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Saritas Reise

Aus der Juli 1981-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Sarita fuhr jeden Tag mit dem Zug nach Bombay in die Schule. Der Weg von ihrem Haus bis zum Bahnhof war weit, und an jenem Morgen mußte sie sich beeilen, um einen Schnellzug zu erwischen, weil sie früher als gewöhnlich in der Schule sein wollte. Sie versuchte im Gedränge die Eisenbahnbrücke so schnell wie möglich zu erreichen. Ein paar Schritte weiter spürte sie unterhalb des Knöchels ein leichtes Stechen im Fuß. Bald fiel ihr das Gehen schwer. Kurz vor dem Fahrkartenschalter sah sie sich in einer Ecke ihren Fuß an und stellte fest, daß der Absatz ihrer Sandale los war und ein Nagel in ihrem Knöchel steckte.

Dieser Anblick jagte ihr plötzlich Furcht ein. Sarita versuchte, das häßliche Bild schnell aus ihrem Denken zu vertreiben, während sie zum Bahnsteig eilte. Bis zur Einfahrt des Zuges hatte sie noch ein paar Minuten Zeit. So setzte sie sich auf eine Bank und überlegte, wie sie den häßlichen Nagel aus ihrem Fuß ziehen könnte, ohne sich dabei weh zu tun. Bei dem Gedanken, den Nagel herauszuziehen, schauderte ihr. Sie murmelte das Gebet des Herrn vor sich hin, hielt aber dann inne und fing von vorne an. Sie wollte aufmerksam über die ersten Worte nachdenken, mit denen Christus Jesus das Gebet beginnt: „Unser Vater in dem Himmel!“ Matth. 6:9.

Plötzlich kam ihr der Gedanke: „Ich brauche das ja gar nicht zu tun. Gott, mein himmlischer Vater, tut alles, was getan werden muß!“ Da das göttliche Gemüt, Gott, immer tätig ist, so überlegte sie, ist es dieses Gemüt, das handelt und immer harmonisch wirkt. Während sie darüber nachdachte, zog sie ganz unbewußt den Nagel heraus. Es tat überhaupt nicht weh; sie nahm ihr Taschentuch und verband den Knöchel.

Da kam auch schon der Zug; sie sprang schnell hinein und machte es sich auf einem Platz bequem. Sie hatte Glück, daß sie einen Platz fand, denn oft mußte sie im Zug stehen.

Sarita kannte die Christliche Wissenschaft noch nicht lange. Hier in Indien war die Christliche Wissenschaft eine ganz ungewöhnliche Religion. Sarita lernte, ihre Probleme durch Gebet zu lösen — durch das Verständnis, daß Gott Geist ist, Alles-in-allem und völlig gut, und daß der Mensch, zu Gottes Bild und Gleichnis geschaffen, vollkommen ist wie sein Schöpfer. Dieses Verständnis hat ihr bei verschiedenen Gelegenheiten geholfen, und sie hat gelernt, es mehr und mehr in ihrem täglichen Leben anzuwenden.

Noch im Zug sagte sie sich: „Ich kann bei dieser Sache nicht auf halbem Wege stehenbleiben. Wenn das Gemüt vor fünf Minuten tätig war, dann ist es auch jetzt tätig. Die Arbeit des Gemüts ist harmonisch und vollständig, es kann also keine schlimmen Nachwirkungen geben. Außerdem, was ist schon Blut? Es ist nicht mein Leben! Gott ist Leben. Ich bin eine geistige Idee Gottes und so vollkommen, wie Er mich geschaffen hat.“ Ihr fiel die Erklärung Mrs. Eddys in Wissenschaft und Gesundheit über den Menschen ein: „Der Mensch ist nicht Materie; er besteht nicht aus Gehirn, Blut, Knochen und anderen materiellen Elementen... Der Mensch ist Idee, das Bild der Liebe; er ist kein körperlicher Organismus. Er ist die zusammengesetzte Idee Gottes und schließt alle richtigen Ideen in sich...“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 475.

Tief in Gedanken versunken, nahm Sarita das Taschentuch vom Fuß ab. Als sie hinschaute, konnte sie nicht einmal das kleinste Loch finden. Sie war so glücklich, daß sie sagte: „Gott hat es wieder einmal vollbracht! Ich danke Dir, Vater. Wie wunderbar ist doch Deine Liebe!“

Obwohl Sarita noch nicht viel über die Christliche Wissenschaft wußte, wandte sie die Wahrheit an, die sie kannte. Sie stellte fest, daß sie sie immer besser verstand, je mehr sie sie anwandte. Mrs. Eddy sagt in Wissenschaft und Gesundheit: „Ein Körnlein der Christlichen Wissenschaft tut Wunder für die Sterblichen, so allmächtig ist Wahrheit; man muß sich aber mehr von der Christlichen Wissenschaft aneignen, um im Gutestun beharren zu können.“ Ebd., S. 449. Sarita war ständig damit beschäftigt, mehr über die Christliche Wissenschaft zu erfahren. Jeden Tag lernte sie etwas dazu, und so konnte sie sich selbst und auch anderen helfen.

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