

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.