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Die Wunden brauchten nicht genäht zu werden

Aus der Juni 1981-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


„Du kannst mich nicht fangen!“ rief Connie und jagte wie der Wind davon.

„Ich krieg dich schon!“ rief ich und rannte hinter ihr her.

Meine Freundin Connie erreichte zuerst das Haus, in dem sie wohnte; sie schoß hinein und schlug die Glastür hinter sich zu. Peng!

Ich war so schnell hinter ihre hergelaufen, daß ich nicht plötzlich anhalten konnte, und ich rannte direkt durch die Tür. Glassplitter flogen durch die Luft. Connie drehte sich sofort um, und an ihrem Gesichtsausdruck konnte ich sehen, daß sie über den Anblick entsetzt war, der sich ihr bot. Als ich an mir hinunterschaute, bemerkte ich an den Armen mehrere Schnittwunden, die bluteten.

Connie war keine Christliche Wissenschafterin. Aber ich gehe seit meinem dritten Lebensjahr zur Sonntagsschule. Und eine der ersten Lektionen, die ich gelernt habe, ist die: „Fürchtet euch nicht!“ Mark. 6:50.

Ich stand auf und wischte vorsichtig die Glassplitter von mir ab. Ich versicherte Connie, daß ich in Ordnung war, und bat sie um ein paar Handtücher, die ich um meine Arme wickeln konnte. Meine augenblickliche Ruhe beschwichtigte die Furcht meiner Freundin, und sie konnte meine Mutter anrufen, die bei der Arbeit war.

Als ich allein über die Straße nach Hause ging, wandte ich mich an Gott und betete still. In der Sonntagsschule hatte ich gelernt, was Gott ist — göttliche Liebe — und daß Er Sein Kind immer beschützt. Ich wußte, daß ich Gottes Kind, oder Idee, war und mich niemals außerhalb Seiner Fürsorge befand.

In jener Woche wurde in der Bibellektion das Thema „Der Mensch“ Im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft. behandelt. In der Lektion war ein Teil der Antwort enthalten, die Mrs. Eddy in Wissenschaft und Gesundheit auf die Frage „Was ist der Mensch?“ gibt. Sie beginnt mit den Worten: „Der Mensch ist nicht Materie; er besteht nicht aus Gehirn, Blut, Knochen und anderen materiellen Elementen.“ Und etwas weiter sagt sie: „Der Mensch ist Idee, das Bild der Liebe; er ist kein körperlicher Organismus.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 475. Mein Sonntagsschullehrer hatte mir u. a. aufgegeben, diese Stellen zu lesen. Während ich also auf meine Mutter wartete, nutzte ich die Zeit, um über diese Erklärungen nachzudenken.

Meine Mutter hatte sich sofort freigenommen, und während sie nach Hause fuhr, hatte auch sie gebetet. Als sie zu Hause ankam, bat sie mich, nicht auf die Arme au schauen, während sie sie reinigte und Pflaster auflegte. Es schien, daß einige tiefere Schnittwunden genäht werden müßten.

Dann fragte sie aus heiterem Himmel, ob ich mir einen Mantel ohne Naht vorstellen könne. Das konnte ich nicht. „Wie kann jemand einen Ärmel ohne eine Naht oder einem Stich anfertigen?“ fragte ich.

„Die Bibel sagt uns, daß Christus Jesus solch ein Gewand besaß“, antwortete die Mutter. „Es war, ungenäht, von obenan gewebt durch und durch' Joh. 19:23..

In gleicher Weise ist dein wirkliches Sein unversehrt und vollkommen“, fuhr sie fort.

Gemeinsam lasen wir, was sie in Wissenschaft und Gesundheit studiert hatte: „Die göttliche Wissenschaft vom Menschen ist zu einem einheitlichen Gewebe der Beständigkeit gewoben, ohne Naht oder Riß.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 242.

Ich versuchte, mich als geistig und vollständig zu sehen — nicht aus Materie gemacht, die genäht werden mußte. Ich wußte, daß ich von meinem Vater-Mutter Gott nicht getrennt werden konnte.

Nach kurzer Zeit hörte das Bluten auf. Bald danach lösten sich die Pflaster. Die Schnittwunden hatten sich geschlossen. Die meisten waren völlig verschwunden. Bald war von den Verletzungen nichts mehr zu sehen.

„Hallo!“ rief Connie zu meinem Schlafzimmerfenster hinauf. „Ich wette, du kannst mich jetzt nicht fangen!“

„Das wollen wir sehen“, rief ich und sprang die Treppe hinunter. Dann rannten wir lachend davon. Ich war geheilt.

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