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Behandlung ohne Furcht

Aus der November 1981-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Heilende Behandlung in der Christlichen Wissenschaft erwächst aus einem Leben, das die Unermeßlichkeit und Allerhabenheit der göttlichen Liebe erkennt — einem Leben, das die göttliche Liebe voll zum Ausdruck bringt. Solch geistige Hilfe wird durch diese Liebe möglich. Die wachsende Erkenntnis, daß Gott immergegenwärtige Liebe ist, bildet die Grundlage für eine Behandlung, die mit absoluter Überzeugung gegeben wird. Die Fürsorge für uns selbst oder einen Patienten darf niemals auf Ungewißheit, Zweifel oder Furcht beruhen.

Wenn wahre Heilung nur darin bestünde, die Materie wiederherzustellen, konnte man logischerweise zwischen materiell-physischer oder sogar materiell-mentaler Behandlung wählen. Das Gebet jedoch, das wahre Heilung bewirkt, entspringt der Gewißheit, daß Gott grenzenlose Liebe ist, daß Er für Sein Kind, den Menschen, sorgt. Der Mensch ist geistig; er spiegelt Gottes Vollkommenheit wider. Eine aufrichtige Liebe dieser Tatsache, verbunden mit der natürlichen Nächstenliebe, die diese Liebe inspiriert, bewirkt eine christliche Heilung. Wenn wir die bedeutungsvolle Tatsache anerkennen, daß der Mensch als der Vertreter Gottes vollkommen ist und von Ihm geliebt wird, öffnen wir unser Leben der erneuernden Kraft des Christus, einer Kraft, die die Gedanken der Sünder umwandelt und die Kranken von Schmerzen befreit.

Die Bibel versichert uns: „Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die völlige Liebe treibt die Furcht aus.“ 1. Joh. 4:18. Das ist eine grundlegende Wahrheit, die es dem Ausüber ermöglicht, einen Patienten von Krankheit zu befreien. Auch ist sie die wahre Norm für das eigene Denken des Ausübers.

Die Tatsache, daß sich der Ausüber an die göttliche Liebe um Führung wendet; daß er eine geistige Wertschätzung für seine Mitmenschen besitzt; daß er in seinem Leben die Christliche Wissenschaft konsequent demonstriert und dadurch die volle Bestätigung ihrer Richtigkeit erhalten hat — all das bereitet den Weg für eine Behandlung ohne Furcht. Wenn wir unsere Arbeit wirklich schätzen und uns ehrlich um denjenigen bemühen, für den wir beten — sei es für uns selbst oder einen anderen —, dann stellen wir uns auf eine Grundlage, die über Furcht erhaben ist. Der Heiler, der sein eigenes reines Verhältnis zur göttlichen Liebe erkennt, arbeitet von einem wirklich wissenschaftlichen Standpunkt aus, wodurch bewiesen wird, daß der Mensch von Furcht völlig frei ist.

Ein Arzt, der bei der Behandlung einer Krankheit von der Vorstellung ausgeht, daß Materie die Substanz des Menschen sei, arbeitet von einer schwachen Grundlage aus. Der Ausüber der Christlichen Wissenschaft erkennt jedoch, daß allein Liebe Substanz ist und daß der Mensch von ihrer liebevollen Fürsorge umgeben ist. Diese Grundlage gibt dem Heiler Kraft, und er fühlt den ihm von Gott verliehenen Mut.

Mrs. Eddy vergleicht eine medizinische und eine geistige Einstellung zum Heilen und erläutert die beiden zugrundeliegenden Gedankenzustände — Furcht und Mut. Anhand eines Beispiels von Knochenkrankheit erklärt sie: „Der Chirurg, der der Ansicht ist, daß die Materie ihre eigenen Zustände bildet und sie tödlich werden läßt, sobald sie gewisse Punkte erreicht haben, hegt Furcht und Zweifel hinsichtlich des Endresultats der Verletzung. Da er die Zügel der Regierung nicht in Händen hat, glaubt er, etwas Stärkeres als Gemüt — nämlich die Materie — regiere den Fall. Seine Behandlung ist daher eine Versuchsbehandlung. Dieser mentale Zustand führt Niederlage herbei.“ Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 422.

Ungeachtet dessen, wie überzeugt jemand von einer Theorie der materiellen Medizin sein mag, alles, was auf einem Glauben an die Materie beruht, ist ganz natürlich ein Versuch; es ist ungewiß und in Zweifel verwurzelt. Der Materie und dem Gedankenzustand, der sie zu manipulieren versucht, fehlt einfach die feste Grundlage des göttlichen Prinzips. Eine solche Behandlung ist letzlich ungewiß und dem Zufall überlassen.

Mrs. Eddy fährt dann fort und spricht von einer wissenschaftlichgeistigen Einstellung: „Der Metaphysiker, der ohne Rücksicht auf die Materie Gemüt zur Grundlage seines Wirkens macht und der die Wahrheit und die Harmonie des Seins als dem Irrtum und der Disharmonie für überlegen erachtet, hat sich stark anstatt schwach gemacht, um es mit dem Fall aufnehmen zu können; demgemäß stärkt er seinen Patienten mit dem Antrieb des Muts und der bewußten Kraft.“ Ebd., S. 423. Wenn wir in unserer Überzeugung fester werden, daß die göttliche Liebe allmächtig ist und ihre Wirksamkeit nicht nachlassen kann, können uns Gedanken der Furcht, die das sterbliche Gemüt offen oder verschleiert darbietet, nicht einschüchtern.

In bestimmten Fällen mögen Zweifel aufkommen, weil die Medizin eine spezielle Krankheit für unheilbar hält. Vielleicht haben wir es auch mit der Suggestion zu tun, daß die Familie, Freunde oder Nachbarn des Patienten die Christliche Wissenschaft ablehnen oder ihr kritisch gegenüberstehen. Je tiefer aber der Metaphysiker seine Gebete in der Allheit de göttlichen Liebe verankert, desto weniger kann er von Behauptungen wie Unheilbarkeit oder Widerstand überwältigt werden. Er ist für die Gelegenheit dankbar, jede Lüge, die das sterbliche Gemüt bereithält, aufzudecken und zu überwinden.

Handelt es sich bei dem Patienten um ein Kind, wird der christliche Heiler z. B. die Gelegenheit schätzen, der machtvollen, heilenden Wirkung christlich-wissenschaftlicher Behandlung Ausdruck zu verleihen. Es ist eine Freude zu sehen, wie empfänglich Kinder für die heilenden Wahrheiten der göttlichen Liebe sind. In dem Maße, wie der christliche Heiler in seiner Liebe zu Gott wächst — und in wie der Erkenntnis der Liebe Gottes zu ihm —, werden menschliche Zustände ihn nicht erschrecken. Er wird sie aber auch nicht übersehen, sondern wird dem Bösen entgegentreten und es heilen. Er wird die Allerhabenheit der göttlichen Liebe fühlen, weil er sie immer wieder bewiesen hat. Diese beständigen, zuverlässigen Beweise fördern das Vertrauen und die Zuversicht, die von einer geistigen Grundlage ausgehen. Eine von der göttlichen Liebe getragene Behandlung ist unübertroffen. Da der Heiler von der Allheit Gottes, von Seiner unfehlbaren Güte, überzeugt ist, kann er einen Fall zu einem heilenden Abschluß bringen.

Krankheit stammt nicht von Gott; daher kann sie keine Wirklichkeit beanspruchen. Harmonie ist das unantastbare Gesetz Gottes. Diese großen metaphysischen Wahrheiten können und werden auf der ganzen Welt demonstriert. Sie wurden von Christus Jesus bewiesen. Er fürchtete sich nicht, auf den Wahrheiten zu beharren, die den Beweis ihrer Gültigkeit erbrachten. Mrs. Eddy schreibt: „Die Unwirklichkeit von Sünde, Krankheit und Tod beruht auf der ausschließlichen Wahrheit, daß das Sein, um ewig zu bestehen, harmonisch sein muß. Alle Krankheit muß — und kann nur — von dieser Grundlage aus geheilt werden. Alle wahren Christlichen Wissenschafter stehen furchtlos und ehrlich ein für das Prinzip dieser Wahrheit des Gemüts-Heilens.“ Nein und Ja, S. 4.

Der christliche Metaphysiker unserer Zeit kann nicht dankbar genug für das Beispiel sein, das der Meister uns durch seine Furchtlosigkeit gab. Die Klarheit von Christi Jesu Verständnis, daß Gott unendliche Liebe ist, ermöglichte es ihm, einen widrigen Umstand nach dem andern zu überwinden und Schritt für Schritt zu beweisen, daß derjenige, der sich seiner Einheit mit Gott bewußt ist, durch keine Macht überwältigt werden kann. Jesu Behandlung der Kranken und Sünder war erfolgreich, nicht nur weil er seine Patienten von Furcht befreite, sondern weil er selbst keine Furcht vor der materiellen Gesinnung der Welt kannte, die seinen Bemühungen Widerstand leistete.

In unserer Zeit haben wir die besondere Gelegenheit, Jesu Beispiel zu folgen und unsere Überzeugung zu festigen, daß die göttliche Liebe die Triebkraft der Behandlung ist; und wir können beweisen, daß die unübertroffene Macht der Liebe heilt.

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