Vor einigen Jahren hatte ich das Gefühl, in der Welt sei alles schlecht. Dieses Empfinden war von keinem bestimmten Erlebnis ausgelöst worden. Ganz im Gegenteil, in meinem Leben gab es viel Gutes; ich hatte eine liebe Familie, ein schönes Heim, gute Freunde. Aber ich wünschte mir mehr — nicht materielle Dinge oder mehr Beschäftigung. Ich wollte lediglich eine friedlichere Welt erleben — eine Welt, in der die Menschen glücklicher waren. So vieles auf Erden schien einer Verbesserung zu bedürfen, daß es genügte, einem die Freude am Leben zu verderben. Ich stellte fest, daß ich haßte — ich haßte die Feindseligkeiten unter den Menschen, ich haßte die Vergeudung und die Vernichtung von Leben, die ich sah.
Dann änderte eine bedeutsame Erfahrung mein Leben; und ich weiß, daß sich seitdem mein Bewußtsein verbessert hat. Heute bringt mir jeder Tag neue Inspiration und immer mehr Freude und Dankbarkeit für das Gute im Leben. Dieser Wandel ist auf das Beispiel einer Sportkameradin zurückzuführen, die ich während der Teilnahme an einem Schwimmwettbewerb — den Nationalen Meisterschaftskämpfen — beobachtete. Sie brachte eine Freude am Wettstreit und an den Leistungen zum Ausdruck, die ich noch nie erlebt hatte und die mich veranlaßte, sie nach der Ursache dafür zu fragen. Ihre Antwort machte klar, daß sie ihren Erfolg weder einem Trainingsprogramm noch einer Diät zuschrieb. Es war ihre Einstellung — sie beteiligte sich an den Wettkämpfen im Geist der Liebe. Ich trieb gern Sport, aber nach dem Training und den Veranstaltungen fühlte ich mich oftmals erschöpft und hatte Muskelschmerzen. Ich wollte herausfinden, wie sie sich an etwas erfreuen konnte, was mir oft als eine Zerreißprobe erschien.
Nachdem wir uns mehrmals unterhalten hatten, gab mir diese Sportlerin ein Exemplar des Buches Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy. Ich kannte das Buch nicht und war sehr überrascht, als ich darin zu lesen begann. Seine Botschaft war so wunderbar und sanft; sie erinnerte mich an Christi Jesu Worte (Matth. 11:28–30): „Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Nehmet auf euch mein Joch und lernet von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.“
Schon der erste Schimmer, den ich von der wissenschaftlichen Wahrheit erhaschte, gab mir Frieden und Ruhe und eine völlig neue Lebenseinstellung. Wollte ich mir aber diese inspirierte Einstellung aufrechterhalten und ihre Ursache verstehen, genügte es nicht, Wissenschaft und Gesundheit nur zu lesen. Ich setzte mein Studium der Bibel fort (das ich Jahre zuvor begonnen hatte) — aber nun studierte ich Gottes Wort mit einem neuen Verständnis. Es dauerte nicht lange, bis ich an dem segensreichen Klassenunterricht in der Christlichen Wissenschaft teilnahm. Jetzt werde ich in meinem Studium und meinem geistigen Wachstum von einem Lehrer unterstützt. Ich lerne verstehen, daß nichts wirklich ist außer der Liebe und dem Leben, das Gott ist.
Schwimmen bietet mir die Gelegenheit, mühelos die Freude zu demonstrieren, die unser ist, wenn wir die unbegrenzte Fähigkeit unseres himmlischen Vaters widerspiegeln. Doch die Wahrheit zu studieren, die ich kennenlerne, und sie mit anderen zu teilen liegt mir jetzt mehr am Herzen als dieser Sport.
Gott ist kein Mensch, der ärgerlich wird und uns bestraft. Er ist göttliches Prinzip — Er ist beständig und immer gut. Wenn wir uns bemühen, Ihn zu verstehen, werden wir sanft geführt, und zwar auf eine Weise, die wir schätzen und verstehen können. Mrs. Eddy sagt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 11): „Das Gebet kann die unwandelbare Wahrheit nicht ändern, noch kann uns das Gebet allein ein Verständnis von der Wahrheit geben; das Gebet jedoch, das sich mit einem inbrünstigen, beständigen Verlangen verbindet, den Willen Gottes zu erkennen und zu tun, wird uns in alle Wahrheit leiten.“
Ich lerne, das Gute im Leben zu genießen, denn jetzt weiß ich, daß Gott, das Gute, die einzige Macht ist. Je mehr ich das Gute schätze, das mich umgibt, desto mehr Gutes wird sich mir zeigen, an dem ich mich erfreuen kann; davon bin ich überzeugt.
Mundelein, Illinois, USA
Nachdem ich Julies Zeugnis gelesen habe, möchte ich auch meine Seite des Erlebnisses schildern.
Bevor ich mich zur Teilnahme an den Meisterschaftskämpfen entschloß, betete ich, um sicher zu sein, daß es richtig war, mich daran zu beteiligen, denn mein größter Wunsch im Leben ist, Gott zu dienen. Die Antwort war, daß ich hinfahren sollte!
Als erstes gab ich Julie einen Christian Science Sentinel, denn ich wollte mich von der kleinen Ausgabe, die ich von Wissenschaft und Gesundheit besaß, nicht trennen. Es war eine ältere Ausgabe, die es nicht mehr zu kaufen gab und die einen besonderen persönlichen Wert für mich hatte. Aber die Macht der göttlichen Liebe war stärker als menschliche Gefühlsregungen, und mir wurde klar, daß der wirkliche Wert des Buches in der Wahrheit liegt, die es enthält. Eine dieser Wahrheitserklärungen lautet (Wissenschaft und Gesundheit, S. 79): „Geben im Dienst unseres Schöpfers macht uns nicht arm, ebensowenig bereichert uns Zurückhalten.“
Daß dies ein Gesetz ist, wurde mir wenige Wochen später bestätigt, als eine Bekannte mir eine Bibel und ein dazu passendes Exemplar von Wissenschaft und Gesundheit schenkte; sie hatten dasselbe Format wie das Buch, das so kostbar für mich gewesen war und das ich Julie gegeben hatte. Von einer anderen Freundin erhielt ich die besonderen Stecker für diese kleine Ausgabe, so daß ich die Bücher nun zum Studium der Bibellektion aus dem Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft benutzen kann.
Aber die größte Belohnung für mich ist, Julies Fortschritt mitzuerleben und zu sehen, welche Freude sie am Studieren der Christlichen Wissenschaft hat. Unser gemeinsames Erlebnis hat uns reich gesegnet.
