Durch das Studium des wunderbaren Buches Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy habe ich bessere Gesundheit erlangt und bin von verschiedenen Charakterfehlern geheilt worden.
Viele Jahre litt ich sehr unter dem Verhalten meines Stiefvaters mir gegenüber, das mir ungerecht erschien. Eines Tages bekam ich solche Schmerzen im Arm, daß ich mich kaum bewegen und meine Arbeit in unserem Geschäft nicht fortsetzen konnte. Der Arzt, den ich aufsuchte, diagnostizierte die Krankheit als eine Form von Arthritis. Er gab mir Spritzen, die aber nicht halfen; dann schrieb er mich krank und meinte, er könne die Krankheit nur lindern, aber nicht heilen.
Gerade zu der Zeit war meine Cousine, die eine Christliche Wissenschafterin ist, bei uns zu Besuch. Sie lud mich ein, mit ihr die Mittwochzeugnisversammlung in einer Zweigkirche Christi, Wissenschafter, zu besuchen. Schon beim Betreten der Kirche bewegten mich die vielen freudigen, strahlenden Gesichter, die ich sah. Die Lesungen vom Pult aus der Bibel und Wissenschaft und Gesundheit beeindruckten mich tief; und die Zeugnisse, die Probleme berührten, die ich auch hatte beschäftigten mich sehr.
Die Atmosphäre war so erhebend, daß ich meiner Cousine sagte, ich müsse unbedingt ein Exemplar von Wissenschaft und Gesundheit haben. Sie kaufte es mir sofort und riet mir: „Nimm dir jetzt Urlaub und studiere das Buch in der ungestörten Zeit; es wird dich heilen.“ Wir fanden eine Pension auf dem Lande für mich, wo ich betreut wurde und man mir beim Ankleiden half.
In aller Ruhe las ich Wissenschaft und Gesundheit fast Tag und Nacht. Das beruhigte und beglückte mich sehr. Zehn Tage vergingen. Obwohl die Schmerzen nicht zu weichen schienen, hielt ich doch standhaft an den Wahrheiten fest, die in dem Buch erklärt wurden, und vergegenwärtigte mir beständig Gottes Allgegenwart und Allmacht, Seine grenzenlose Liebe und Reinheit. Die Furcht ließ nach, und mein zaghafter Glaube wurde zur ruhigen Zuversicht. Immer wieder dachte ich über den folgenden Satz nach (S. 421): „Bestehe mit Nachdruck auf der großen, alles umfassenden Tatsache, daß Gott, Geist, alles ist und daß außer Ihm kein anderer ist. Es gibt keine Krankheit.“
Während dieser Zeit wurde mir plötzlich klar, daß die Haßgedanken, die ich gegen meinen Stiefvater hegte, nicht geduldet werden konnten. Haß mußte durch Liebe ersetzt werden. Ich betete um Erleuchtung. Und ich begann, meinen Stiefvater, seinem wirklichen Sein entsprechend, als Gottes Ebenbild zu sehen, dem von seinem Schöpfer ein gerechtes und liebevolles Wesen gegeben worden war. Auf der Grundlage dieser Überlegungen wies ich die Suggestion wiederholt zurück, daß ein Unrecht geschehen war. Nach einigen Tagen solch ernsten Bemühens konnte ich die Unwirklichkeit des Bösen erkennen und verstehen, daß nur das göttliche Prinzip den Menschen motiviert und regiert.
Nun war ich imstande, Zuneigung für meinen Stiefvater zu empfinden und ihm zu vergeben. Ein nie gekannter, wunderbarer Frieden kam über mich, und eine ungeheure Last fiel von mir ab. Als meine Ferien zu Ende gingen, merkte ich, daß ich keine Schmerzen mehr hatte; ja, ich konnte schweres Gepäck tragen. Mit Freude und Dankbarkeit erkannte ich, daß ich vollständig geheilt war! Seit jener Zeit war meine Beziehung zu meinem Stiefvater von einer herzlichen und schönen Zusammenarbeit gekennzeichnet. Die Heilung von Arthritis erfolgte vor zwanzig Jahren und ist endgültig geblieben.
Ich bin für die Christliche Wissenschaft unaussprechlich dankbar, denn sie hat aus mir einen zufriedenen und glücklichen Menschen gemacht. Sie hat mich dazu erzogen, viel falsches Denken aufzugeben und eine Fülle guter und aufbauender Gedanken zu hegen. Es ist mein ganzes Bestreben, im geistigen Verständnis dieser kostbaren Lehre zu wachsen.
Zumikon, Schweiz
