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Kirche in Tätigkeit

„Was bringt die Menschen zur Kirche?“

Aus der November 1981-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Christian Science Journal


Ein Besucher einer kleinen Kirche Christi, Wissenschafter, stand als erster auf, nachdem die Mittwochabendversammlung für Zeugnisse und Bemerkungen freigegeben worden war. „Seit über zwanzig Jahren lebe ich in dieser Nachbarschaft, und heute abend bin ich meiner besseren Absicht zuwider hierhergekommen, um herauszufinden, was jeden Sonntag und Mittwoch die Menschen zu dieser Kirche bringt. Niemals habe ich bemerkt, daß hier Hochzeiten, Beerdigungen oder andere Feiern stattfinden, doch ich glaube, irgend etwas muß die Menschen so regelmäßig hierherbringen. Was ist es?“

Der Leser dankte dem Fremden, daß er gekommen war, und empfahl ihm, den Zeugnisgebern zuzuhören, die sicher gern erklären würden, warum sie kommen. Und die Mitglieder der Kirche konnten es kaum erwarten, bis sie an der Reihe waren, um von ihren Erfahrungen und Heilungen zu berichten, die das Ergebnis von dem waren, was sie durch das Studium der Christlichen Wissenschaft über Gott gelernt hatten.

Nachdem der Besucher einige Zeugnisse gehört hatte, stand er wieder auf und sagte, daß er eigentlich eine Antwort auf die Frage seiner Beziehung zu Gott suche — und daß ihm „langsam einiges klar werde“.

Antworten auf die Frage: „Was bringt die Menschen zur Kirche?“ sind so vielfältig wie die Menschen, Kirchen und Gemeinwesen. Doch eines haben sie alle gemeinsam, ohne Rücksicht auf Lokalität, Gewohnheiten und selbst die Geschichte: einen tiefen Drang, Gott zu verstehen und Ihm zu dienen.

Das Verlangen, eine Kirche zu besuchen und ihr anzugehören, hängt mit etwas zusammen, was seinem Wesen nach geistig ist — mit etwas, was ganz anders sein mag, als es äußerlich erscheint. Man könnte es mit Jakobs Erfahrung vergleichen. Zu Anfang hatte er keine sehr klare Vorstellung von Gott oder davon, wie er sich zu verhalten hätte. Dennoch zeigte sein Leben, daß er einen inneren Drang und eine zunehmende Verpflichtung fühlte, Gott zu verstehen. Bei Bethel z. B. wurde ihm Gott von neuem offenbart, was ihm ein geistigeres Ziel setzte und sein Verlangen, Gott zu verstehen und Ihm zu dienen, stärkte. Und er fühlte sich dazu veranlaßt, seine Inspiration durch ein Steinmal zu symbolisieren.

Die Geschichte Jakobs hat einen noch tieferen Sinn. Die Macht Gottes war stets gegenwärtig, auch wenn Jakob sich dessen nicht immer bewußt war. Sie bewirkte, daß er gegen eine hartnäckige, materielle Lebensauffassung kämpfte, bis er schließlich die Gegenwart und Macht des Guten als Gott erkannte.

Diese stete Gegenwart und Allmacht Gottes bildet die Grundlage unserer Hingabe. Die ganze Bibel hindurch sehen wir, daß Gott nur sich selbst, Geist, und die Ideen und Gebilde des unendlichen Gemüts anerkennt. Mrs. Eddy nimmt auf diese Allheit Gottes Bezug, wenn sie schreibt: „Jesus machte alles, was Gott unähnlich ist, null und nichtig; er hätte dies aber nicht tun können, wenn Irrtum und Sünde im Gemüt Gottes existierten... Dies göttliche Geheimnis der Gottseligkeit war der Fels der Wahrheit, auf den Jesus seine Kirche der Von-neuem-Geborenen erbaute — die die Pforten der Hölle nicht überwältigen können.“ Nein und Ja, S. 37–38.

Auch Paulus' Worte: „Der Geist selbst gibt Zeugnis unserm Geist, daß wir Gottes Kinder sind“ Röm. 8:16. erklären, warum wir uns veranlaßt fühlen, zur Kirche zu gehen. Wir sind Gottes Kinder, und der Christus, den Mrs. Eddy als „die wahre Idee, die das Gute verkündet, die göttliche Botschaft von Gott an die Menschen, die zum menschlichen Bewußtsein spricht“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 332. definiert, kann nicht überhört werden, wenn wir empfänglich sind. Dieses innere Gefühl, dieses Bedürfnis, Gott zu verstehen, ist unvergleichlich. Es muß sich bemerkbar machen.

Angespornt durch die Frage: „Was bringt die Menschen zur Kirche?“ sprachen drei Zweigkirchenmitglieder über die Kraft der Kirche, die Menschen anzuziehen, das geistige Verständnis zu stärken und Heilungen zu bewirken.

Elizabeth: Kürzlich hatte ich einen Beweis dieser Kraft. Eine Woche lang war ich sehr müde gewesen, und ich konnte mich nicht von diesem Schweregefühl befreien. Am Mittwoch hatte ich das starke Bedürfnis, den Gottesdienst zu besuchen, obwohl ich sehr erschöpft war. Ich schleppte mich zu der Sitzreihe und sank auf meinen Platz. Ich war allerdings nicht mit dem Gedanken: „Es wird dir helfen“ zur Kirche gegangen. Ich hatte ganz einfach den Wunsch, dort zu sein; aber nicht aus dem pflichterfüllten Gedanken heraus: „Du solltest dort sein.“

Als ich mich nach dem Gottesdienst mit jemandem unterhielt, wurde es mir plötzlich klar, daß ich mich großartig fühlte. Ich weiß nicht, wann die Veränderung eingetreten war. Doch dieses herrliche Gefühl hielt an, und als ich am nächsten Morgen aufwachte, fühlte ich mich frisch und munter.

Wenn ich früher diese Müdigkeit verspürt hatte, schleppte ich mich immer lange damit herum. Aber diesmal fiel sie einfach von mir ab. Während des Gottesdienstes war etwas wie ein geistiges Ziel erfüllt worden, und ich war sehr dankbar dafür.

Jeanette: Durch den Entschluß, die Kirche zu besuchen, bringen wir uns in Einklang mit dem geistigen Gesetz, mit der Kraft jener göttlichen Liebe, die tröstet und die menschlichen Nöte stillt. Diese Bereitschaft, die Materialität abzulegen und Geistigkeit zu suchen, ebnet der Heilung den Weg und läßt das Gebet für die Gemeinde wirksam werden. Wenn wir auch zuweilen nicht wirklich zuhören mögen, so geben wir doch dem Guten unsere Zustimmung.

Molly: Eigentlich teilt sich Gott ständig mit, ob wir nun lauschen oder nicht. Wenn wir zur Kirche gehen, sehen wir diese Zeit ganz besonders für das Zuhören vor, und zwar dort, wo wir nicht gestört werden.

E: Und dann ist es auch wichtig, dankbar zu sein. Wir alle haben schon erlebt, daß jemand auf einer Mittwochabendversammlung ein Zeugnis gab, der sich nicht sehr gewählt und vielleicht nicht einmal grammatisch richtig ausdrückte. Doch aus dem Zeugnis sprach tiefe Dankbarkeit; eine Schlichtheit, die christusgleich war und uns berührte.

J: Ich möchte noch näher auf die Frage der Hingabe an Gott eingehen. Warum sind Kirchenmitgliedschaft und Kirchenbesuch in diesem Zusammenhang so wichtig?

M: Ich finde, es ist ermutigend und tröstlich, andere zu kennen, die bemüht sind, die gleichen Lehren zu befolgen wie wir, die glauben, daß Gott Sein Ziel durch die Offenbarung der göttlichen Wissenschaft erreicht.

Dann haben wir auch die Beständigkeit der Kirche. Persönlich mag es bei uns auf und ab gehen, aber die Zweigkirche verkörpert geistige Stärke. Dem Gottesdienst liegt göttliche Autorität zugrunde; seine Basis ist das Kirchenhandbuch S. Kirchenhandbuch von Mary Baker Eddy, Art. XIV Abschn. 1.; und wir können uns immer darauf verlassen, daß er die reine Wissenschaft enthält.

E: Mir ist auch klar, daß die Kirche die einzige Einrichtung ist, zu der wir gehören, die sich ganz dem Ziel widmet, die Wahrheit über Gott und den Menschen zu finden. Wenn wir uns mit diesem tiefgehenden Zweck verbinden und uns persönlich im Herzen und auch öffentlich mit der Organisation identifizieren, gewinnen wir geistige Stärke.

J: Ich erinnere mich an einen Artikel im Sentinel mit dem Titel „Das Kirchenhandbuch“, der das klar herausstellt. Es hieß dort: „Für den Christlichen Wissenschafter ist es gegenwärtig am besten, wenn man ihn nicht für sich selbst leben läßt. Sein Platz in der Organisation lehrt ihn viele Dinge, die er anders nicht lernen könnte, denn er hebt ihn aus der selbstbezogenen Betrachtung seiner persönlichen Probleme zu der selbstlosen Unterstützung einer unpersönlichen Sache... und wenn die Ziele der Organisation gemeinsam ausgearbeitet werden, wird er durch gute Beispiele und durch fröhliche Zusammenarbeit zu einem höheren Vertrauen auf das Gute ermutigt.“ Blanche Hersey Hogue, „The Church Manual“, Christian Science Sentinel, 10. September 1910.


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[Auszüge aus der Spalte „Church in Action“ aus dem Christian Science Journal.]

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